Alwin Wilhelm August Rath
(*) 30. Oktober 1902 – (†) 10. Juni 1973
Biografische Eckdaten
Vorname
Alwin Wilhelm August
Nachname
Rath
Geburtsdatum
30. Oktober 1902
Geburtsort
Ordinationsdatum
09. Mai 1926
Ordinationsort
Emeritierungsdatum
26. September 1946
Sterbedatum
10. Juni 1973
Sterbeort
Kirchendienst
- Pastor in Kolberg
Ab 09. Mai 1926 - Pastor in Kaaden/Tschechoslowakei
Ab 12. Februar 1927 - Pastor in Gadebusch/Mecklenburg
Ab 15. Januar 1928 - Pastor in Düsseldorf
Ab 01. Juni 1928 - Hilfsgeistlicher in Hamburg
Ab 01. Januar 1935 - Kommissarischer Pastor / Dienstauftrag in Kollmar
1935 - Pastor in Kollmar
05. April 1935 – 26. September 1946
Kirchenpolitik
Kirchenpolitische Mitgliedschaften
Kirchenpolitische Ämter
- Deutsche Christen
Reichsredner
Politik
NS-Mitgliedschaften
NS-Ämter
- NSDAP – Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei
Parteiredner - NSV – Nationalsozialistische Volkswohlfahrt
Mitarbeiter in der Leitung der Ortsgruppe Kollmar - DRK – Deutsches Rotes Kreuz
Schriftführer
Rechtskonservative Mitgliedschaften
Pfarramt
Berichte über den Pastor
- Schreiben eines Herrn Behrens, entstanden nach Kriegsende
"[...] haben Sie sich in der Kirche derart nationalsozialistisch in Ihren Predigten benommen, wie wohl kein zweiter Pastor in der ganzen Provinz […] vor noch ganz kurzer Zeit sprachen Sie von Ihrem 'geliebten Führer', ließen Sie in der Kirche nationale Lieder singen usw."; "haben Sie Frau Lene Magens […] zur Rede gestellt, sie hätte mit 'Heil Hitler!' zu grüßen und nicht mit 'Guten Morgen!'"; "haben Sie […] erzählt, daß Sie eine Kirche im nazistischen Sinne aufbauen wollten […]. Vier Pastoren seien Sie schon in der Provinz, die hinter Ihnen ständen."; "haben Sie mir erzählt, daß Sie im engsten Bunde mit der Gestapo arbeiteten, ja, daß die Gestapo Sie recht häufig besuchte […]. Sie seien Gestapo hier in Kollmar und auch über die ganzen Pastoren in der Provinz."; "haben Sie mir erzählt und sich damit gebrüstet, daß Sie sogar Reichsredner der NSDAP gewesen seien."; "Sie das Führerbild und andere führende Persönlichkeiten des Reiches in der Kirche aufhängen lassen wollten. Das übergroße Bild hatten Sie, wie Sie mir zeigten, doch in Ihrer Amtsstube hängen. Dieses Bild sollte in der Kirche untergebracht werden."
Weiterführende Quellen und Literatur
Quellen
- Landeskirchliches Archiv der Nordkirche (LKANK), 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 975-977
- LKANK, 12.10.3.0 Personalakten der Pastoren (Hamburg) Nr. 630 I-III
- LKANK, 11.11.0 Mobilisierte Geistliche und deren Entnazifizierung (Schleswig-Holstein) Nr. 582
- Archiv der Kirchengemeinde Kollmar, Gemeindechronik
- Landesarchiv Schleswig-Holstein, Abt. 460 Nr. 7262
Literatur
- Hertz, Helge-Fabien: Kirche in und nach der NS-Herrschaft am Beispiel von Pastor Alwin Rath aus Kollmar (Kreis Steinburg): „[…] derart ins Gesicht geschlagen, dass das Blut gleich gegen die Wand gespritzt sei“. In: Miriam J. Hoffmann/Vivian Vierkant (Hrsg.): „Heute marschieren wir alle geschlossen hinter dem Führer.“ Itzehoe und der Kreis Steinburg 1933-1945. Itzehoe 2022, S. 149-181
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