Wilhelm Karl Christian Diekow

(*) 18. Oktober 1908 – (†) 09. April 1945

Biografische Eckdaten

Vorname
Wilhelm Karl Christian
Nachname
Diekow
Geburtsdatum
18. Oktober 1908
Geburtsort
Ordinationsdatum
13. Oktober 1935
Ordinationsort
Emeritierungsdatum
09. April 1945
Vermisst. Versetzung in den Wartestand am 01. April 1949
Sterbedatum
09. April 1945
Sterbeort
Kirchendienst

Kirchenpolitik

Kirchenpolitische Mitgliedschaften

Pfarramt

Predigten
  • Predigt über 1. Korinth. 13, 13, gehalten 1934
    "Unser deutsches Volk, wir alle ringen heute nach fünfzehn Jahren nationalen Unglücks, in welchen völkischer Glaube und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft als Illusion einiger schwärmerischer Patrioten gewertet wurden, leidenschaftlich darum, dass wir wieder Vertrauen zu uns selbst bekommen. Wir danken es unserem Führer, dass er unser Volk aus seiner Glaubenslosigkeit aufgerüttelt und uns neuen Mut zum Leben gegeben hat. Der Baum, der nahe am Absterben war, hat wieder neuen Wurzelboden erhalten. Wir sind heute der Meinung, dass Blut und Rasse, d.h. die Kräfte des eigenen Volkes und völkischer Glaube urtümlicher und stärker sind als der Glaube an Maschinen, Kanonen, Bombenflugzeuge und Börsenpapiere einer unter allem Menschentum stehenden, überzivilisierten Welt, die sich durch ihre technischen Errungenschaften selbst zugrunderichten muss. Aber wenn sich die Hoffnung auf eine bessere Zukunft unseres Volkes erfüllen soll, müssen wir, liebe Gemeinde, unserem völkischen Glauben auch entsprechende Taten folgen lassen. Wir werden in der Geschichte erst wirklich zu einem Blut, zu einem Volke und zu einem Staate, wenn einer für alle und alle für einen in gegenseitiger Liebe eintreten. Wenn wir aus selbstsüchtiger Eigenliebe nicht bereit sein sollten, die für unseren Glauben erforderlichen Opfer zu bringen, wenn wir dem nicht abgeben, der nichts besitzt, bleibt der Glaube an die Einheit unseres Volkes, die nur besteht, wenn alle Volksgenossen die Möglichkeit zum Leben haben, eine Einbildung ohne Wirklichkeit. Völkischer Glaube handelt nach dem Grundsatz: Gemeinnutz geht vor Eigennutz. Wenn wir diesem Grundsatz der Liebe nicht gehorsam sein wollen, könnte es eines Tages mit unserem völkischen Glauben und geliebten deutschen Volke endgültig vorbei sein. Der Glaube an Blut und Rasse, liebe Gemeinde, enthält die Verpflichtung zur Tat, zum Opfer, zur Liebe. Ein Baum, der auf gutem Boden steht, aber keine Früchte trägt, vermag wohl ein hohes Lebensalter zu erreichen, aber wenn er abstirbt, ist keine Möglichkeit mehr zur Erhaltung seiner Art vorhanden. Grösser als stolzer, ruhmsüchtiger und selbstsüchtiger Glaube und dauerhafter als die schwärmerische Hoffnung auf eine deutsche Zukunft, die dem Schlaraffenland gleicht, ist die Liebe, welche unter Verzicht und Opfer völkischen Glauben verwirklicht. Setzet ihr nicht das Leben ein, nie wird euch das Leben gewonnen sein! So bleiben nun Glaube, Hoffnung und Liebe, diese drei, welche dem Leben Grund, Kraft und Wert geben. Die Liebe aber ist die grösste unter ihnen; denn ohne Liebe ist das Leben nicht nur wertlos sondern unmöglich. Der Nationalsozialismus vereinigt in sich Glaube, Hoffnung und Liebe. Er lebt aus dem Glauben an die Lebenskräftigkeit der eigenen Art, und er lebt [von] der Hoffnung, dass wir nur durch diesen Glauben einen Wiederaufstieg des Volkes erleben können. Er weiss aber auch, dass der Weg zur Verwirklichung dieses Glaubens und dieser Hoffnung nur dann zum Ziele führen kann, wenn die Liebe im und zum Volke über alles, d.h. Gemeinnutz vor Eigennutz geht. Liebe aber erfordert Einsatz, Geduld und Leiden. Grösser als der Held mannhaften Glaubens ist der, welcher unter Opfer und Geduld zum Helden der Liebe wird. Nur der ist ein wirklicher Held, ein rechter Nationalsozialist, ein echter