Otto Gottlieb Laackmann
(*) 15. Juni 1894 – (†) 29. September 1975
Biografische Eckdaten
Vorname
Otto Gottlieb
Nachname
Laackmann
Geburtsdatum
15. Juni 1894
Geburtsort
Ordinationsdatum
03. Mai 1925
Ordinationsort
Emeritierungsdatum
01. Juli 1961
Sterbedatum
29. September 1975
Sterbeort
Kirchendienst
- Pastor in Tellingstedt
Ab 03. Mai 1925 - Pastor in Erfde
Ab 17. Juni 1928 - Pastor in Altona, Luthergemeinde Bahrenfeld
23. Juni 1935 – 01. Juli 1961
Kirchenpolitik
Kirchenpolitische Mitgliedschaften
Pfarramt
Druckerzeugnisse
- Artikel im Gemeindeblatt, 1938
indirekte Rechtfertigung der Novemberpogrome, indem der Pastor nachzuweisen versuchte, "dass das Johannes-Evangelium keine Worte zur Verteidigung der Juden geschrieben habe."
aus: Liesching, Bernhard: "Eine neue Zeit beginnt". Einblicke in die Propstei Altona 1933 bis 1945. Hamburg 2002, S. 59
Selbstauskünfte
- Schreiben vom 14. Januar 1943
"Im Folgenden erstatte ich dem Landeskirchenamt Bericht über eine Vernehmung, zu der ich heute vor die Geheime Staatspolizei zitiert wurde. Es liegt folgender Fall vor: Am 21. September vorigen Jahres machte ich bei einer Frau Hamacher […] einen Besuch anläßlich des Heldentodes ihres ältesten Sohnes. Im Laufe des Gesprächs, als sich Frau Hamacher über die Rätselhaftigkeit des ganzen Kriegsgeschehens äußerte, sagte ich: 'Das ist alles ganz einfach, wenn die Völker gegen das Gebot Christi verstoßen: 'Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst', dann entstehen Kriege.' Daraufhin will Frau Hamacher gesagt haben: 'Dann haben sich also alle großen Führer der Völker wie z.B. Rosevelt [sic!], Churchill und der Führer und auch mein Sohn gegen dieses Gebot versündigt?' Diese Frage soll ich bejaht haben. […] Der Geheimen Staatspolizei habe ich etwa Folgendes zu Protokoll gegeben: 'Ich bestreite ganz entschieden, diese Äußerung so getan zu haben. Wohl habe ich gesagt, daß die Ursache des Krieges im Verstoß gegen das angeführte Bibelwort liege. Jedoch habe ich niemals dieses Wort auf den Gefallenen angewandt. Das würde ja heißen, eine durch den Tod ihres Sohnes tief betrübte Mutter in ein noch größeres Leid zu stürzen. Andererseits habe ich dieses Wort nicht auf den Führer angewandt. Es würde ja dann auch gar keinen Sinn haben. Es ist immer meine Ansicht gewesen, daß unser deutsches Volk des liebenden Entgegenkommens seitens unserer jetzigen Feinde bedurfte. Der Führer hat um diese Liebe immer wieder geworben. Man hat ihm jedoch nur Haß entgegengebracht und Deutschland schließlich mit Krieg überzogen, weil man sich selbst mehr liebte als den Nächsten. Dieses ist meine grundsätzliche Einstellung. In diesem Sinn habe ich das Wort gesprochen. Ich bin mir bewußt, daß, wenn ich das Wort im Sinne der Anklage gesagt hätte, ich mich außerhalb der Volksgemeinschaft setzte. Umso mehr muß ich mich dagegen sträuben, es in dem mir untergeschobenen Sinn gesagt zu haben.'"
Sanktionen
NS-(staatliche) Sanktionen
- "Geldstrafe von 50 RM (fünfzig)" oder "Gefängnisstrafe von 10 (zehn) Tagen"
1940 - Verurteilung zu einem "Sicherungsgeld von 1000 RM"
1943
Weiterführende Quellen und Literatur
Quellen
- Landeskirchliches Archiv der Nordkirche (LKANK), 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 710-711
- LKANK, 11.11.0 Mobilisierte Geistliche und deren Entnazifizierung (Schleswig-Holstein) Nr. 414
Literatur
- Liesching, Bernhard: "Eine neue Zeit beginnt". Einblicke in die Propstei Altona 1933 bis 1945. Hamburg 2002
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Datensatz
JSON-Datensatz
Veröffentlicht am 8. Januar 2022
Zuletzt bearbeitet am 29. Januar 2022
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