Johannes Hermann Fock

(*) 23. Oktober 1910

Biografische Eckdaten

Vorname
Johannes Hermann
Nachname
Fock
Geburtsdatum
23. Oktober 1910
Geburtsort
Ordinationsdatum
15. Mai 1938
Ordinationsort
Emeritierungsdatum
13. April 1944
Ausgeschieden in den Staatsdienst
Kirchendienst

Kirchenpolitik

Kirchenpolitische Mitgliedschaften

Pfarramt

Predigten
  • Predigt über 2. Cor. 12, 7-10, gehalten am 29. September 1935 in Treia
    "Auch unserem deutschen Volke sass ein solcher Dorn im Fleisch [=wie Paulus]. Es hat Leute gegeben, die auf Grund des Ausgangs des Weltkrieges ihren Glauben an Gott als den Lenker der Geschichte aufgegeben haben. Wie kann ein Gott die gerechte Sache der Deutschen so niedertreten lassen, dass uns ein Versailler Vertrag auferlegt werden konnte! So dachten sie. Und dann kam die Zeit, wo die Parteikämpfe Deutschland an den Abgrund des Bolschewismus brachten. Diese Zeiten waren ein Dorn im Fleisch des deutschen Volkes, die es zur Besinnung bringen sollten. Und heute empfinden wir es, dass Gott selbst unser Vaterland erretten wollte, indem er uns Männer sandte, die sich als Werkzeug göttlichen Schicksals fühlen. Kommt uns nicht das schnelle Aufblühen unseres Volkes und sein Erstarken nach jener Zeit des Niederganges wie ein Wunder vor? Ist es nicht ein Wunder Gottes, dass ein einfacher Soldat des Weltkrieges heute der Führer Deutschlands in eine bessere Zukunft ist? So empfinden auch wie es wie jene Männer selbst: Gottes Kraft hat das nationalsozialistische Aufbauwerk unseres Vaterlandes gesegnet. Scheint doch eine solche Arbeit in so kurzer Zeit das Mass der Menschenkraft zu übersteigen; denn durch den Zwist und Bruderhass der Nachkriegsjahre diesen Dorn im Fleisch unseres Vaterlandes, ist Deutschland zu einem Volk von Brüdern geworden, Gottes Kraft hat aus der Niederung uns emporgeführt."
Konfirmationsunterricht
  • Katechese über Jak. 1, 16-18, gehalten 1938
    "A. Dankbarkeit für Gaben von Gott?": "Das letzte grosse geschichtliche Ereignis ist die Vereinigung Österreichs mit dem Mutterlande Deutschland. Am Sonnabend vor der Wahl, also am 9. April, hielt der Führer von Wien aus eine Rede. Im Anschluss an sie wurde das Niederländische Dankgebet gespielt, das überall in Deutschland mitgesungen wurde. Daraus spricht, dass ein Volk seinem Gott und Schöpfer dafür danken wollte, dass er das Schicksal der beiden Brüdervölker wieder vereinigt hat. Viele Menschen beurteilen dies Ereignis als eine Selbstverständlichkeit oder als zufällig eingetreten oder sagen: Das Blut hat gesprochen und sind dann damit fertig, ohne das Geschehen irgendwie mit Gott in Beziehung zu bringen. Sie haben auch keinen Grund, einer höheren Macht, Gott, irgendwie dankbar zu sein. Der Führer selbst aber hat dies Ereignis als eine gnädige Fügung Gottes erlebt und auch hineingestellt. Darum seine dankbare Haltung und die Dankbarkeit der ganzen Nation. […] Das [=die Menschen, die alles im alltäglichen Leben für selbstverständlich nehmen ohne dafür Gott zu danken] sind dieselben, die die Angliederung Österreichs als eine Selbstverständlichkeit betrachten. Demgegenüber sagt unser Gotteswort: 'Irret euch nicht'! Vers 17: 'Alle gute und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts.' […] Gott 'nährt die Raben' und uns und lenkt die Herzen der Menschen. So hat er in den österreichischen Menschen das deutsche Bewusstsein und Gewissen nicht einschlafen lassen, sondern mit Macht wach werden lassen, sodass die Abstimmung derart einzigartig ausfallen konnte. Das ist es gerade, was wir lernen müssen, Gott in den Ereignissen zu erkennen und anbetend zu verehren." Fragenkatalog: "Wir wollen ausgehen von dem letzten grossen politischen Ereignis. / Welches geschichtliche Geschehen der jüngsten Vergangenheit hat jeden Deutschen und alle Welt überrascht? / Wie wurde die Angliederung vollzogen? / Wurde dem Einzelnen einfach gesagt: Ab heute bist du deutscher Staatsbürger? / Wie wurden also die Österreicher und das ganze deutsche Volk für diese Entscheidung vorbereitet? / Also der Führer hielt von Wien aus eine Wahlrede am 9. Apr. Welches Lied wurde unmittelbar im Anschluss daran gespielt? / Was sollte jeder Deutsche tun, der dieses Lied hörte? / So sollte also an jenem Abend das Niederländische Dankgebet von allen Deutschen gesungen werden. / Was hat der Führer dadurch ausdrücken wollen, dass er dieses Lied zu singen und zu spielen anordnete? / (Wenn nicht gleich gewünschte Antwort fällt, Hinweis auf die Ueberschrift: Wie heisst das Lied?) / Der Führer hat also mit diesem Liede seine Dankbarkeit gegen Gott ausdrücken wollen; jeder Deutsche sollte das mit ihm empfinden und sollte es ihm gleichtun. / Wenn das ganze Volk seinem Gott dankt, wie beurteilt es dann die Angliederung an Deutschland? / Es ist also ein Geschenk Gottes, dass die Brüdervölker zueinander gefunden haben. / Wie soll ein Mensch, der nicht an Gott glaubt, dieses Ereignis beurteilen? / Er sagt also, das ist Zufälligkeit, Selbstverständlichkeit oder auch 'das Blut hat gesprochen' – und darin hat er Recht – mit dieser Erklärung ist er dann fertig, – und darin tut er nicht Recht. / An wen denken nämlich die meisten Menschen bei grossen Ereignissen, die in der Welt geschehen oder sie selbst betreffen, gar nicht? / Hat der Führer die Angliederung Österreichs auch als eine Selbstverständlichkeit angesehen? / Der Führer hat also eine gnädige Fügung Gottes darin gesehen, dass alles so friedlich abgelaufen ist, als die Befreiungsstunde für seine Heimat schlug. / Darum also wollte der Führer seinem Gott danken und wollte, dass das ganze Volk mit ihm 'vor Gott zum Beten trete.'"

Weiterführende Quellen und Literatur

Quellen
  • Landeskirchliches Archiv der Nordkirche (LKANK), 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 258
  • LKANK, 11.11.0 Mobilisierte Geistliche und deren Entnazifizierung (Schleswig-Holstein) Nr. 850

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Datensatz
JSON-Datensatz

Veröffentlicht am 8. Januar 2022
Zuletzt bearbeitet am 21. Januar 2022
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