Deutscher und Christ, der um des Wohles und Heiles unseres ganzen Volkes willen sein Kreuz auf sich nimmt und dem Führer folgt. Wer heute seinen eigenen Vorteil und Nutzen, seine eigene Ehre im Auge hat und mit Gewalt 'Karriere machen' will, trägt mit dazu bei, dass wir wieder jene Zeit erleben, in welcher gewissenlose Schmarotzer und Bonzen die Volksgemeinschaft zerrütteten. Heute kann uns nur heldische Liebe zu einem Volke machen, nicht aber heldische Selbstsucht. Wir kennen daher, liebe Gemeinde, nachdem alle Parteien und staatsfeindlichen Organisationen zerschlagen sind, nur noch einen Feind, – und der lebt in jedem von uns; er nennt sich Lieblosigkeit, Rücksichtslosigkeit, Ehrlosigkeit, Ehrsucht, Genusssucht, Ruhmsucht, Selbstgerechtigkeit, Herrsucht, Selbstsucht. […] Die zerstörende Sprengwirkung der Selbstsucht gilt es heute zu besiegen, nachdem der politische Kampf beendet ist. Aber weil dieser Feind verborgen im Herzen eines jeden Menschen wohnt, ist es ausserordentlich schwer, ihm zu Leibe zu rücken und ihn erfolgreich zu bekämpfen. Staatsgesetze und Polizeigewalt vermögen ihm nicht den Garaus zu machen. Auch eine SA-Uniform und ein 'Heil Hitler' verbürgen noch keine selbstlose nationalsozialistische Gesinnung. Es bleibt der Verantwortung, Aufrichtigkeit und Liebe eines jeden Einzelnen überlassen, ob er mit Adolf Hitler den Wiederaufstieg oder durch Verweigerung der Mitarbeit und passiven Widerstand den Untergang des deutschen Volkes will. Jeder hat heute die Möglichkeit, unmittelbar am Wiederaufbau des Vaterlandes mitzuhelfen, weil der Staat gemeinnützige Gesetze und Einrichtungen geschaffen hat. Aber auf einen durchschlagenden Erfolg dieser Massnahmen können [wir] nur hoffen, wenn wir freiwillig und gern in uneigennütziger Weise am Wohle des Volkes mitarbeiten wollen, wenn sich der Glaube an uns selbst durch die Tat selbstloser Liebe vollendet. […] Wir alle wissen, dass die Liebe zum Nächste, zum Vaterlande auf eine harte Probe gestellt wird, wenn uns Unglück und Schicksalsschläge begegnen. […] Nur eine Liebe, die selbst dann noch zu opfern bereit ist, wenn sie abgelehnt wird, kann unser Vorbild sein, wenn unser Glaube an ein Blut und ein Volk Wirklichkeit sein soll. Weil kein Mensch in der Lage ist, diesem Vorbild völliger Liebe zu entsprechen, ist Jesus Christus im Kampf um die Neugestaltung völkischen Lebens unser Heiland und Führer, der ein Reich vollkommener Liebe gepredigt und – verwirklicht hat. Nur dann, wenn das gegenwärtige Dritte Reich sich im Reiche Christi vollenden will, werden völkischer Glaube und die Hoffnung auf eine große und herrliche Zukunft unseres Volkes gesichert sein. Das hat Adolf Hitler klar erkannt, als er am Tage nach der Machtergreifung, am 1. Februar 1933 das Wort sprach: 'Die nationale Regierung wird das Christentum als Basis unserer gesamten Moral in ihren festen Schutz nehmen.' Nur das Christentum kann die Basis aller Moral sein, weil Christus die höchste Moral der Liebe nicht nur gepredigt sondern auch verwirklicht hat. […] Aber Jesus scheiterte an der Herrschsucht und dem Hochmut der Pharisäer, an der Verantwortungslosigkeit und Gleichgültigkeit seiner Volksgenossen. […] In ihrer durch Hochmut und Selbstgerechtigkeit verursachten Blindheit erkannten sie nicht, dass Jesus von Nazareth und seine Botschaft das Volk von allem Elend […] befreien konnte. Weil sie sich nicht unter die von Jesus verkündigte Herrschaft Gottes beugen, sondern in ihrer Selbstgerechtigkeit beharren wollten, verwarfen sie den, der ihnen Heil und Erlösung brachte. Die Juden schlugen Christus ans Kreuz und schrien: Sein Blut komme über uns und unsere Kinder! Und die Katastrophe liess nicht auf sich warten. Weil sie nur durch Gewalt ihre Befreiung erreichen wollten und jenen von Jesus gezeigten Weg der Herrschaft der Liebe