Stephan Martin Philipp Wienberg

(*) 15. Dezember 1904 – (†) 21. Juli 1994

Stephan Wienberg
Stephan Wienberg. Quelle: Nordschleswig-Wiki

Biografische Eckdaten

Vorname
Stephan Martin Philipp
Nachname
Wienberg
Geburtsdatum
15. Dezember 1904
Geburtsort
Ordinationsdatum
15. April 1931
Ordinationsort
Emeritierungsdatum
15. Oktober 1966
Sterbedatum
21. Juli 1994
Sterbeort
Kirchendienst

Kirchenpolitik

Kirchenpolitische Mitgliedschaften

Pfarramt

Predigten
  • Predigt über 1. Joh. 5, 4b, gehalten am 23. April 1933 in Wismar (St. Marien)
    "Liebe Gemeinde! Wie ein starker Frühlingssturm die Welt aus dem Winterschlaf weckt, so hat in diesem Frühling der Sturm der nationalen Erhebung unser Volk durchbraust. Vergangen sind nun die dunklen Tage, da die Hoffnungslosigkeit wie ein Druck, ja wie ein Albdruck auf uns lastete. Und nun geht es wie ein Aufatmen, ja wie ein Aufjauchzen durch unser Volk. Nun wagen wir es Siegesfahnen zu hissen und Siegesfeiern zu halten mitten im Kampf. Im Vertrauen auf die Führer, die stellvertretend für uns gelitten und gestritten und gesiegt haben, dürfen wir sagen: Für uns ist der Sieg gewonnen, darum kämpfen wir um den Sieg, und darum hoffen wir auf endgültigen Sieg. Aber wenn diese unsere Hoffnung nicht zu Schanden werden soll, darf unser Blick nicht an den führenden Männern haften bleiben. Nein, sie selbst lehren uns höher den Blick zu erheben und auf den zu schauen, der der Herr aller Geschichte und alles Geschehens ist. Und das soll der Inhalt dieser gottesdienstlichen Stunde sein, daß wir glaubend auf den schauen, der wie kein anderer stellvertretend für uns gelitten du gestritten und gesiegt hat. Jesus Christus […]."
Druckerzeugnisse
  • Examensarbeit, Dezember 1933, unveröffentlicht, zum Thema: "Luthers Lehre von der Obrigkeit ist nach der Schrift 'von weltlicher Obrigkeit 1523' darzustellen und in ihrer Bedeutung für die Gegenwart zu würdigen."
    "Der liberale Staat von Weimar sah in der Kirche eine Gesellschaft zur Pflege religiöser Bedürfnisse. In der Befriedung solcher Bedürfnisse sah der Staat allein die Aufgabe und die Berechtigung der Kirche. Daher fand die Kirche die gleiche Duldung und denselben Schutz des Staates, wie die anderen Interessengesellschaften und Vereine der Bürger. […] Mit der nationalen Revolution nahm dieses Verhältnis von Kirche und Staat ein plötzliches Ende. Der nationalsozialistische Staat wollte, wie das Programm der NSDAP fordert, ein positives Christentum. Der Staat kümmerte sich um die Kirche und fühlte sich bald verpflichtet 'helfend und ordnend einzugreifen.'" Ein Recht, welches dem Staat ausdrücklich zuerkannt wird, obgleich der Staat das "religiöse Bekenntnis seiner Untertanen" nicht beeinflussen dürfe, was er auch nicht tue: "Wir dürfen Gott danken, dass der Staat auch diese seine Grenze wohl erkannt hat und zu wahren weiss. Deutlich und unmissverständlich hat unser Volkskanzler auch ganz besonders in letzter Zeit gesagt und gezeigt, dass er die Regelung der Bekenntnisfragen gänzlich der Kirche selbst überlassen will. […] Da wir jetzt wieder in der glücklichen Lage sind, dass die Amtsträger des Staates nach Gottes Wort und Willen fragen, sind wir gerufen aus Gottes Wort ihnen Antwort zu geben. Das Sendungsbewusstsein der Führer zeigt, dass sie in ihrem Amt sich von Gott beauftragt wissen. […] Das Dienstbewusstsein der Führer zeigt, dass es in unserer Zeit wahr geworden ist, was für Luther noch als Seltenheit und Wunder galt. Nicht im eigenen Interesse, sondern im Dienst am Volk wird von unseren Führern das Amt verwaltet. Nicht die Selbstsucht, sondern die brennende Liebe zum Volk ist die Triebkraft ihres Handelns. […] Das Verantwortungsbewusstsein ist durch das Führerprinzip gestärkt wie nie zuvor. Während im vergangenen Staat jeder und keiner verantwortlich war, haben wir jetzt wieder wahre Verantwortung gefunden. In dieser Verantwortung werden die Führer vom Volk getragen; nicht allein von denen, die dem Führer laut zujubeln, sondern auch von denen, die in der Stille für ihn beten."

Weiterführende Quellen und Literatur

Quellen
  • Landeskirchliches Archiv der Nordkirche (LKANK), 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 1779 I-II, 1780
  • LKANK, 11.11.0 Mobilisierte Geistliche und deren Entnazifizierung (Schleswig-Holstein) Nr. 819
  • Landesarchiv Schleswig-Holstein, Abt. 460 Nr. 7263
Literatur
  • Sönnichsen, Peter J.: Im Wandel der Zeiten – 75 Jahre Nordschleswigsche Gemeinde. In: Nordschleswigsche Gemeinde (Hrsg.): Im Wandel der Zeiten. 75 Jahre Nordschleswigsche Gemeinde. Tingleff 1998, S. 91-413

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Veröffentlicht am 16. Januar 2022
Zuletzt bearbeitet am 18. Februar 2022
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