Ernst Hans Karl Scharrenberg

• Provinzialvikar in Kiel, Kronshagen
• Pastor in Kiel, Jakobi
  09. Januar 1938 – 01. Oktober 1978

• Deutsche Christen
  Bis 1934

• SA – Sturmabteilung
  Ab 1933

• Predigt über Johs. 3, 16, gehalten am 24. September 1933 in der Friedrichsberger Kirche, Schleswig

  "Liebe Gemeinde! Licht und Sonne liegt wieder über unserem deutschen Vaterland. Überall ist ein Leuchten in den Augen seiner deutschen Menschen; ein Leuchten, aus welchem Vertrauen und Zuversicht, Hingabe und Opferwilligkeit spricht. Diese Sprache ist so gewaltig und eindringlich, daß wir alle immer auf's Neue ehrfürchtig und zutiefst dankbar werden in dieser gottgewollten Wende unserer Tage. Wir leben in einer wahrhaft großen Zeit! Wir erleben, wie sich aus dem Kern und aus der Tiefe unseres Volkes heraus der Umbruch, die Umwandlung vollzieht, wie frische Kräfte Altes, Brüchiges und Schlechtes wegräumen, radikal wegschaffen, um Neues, Starkes und Gutes an die Stelle zu setzen. Mit ungeheurem Willen und in unerschütterlicher Hoffnung wird auf allen Gebieten gearbeitet. Ruhe- und rastlos regen sich die Hände und Hirne. Neue Formen werden geschaffen und zu ihnen als notwendiger und entscheidender Bestandteil neue Füllungen und Inhalte. Denn zu der Form, der äußeren Gestalt gehört auch der innere Gehalt. Von seinem Wert hängt es ganz besonders ab, ob die äußere Gestalt sich behaupten wird. Und dieser letzte Wert, dieses Fundament, auf dem der Neubau unseres Volkes aufgeführt wird, kann gar nichts anderes sein als Gottes Wort."

• Katechese über Apg. 11, 25-30, gehalten 1935

  "Bei uns in Deutschland wird seit 2 Jahren ein großer Kampf gegen Hunger und Kälte geführt. Mit welchen Mitteln dieser Kampf ausgefochten wird, wissen wir alle. Die Hauptwaffe ist das großartige Winterhilfswerk. Alle notleidenden Glieder unseres Volkes werden dadurch unterstützt. Von einem ähnlichen Unterstützungswerk, von dem ersten großen 'christlichen' Hilfswerk wollen wir heute hören."; "Lehrer: Warum ist der Abschnitt, welchen wir miteinander besprochen haben, für uns besonders wichtig? / Kind: Es wird uns hier von einem Hilfswerk erzählt. / L: Das ist schon richtig. Aber wir kennen doch heute das viel größere Winterhilfswerk. Da hat dieses andere Hilfswerk wohl keine besondere Bedeutung!? / K: Doch, es hat eine besondere Bedeutung. Denn es ist das erste christliche Hilfswerk. […] L: Warum nennen wir uns noch heute Christen? / K: Wir nennen uns so, weil wir Christus gehören und immer gehören sollen. / L: Denkt einmal an unsere Zeit! Wo wird hier eine Bewegung nach ihrem Führer genannt? / K: Das ist der Nationalsozialismus, der nach dem Führer auch Hitlerbewegung heißt. / L: Überlegt euch nun, welches wohl der Grundsatz unserer Hitlerbewegung sein mag! / K: Gemeinnutz geht vor Eigennutz! / L: Was soll durch diesen Satz ausgedrückt werden? / K: (Nach längerem Schweigen) Die einzelnen Menschen oder Gruppen haben ihr eigenes Wohlergehen dem Nutzen der Allgemeinheit unterzuordnen. / L: Wodurch bewiesen denn die Christen in Antiochia, daß sie nicht zuerst an sich und ihr Wohlergehen dachten? / K: Sie zeigten es durch das große Hilfswerk, welches sie zustande brachten."

• Landeskirchliches Archiv der Nordkirche (LKANK), 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 1923, 1922
• LKANK, 11.11.0 Mobilisierte Geistliche und deren Entnazifizierung (Schleswig-Holstein) Nr. 633
• Landesarchiv Schleswig-Holstein, Abt. 460 Nr. 7236

• Erdmann, Ulrich: Kronshagen zwischen Revolution und "nationaler Erhebung". In: Oliver Auge (Hrsg.): Kronshagen. Von der agrarischen Siedlung im Mittelalter zur Gartenstadt der Gegenwart. Husum 2021, S. 136-207, hier S. 171-182

Veröffentlicht am 9. Januar 2022
Zuletzt bearbeitet am 24. Februar 2022
Beitrag zitieren

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