verwarfen, wurde Jerusalem im Jahre 70 von den Römern dem Erdboden gleichgemacht und das jüdische Volk über die Erde zerstreut. Seitdem sind die Juden sich selbst und anderen Völkern ein Fluch, weil sie fern von Gott den Glauben ihrer Auserwähltheit und an sich selbst immer mehr verlieren, und die Hoffnung auf eine neue herrliche Zukunft vermögen weder der Zionismus, der die Juden in Palästina zu einem Volk versammeln will noch andere geistige Strömungen zu verwirklichen. Wenn sich ein Volk wie das jüdische entschlossen von Christus, der vollkommenen Liebe, abwendet, spricht es über sich selbst das Todesurteil, dann treten an die Stelle eines gesunden völkischen Glaubens die völkische Verzweiflung, Hass und Fanatismus, der auch nicht vor den gemeinsten Mitteln zurückschreckt, um sich durchzusetzen. Wenn einem Glauben und einer Hoffnung die Liebe fehlt, die Beziehung zum lebendigen Gott und Schöpfer, geraten ein Mensch, eine religiöse Gemeinschaft oder ein Volk in die Abhängigkeit böser Mächte, in die dämonische Gebundenheit der Selbstsucht, des Hasses, der Ehrlosigkeit und Friedlosigkeit. Auch unser Volk lebt gegenwärtig in einer für die Zukunft entscheidenden Stunde. Das Schicksal des jüdischen Volkes mag uns eine Warnung sein! Wir freuen uns und sind dankbar, dass unser deutsches Volk den Weg wieder zu sich selbst zurückfindet, dass uns echter völkischer Glaube wieder neue Lebenskräfte, frischen Mut und eine freudige Hoffnung im Blick auf die Zukunft schenkt. Zu einem guten Ende aber kann das völkische Erwachen Deutschlands nur führen, – das hat der Nationalsozialismus mit aller Schärfe erkannt –, wenn der Geist der Selbstlosigkeit, Opferwilligkeit und Liebe, d.h. Christus unter uns lebendig ist. Hier und da mögen heute noch verborgen im Leben unseres Volkes und unserer Kirche Spannungen vorhanden sein, wird es diesem und jenem vielleicht schwer fallen, sich zum Wohle des Ganzen unter- und einzuordnen. Aber die Massnahmen, welche der Staat zum Wohle des ganzen Volkes unter Umständen mit Gewalt durchführen muss, erfüllen diejenigen gern und willig, die in der opferbereiten Liebe Christi als der Offenbarung Gottes das Heil, den Sinn und Wert alles Lebens erblicken. Christus, der Heiland geht heute durch unser Volk, er will zu denen kommen, die arm, unzufrieden, mürrisch, verzagt, alt, krank und zerschlagenen Herzens sind. […] Liebe Gemeinde, wollen wir nicht alle mit Christus gehen, weil er so reich an Liebe ist, die für uns und unser Volk zum Segen sein kann? Herr bleibe bei uns! Segne uns! Schenke uns die Kraft, dass wir dir nachfolgen können, dass wir in opferbereiter Liebe zu einem Volke werden möchten; verhindere, dass Ehrsucht, Hass und Zwietracht die neu gewordene Volksgemeinschaft vergiften und vernichten! Gib denen, die sich heute von dir abwenden wollen, helle Augen, damit sie die in deiner Demut und Knechtsgestalt verborgene Herrschaft Gottes, damit sie deine göttliche Liebe und Barmherzigkeit erkennen möchten, die wir zur Verwirklichung unseres völkischen Glaubens nötig haben! Im Glauben an die Macht deiner Liebe, die alle Selbstsucht und Sünde vergibt, verleihe uns Kraft und Mut zum selbstlosen Handeln, schenke uns im Blick auf dich, deine vollkommene Liebe, dein Leiden und Sterben, eine unerschütterliche Hoffnung auf eine grosse und herrliche Zukunft deines Reiches und unseres Volkes! Amen."

Weiterführende Quellen und Literatur

Quellen
  • Landeskirchliches Archiv der Nordkirche (LKANK), 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 203
  • LKANK, 11.11.0 Mobilisierte Geistliche und deren Entnazifizierung (Schleswig-Holstein) Nr. 125
Literatur

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Veröffentlicht am 4. Januar 2022
Zuletzt bearbeitet am 6. Februar 2022
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