Georg (Jürgen) Spanuth
(*) 05. September 1907 – (†) 17. Oktober 1998
Biografische Eckdaten
Vorname
Georg (Jürgen)
Nachname
Spanuth
Geburtsdatum
05. September 1907
Geburtsort
Ordinationsdatum
12. März 1933
Ordinationsort
Emeritierungsdatum
01. Oktober 1977
Sterbedatum
17. Oktober 1998
Sterbeort
Kirchendienst
- Hilfsgeistlicher in Wiener Neustadt
1933 - Kommissarischer Pastor / Dienstauftrag in Bordelum
Ab 15. April 1933 - Pastor in Bordelum
30. Juli 1933 – 01. Oktober 1977
Kirchenpolitik
Kirchenpolitische Mitgliedschaften
Kirchenpolitische Ämter
- Deutsche Christen
Schulungsleiter Propstei Husum
Politik
NS-Mitgliedschaften
- NSDAP – Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei
23. Oktober 1931 – 1945
Nr. 613126 - SA – Sturmabteilung
1933 – 1938
NS-Ämter
- SA – Sturmabteilung
1936 – 1938
Truppführer in Bredstedt - SA – Sturmabteilung
1933 – 1938
Fürsorgereferent in Bredstedt
Rechtskonservative Mitgliedschaften
- Heimatschutz (Österreich)
1927 – 1931
Pfarramt
Predigten
- Predigt über Lk. 5, 27-32, gehalten am 22. März 1931 in Elmschenhagen
"Ein fürchterliches, ein drückendes Wort lastet auf uns allen, ein trauriges Schicksal steht unserer Zeit nach Aussagen gelehrter Männer bevor: Untergang des Abendlandes, finis Germaniae – Ende Deutschlands. Wer nicht blind durch unsere Zeit geht, der weiss, dass dies Wort wahr ist. Unsere Zeit ist krank, unser Volk steht am Abgrund und der Einzelne ist mit hineingerissen in den Strudel des Verderbens, getroffen vom allgemeinen Niedergang. Ich brauche das nicht zu beweisen, jede Zeitung spricht von diesem Niedergang, von der sittlichen Verkommenheit, von der inneren Armut unserer Tage. Untergang des Abendlandes! Es ist kein leeres Gehirngespinst, es ist die bitterste Wahrheit! Und so musste es kommen, sagt jener Mann, der dies Wort vom Untergang des Abendlandes geprägt hat, denn das Leben der Völker ist wie das Leben der Pflanzen, der Frühling bringt die Blüten, der Sommer die Reife, der Herbst die Frucht und der Winter den Tod. Aus dem Frühling und Sommer unseres Volkes ist Herbst geworden, der Herbst ist vergangen, der Winter, der ewige Winter steht bevor. Nichts hilft gegen dieses Schicksal, alles was heute nach Leben und Wiedergenesung aussieht, ist nur wie das letzte Aufbäumen eines Todkranken, ist nur wie die Farbenpracht des Herbstes, es kündigt nur den baldigen Tod an. Dies Schicksal ist die Notwendigkeit jedes Lebens, dies sei auch das ewige Gesetz im Leben der Völker."
Selbstauskünfte
- Bericht entstanden nach Kriegsende
"Im Herbst 1933 oder Frühjahr 1934 stellte ich den Antrag zum Parteigenossen in der NSDAP ernannt zu werden. Etwas später trat ich in die SA ein. […] Ich hatte die Hoffnung auch hier in der NSDAP für das Christentum werben zu können. So habe ich denn auch viele Vorträge in zahlreichen Orten Schleswig-Holsteins gehalten, Veranstalter waren der Gustav-Adolfverein, der Evangelische Bund oder einzelne Kirchengemeinden. Selbstverständlich wurde häufig die NSDAP oder ihre Gliederungen eingeladen, die auch wiederholt an solchen Vorträgen teilnahmen."
Weiterführende Quellen und Literatur
Quellen
- Landeskirchliches Archiv der Nordkirche (LKANK), 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 2092-2094
- LKANK, 11.11.0 Mobilisierte Geistliche und deren Entnazifizierung (Schleswig-Holstein) Nr. 724
- Landesarchiv Schleswig-Holstein, Abt. 460 Nr. 7253
- Bundesarchiv Berlin, NSDAP-Gaukartei
Literatur
- Hansen, Ernst-Otto: Der Deutsche Luthertag 1933. In: Hansjörg Buss/Annette Göhres/Stephan Linck [u.a.] (Hrsg.): "Eine Chronik gemischter Gefühle". Bilanz der Wanderausstellung "Kirche, Christen, Juden in Nordelbien 1933-1945". Bremen 2005, S. 189f
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Veröffentlicht am 16. Januar 2022
Zuletzt bearbeitet am 7. Februar 2022
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