Hans Martin Friedrich Ernst Bestmann

(*) 28. September 1894 – (†) 03. Juni 1956

Biografische Eckdaten

Vorname
Hans Martin Friedrich Ernst
Nachname
Bestmann
Geburtsdatum
28. September 1894
Geburtsort
Ordinationsdatum
29. Mai 1921
Ordinationsort
Sterbedatum
03. Juni 1956
Sterbeort
Kirchendienst

Kirchenpolitik

Kirchenpolitische Mitgliedschaften
Kirchenpolitische Ämter

Politik

Pfarramt

Druckerzeugnisse
  • Artikel "Volk und Kirche", erschienen in "Volk und Kirche" am 12. Juni 1938
    "Aus dem Geiste Luthers heraus erwächst uns das rechte Verständnis von Volk und Staat. Es ist eine müßige, oft für die praktische Haltung gefährliche theologische Diskussion, ob Volk und Staat zu den Schöpfungsordnungen, Erhaltungsordnungen oder Zornesordnungen Gottes gehören. Oft genug lag in dieser Entscheidung eine sittliche Abwertung, die die Spannung von Staat und Kirche unnötig vergrößerte. Das Entscheidende ist allein dieses: es sind gottgegebene Ordnungen. Daher ist jeder Christ zum Einsatz verpflichtet. Röm. 13 und 1. Petr. 2, 13-20 zeigen mit aller wünschenswerten Deutlichkeit, wie positiv von Anfang an das Christentum diesen Ordnungen gegenüber stand. In diesem urchristlichen Geist ist Luther dann den Weg gegangen, daß er die Obrigkeit aus der kirchlichen Bevormundung herauslöste und sie in ihrer Verantwortung und all ihrem Handeln Gott direkt unterstellte. Nur wenn die Kirche ernst macht mit dieser lutherischen Haltung, können Volk und Kirche im Dritten Reich wieder zueinander finden. Aber die Kirche ist auch eine Ordnung Gottes, eine göttliche Stiftung. Sie ist daher genau so eine irdische Wirklichkeit, wie das rassisch gebundene und politisch geeinte Volk." Nach dem "große[n] Aufbruch des Volkes 1933" müsse Ernst damit gemacht werden, "daß die irdische Kirche ein Stück Volksordnung bleibt und sich weder lösen kann, noch lösen darf von dem schicksalhaften Weg, auf den der Herr der Geschichte, der doch kein anderer ist als der Herr der Kirche, unser deutsches Volk führt,", das "bestimmt wird von der zielbewußten politischen und weltanschaulichen Führung des Nationalsozialismus". Volk und Kirche hätten sich auseinandergelebt, "als ob Volk und Kirche, oder besser die politische Weltanschauung des Nationalsozialismus, die unserem Volksleben den Stempel aufdrückt, und christlicher Glaube und vor allen Dingen die Theologie der christlichen Kirche in unvereinbarem Gegensatz zueinander stünden. Dieser Psychose gilt unser entschlossener Kampf. Wir glauben als Christen, daß es in der heutigen Zeit für unser Volk keine andere und bessere politische Führung geben kann und geben wird als die des Nationalsozialismus. Wir halten es für einen unchristlichen Wahn, wenn einzelne Glieder der Kirche glauben sollten, daß unsere Kirche vornehmlich mit Volksgenossen gebaut werden könnte, die müde am Staat und an der Partei geworden sind. Wer an die Gefahren vor 1933 zurückdenkt, weiß, daß diese politische Wende eine freundliche Führung des Herrn der Geschichte war, die uns zu Dank und entschlossener Mitarbeit verpflichtet. Wir glauben aber ebenso, daß es ein unmögliches und frevelhaftes Bemühen ist, wenn man eine politische Weltanschauung zu einer Religion machen will. […] Ein Wiederentdecken einer göttlichen Ordnung, wie Rasse und Boden, ist doch etwas ganz anderes als das Handeln Gottes in der Menschwerdung Christi und die Stiftung der Kirche durch seinen Geist."

Weiterführende Quellen und Literatur

Quellen
  • Landeskirchliches Archiv der Nordkirche (LKANK), 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 74
  • LKANK, 11.11.0 Mobilisierte Geistliche und deren Entnazifizierung (Schleswig-Holstein) Nr. 40
  • Landesarchiv Schleswig-Holstein, Abt. 460 Nr. 7274
  • Bundesarchiv Berlin, NSDAP-Gau- und Zentralkartei

Metainformationen

Datensatz
JSON-Datensatz

Veröffentlicht am 4. Januar 2022
Zuletzt bearbeitet am 6. Februar 2022
Beitrag zitieren

Diesen Beitrag empfehlen: