Walter Joachim Lötje

(*) 02. März 1908 – (†) 03. Dezember 1964

Walter Lötje, 1941
Walter Lötje, 1941. Quelle: Kirchengemeinde Krempe

Biografische Eckdaten

Vorname
Walter Joachim
Nachname
Lötje
Geburtsdatum
02. März 1908
Geburtsort
Ordinationsdatum
13. Mai 1934
Ordinationsort
Sterbedatum
03. Dezember 1964
Sterbeort
Kirchendienst

Kirchenpolitik

Kirchenpolitische Mitgliedschaften

Politik

Rechtskonservative Mitgliedschaften

Pfarramt

Predigten
  • Predigt über Joh. 6, 66-69, gehalten 1934
    "Halte dich an Jesus Christus. / a) Jesus hat Worte ewigen Lebens. / 1. Macht des Wortes: / aa) negativ: Vernichtung, Tod (Marxismus). / bb) positiv: Aufbau, Leben (Nationalsozialismus). […] 1932 war das Jahr der Wahlkämpfe in Deutschland. Wir haben es noch nicht vergessen, wie es in einem Wahlkampf zuging. Gross war die Zahl der Parteien […]. Und heute? Ein einiges Deutschland, ein Führer und ein Volk. Und in diesem Volk haben wir nun eine deutsche evangelische Kirche statt 28 Landeskirchen; wahrlich ein Fortschritt, ein erfreuliches Ergebnis diese Einigung! […] Was Worte, was Reden vermögen, das haben wir in den Jahren, die hinter uns liegen, gesehen und erfahren. Unzählige Reden wurden gehalten. Auf der einen Seite säte man nur Hass; Klassenkampf, Aufruhr, Mord und Zwietracht, das waren die Parolen. Zwar hatten diese Redner grossen Erfolg, die Massen jubelten ihnen zu. Sie konnten einige Jahre ihre Herrschaft ausüben; aber die mussten bald das Feld räumen, ihre Reden bestanden ja nur aus Schlagworten und Phrasen, es waren Worte ohne Inhalt. Diese Menschen rechneten nicht mit der Wirklichkeit, sondern gaben sich der Illusion hin; sie bauten nicht auf festen Grund, die kannten das Leben nicht, und darum konnten ihre Worte kein Leben, nichts Neues, nichts Dauerhaftes, nichts Beständiges schaffen; sie säten Hass und ernteten Tod und Vernichtung; ein Trümmerhaufe war ihr Erbe. Zur selben Zeit durchzogen andere Redner unser Vaterland; sie redeten dieselbe Sprache, gebrauchten fast dieselben Worte; aber hinter diesen Worten steckte eine Idee. Diese Idee stammt von einem Manne, der das Leben, das völkische Leben, das Volkstum mit seinen Wirklichkeiten studiert hatte. Die Menschen, die diesen Mann einmal gehört hatten, erkannten intuitiv, dass das, was er sagte, nicht leere Worte waren, sondern dass hinter diesen Worten echtes Leben stand. Die Worte kamen aus einem tiefen Grund, aus einem Urquell. Diese Worte machten die Menschen zu den ungeheuersten Opfern und Leistungen fähig, ja, sie schufen geradezu neues Leben, dem das Alte nicht standhalten konnte, es war ja auf falschen Grunde gebaut; ein neuer Grund wurde unter den erbittertsten Kämpfen gelegt und nun wird darauf aufgebaut. Die Worte des einen Mannes haben Leben in unser Volk gebracht; es ist wirklich lebendig geworden, jeder wird mit in diesen Lebensstrom hineingerissen, ob er will, oder nicht. Das, was Gott in unser Volk hineingelegt hat, wird gepflegt und gefördert; das Blut, die Urkraft alles menschlichen Lebens, wird ein neuer Maßstab, Gesundheit und Kraft sollen alles Kranke und Schwache beseitigen. Was Worte vermögen, Worte, die von einem Menschen ausgehen, der die Wirklichkeit des Lebens ganz ernst nimmt, das haben wir alle erfahren und können es heute sehen: Überall Aufbau, Erneuerung, Blühen und Gedeihen! Von hier aus können wir vielleicht verstehen, wenn Petrus zu Jesus sagt: Du hast Worte des ewigen Lebens."
Konfirmationsunterricht
  • Katechese über Matth. 7, 21, gehalten 1934
    "In dem zu behandelnden Vers kommt es darauf an, den Kindern zu zeigen, dass nicht Worte (Herr, Herr sagen), sondern die Tat (Tun des Willens Gottes) Voraussetzung für das Kommen in das Himmelreich ist. / Heil Hitler! So grüsst man heute in Deutschland. Hitlers Name wird oft genannt, die Menschen schwärmen für ihn und sind begeistert. Alle wollen Nationalsozialisten sein, loben das Programm der NSDAP und die Massnahmen der Regierung, Flaggen bei allen Anlässen. Es wird viel über den Nationalsozialismus geredet und geschrieben. Fast die ganze Jugend und der grösste Teil der Männer hat das Braunhemd an; aber Worte und das Braunhemd sind nicht das Wesen des Nationalsozialismus; das sind nur äussere Dinge. Hitler will kein Lippenbekenntnis, sondern ein Herzensbekenntnis. Wer ein Nationalsozialist sein will, muss die Idee des NS kennen; er findet sie in Hitlers 'Mein Kampf' am ausführlichsten, kurz zusammengedrängt in den 25 Programmpunkten der NSDAP, ganz kurz heisst sie: Gemeinnutz vor Eigennutz. Wer danach handelt, wo er geht und steht, der ist ein Nationalsozialist. Soweit die Vorbereitung; das Ziel ist schon hiermit gesteckt: Nicht Worte, sondern Tat!"

Weiterführende Quellen und Literatur

Quellen
  • Landeskirchliches Archiv der Nordkirche (LKANK), 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 753-754
  • LKANK, 11.11.0 Mobilisierte Geistliche und deren Entnazifizierung (Schleswig-Holstein) Nr. 431
  • Landesarchiv Schleswig-Holstein, Abt. 460 Nr. 7270

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Veröffentlicht am 8. Januar 2022
Zuletzt bearbeitet am 19. Februar 2022
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