Asmus Eugen Meyer

(*) 29. Mai 1911 – (†) 25. März 1945

Biografische Eckdaten

Vorname
Asmus Eugen
Nachname
Meyer
Geburtsdatum
29. Mai 1911
Geburtsort
Ordinationsdatum
02. November 1941
Ordinationsort
Sterbedatum
25. März 1945
Sterbeort
Kirchendienst

Kirchenpolitik

Kirchenpolitische Mitgliedschaften

Politik

Pfarramt

Predigten
  • Predigt über Matth. 20, 25-28, gehalten am 10. April 1938, dem Tag der Volksabstimmung über den sog. "Anschluss" Österreichs, in Laboe
    "'Ihr wisset, daß die weltlichen Fürsten herrschen und die Oberherren haben Gewalt. So soll es nicht unter euch sein […].' […] Wir dürfen diese Worte Jesu nicht einfach verallgemeinern und einen Trennungsstrich ziehen zwischen Christen, die jede Machtausübung ablehnen müssen und den weltlichen, staatlichen Mächten, bei denen Gewalttat herrscht. Wir müssen vielmehr unterscheiden zwischen den Oberherren und Fürsten zur Zeit Jesu und unserem heutigen Staat. Die heutigen Mächte, der Staat und vor allem unser deutscher Staat ist etwas ganz anderes als der Staat, den das Neue Testament kennt, der nichts von Christus wußte. […] In jedem Staat ist mit dem Amt einzelnen Menschen Recht und Gewalt über andere Menschen gegeben. Diese Gewalt muß gebraucht werden. Das muß so sein! Wenn die Wehrpflicht staatsnotwendig ist, so muß der Staat den einzelnen Bürger zum Wehrdienst heranziehen, und wenn er sich weigert, mit Gewalt vorgehen ohne Rücksicht auf den Willen oder die Überzeugung des einzelnen, sonst macht der Staat sich lächerlich. […] Das Bewußtsein, daß die von Gott gegebene Macht die Pflicht zum Dienst einschließt, setzt sich nur ganz allmählich als christlicher Sauerteig durch in der Weltgeschichte. […] Wir sehen hieran, daß Macht ausüben oder herrschen und dienen keine Widersprüche sind. […] Als deutsche Truppen in Österreich einmarschierten, war das ohne Frage Anwendung von Gewalt. Aber die Macht wurde eingesetzt als Dienst für den Volksteil, der zum Reich wollte, um ihm zum Volksganzen zurückzuhelfen und ihn von einer Herrschaft zu befreien, die nicht dienen wollte, sondern ihre Macht gebrauchte, um sich selbst im Sattel zu halten und daher das Volk vergewaltigte. Diesen freimachenden Dienst leisteten nicht nur die, die beim Einmarsch beteiligt waren, sondern ihn leistet das ganze deutsche Volk, indem es heute zur Wahl gerufen ist, um sich hinter seinen Führer zu stellen und sich bereit zu erklären, dem Brudervolk die Treue zu halten, auch wenn es hart auf hart geht, unter Einsatz der eigenen Macht, um zu zeigen, daß dieser Dienst nicht einer Laune entsprang, sondern vielmehr wahre Bereitschaft ist, einzustehen für andere. In solcher Auffassung der Macht als Verpflichtung zum Dienst, in der Bereitschaft, selbstlos einzutreten für den, der dieser Hilfe bedarf, sehen wir den christlichen Dienst- und Liebesgedanken wirken, selbst dort, wo man nicht bewußt christlich sein will."

Weiterführende Quellen und Literatur

Quellen
  • Landeskirchliches Archiv der Nordkirche (LKANK), 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 822
  • LKANK, 11.11.0 Mobilisierte Geistliche und deren Entnazifizierung (Schleswig-Holstein) Nr. 475

Metainformationen

Datensatz
JSON-Datensatz

Veröffentlicht am 8. Januar 2022
Zuletzt bearbeitet am 30. Januar 2022
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