Friedrich Wilhelm Kruse

(*) 20. November 1885 – (†) 02. April 1950

Friedrich Kruse
Friedrich Kruse. Quelle: Stadtarchiv Ahrensburg

Biografische Eckdaten

Vorname
Friedrich Wilhelm
Nachname
Kruse
Geburtsdatum
20. November 1885
Geburtsort
Ordinationsdatum
07. August 1910
Ordinationsort
Sterbedatum
02. April 1950
Sterbeort
Kirchendienst

Kirchenpolitik

Kirchenpolitische Mitgliedschaften

Politik

Rechtskonservative Mitgliedschaften
Ämter in rechtskonservativen Vereinigungen

Pfarramt

Selbstauskünfte
  • Schreiben vom 21. April 1934
    "Ich muß mich vorsichtig ausdrücken, weil ich nicht weiß, in welche Hände mein Brief durch die Zensur gehen kann." Er habe "für deutsches Volkstum sowohl in den deutschen Kolonien als auch in der Diaspora" gekämpft, könne aufgrund der "Bespitzelung meiner Person" jedoch nicht ins Detail gehen: "Als ich neulich auf einem Familienabend einer Nachbargemeinde einen Vortrag hielt, wurde plötzlich der Saal von Gendarmarie besetzt, ich wurde herausgeholt und einem scharfen Verhör unterzogen, weil ich angeblich eine ns Rede gehalten haben soll, drei Leute, die im Verdacht standen NS zu sein, wurden aus unserer Mitte heraus verhaftet und abgeführt – […] ich muß mir gefallen lassen, daß in meiner eigenen Gemeinde, wo die Übertrittbewegung [zum prot. Glauben] scharf eingesetzt hat und ich daher überall besonderen Unterricht für Erwachsene einführen mußte, dieser Unterricht von Gendarmen mit aufgesetztem Bajonett bewacht wird – während meines Karfreitaggottesdienstes patrouillierten Gendarme vor der Kirche auf und ab und als sich nach Schluß des Gottesdienstes die Kirchentür öffneten, wurde von der Tür einer verhaftet […] Ich könnte noch weiter fortfahren […]. Ich habe niemals meine deutsche Herkunft verleugnet und das habe ich in den 9 Jahren, in denen ich Sprecher des deutschen Turnvereins – der ja hier eine ganz andere Bedeutung als in Deutschland hat – gewesen bin, bei allen öffentlichen Veranstaltungen, wo ich zu reden hatte, bewiesen. Von Anfang an gehörte ich den D. Chr. [=DC] an, die ja hier nun auch sich auflösen mußten."
  • Schreiben an Propst Gustav Dührkop vom 18. Juni 1942
    "Gestatten Sie mir einmal, dass ich ein ganz offenes Wort mit Ihnen rede. Ihr Gottesdienst und Ihre Predigt wird hier in Ahrensburg abgelehnt. Ein treues Gemeindeglied, das keinen Gottesdienst versäumt, sagte mir: Wenn es eine Rede hören wolle, dann könne es auch woanders hingehen, aber in der Kirche wolle es eine Predigt hören. – So ähnlich haben sich auch andere geäussert. Das Urteil zeigt doch klar und deutlich, dass die wenigen Leute, die wirklich noch den Weg zur Kirche finden, etwas anderes suchen, als Sie ihnen zu bieten haben. Verschärft wurde diese Ablehnung noch durch die Art, mit welcher Sie die christliche Taufe vollziehen. Ich stelle die Frage: Mit welchem Recht taufen Sie die Kinder in einer Gemeinde, die gewöhnt ist, unter das reine Evangelium gestellt zu werden, als deutsche Christen? […] Danach [=nach der Verfassung] werden unsere Kinder nicht als Deutsche getauft, sondern als Glieder der christlichen Kirche, deren Haupt einzig und allein Jesus Christus ist. Dass unsere Kinder Deutsche sind und werden, ist eine reine Erziehungsfrage und hat mit der Taufe nichts zu tun. Jedenfalls ist die Art Ihrer Taufe weder biblisch noch theologisch zu begründen."

Weiterführende Quellen und Literatur

Quellen
  • Landeskirchliches Archiv der Nordkirche (LKANK), 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 696
  • LKANK, 12.10.3.0 Personalakten der Pastoren (Hamburg) Nr. 441
  • Kirchenkreisarchiv Altholstein in Neumünster, Kirchenkreis Neumünster 18.35.60, Nr. 393
  • Landesarchiv Schleswig-Holstein, Abt. 460 Nr. 7296
Literatur

Metainformationen

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Veröffentlicht am 8. Januar 2022
Zuletzt bearbeitet am 7. Februar 2022
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