Johannes Jacob Tonnesen
(*) 03. Februar 1882 – (†) 10. März 1971
Biografische Eckdaten
Vorname
Johannes Jacob
Nachname
Tonnesen
Geburtsdatum
03. Februar 1882
Geburtsort
Ordinationsdatum
24. Mai 1909
Emeritierungsdatum
01. August 1949
Sterbedatum
10. März 1971
Sterbeort
Kirchendienst
- Hilfsgeistlicher in Flensburg, St. Marien
- Hilfsgeistlicher in Bedstedt
- Pastor in Bedstedt
Ab 01. August 1909 - Pastor in Hellewatt-Eckwatt
Ab 11. September 1910 - Pastor in Rendsburg, St. Marien
Ab 12. Oktober 1919 - Direktor der Volkshochschule in Rendsburg
Ab 01. Mai 1928 - Universitäres Dienstverhältnis in Altona
Ab 1930
Professor (Pädagogische Akademie) - Pastor in Altona, Kreuzgemeinde
Ab 01. Mai 1932 - Pastor in Innien
24. September 1944 – 01. August 1949
Kirchenpolitik
Kirchenpolitische Mitgliedschaften
Kirchenpolitische Ämter
- Bekennende Kirche
Mitglied im "Führerrat" der BK-Vorläuferin "Not- und Arbeitsgemeinschaft schleswig-holsteinischer Pastoren" - Bekennende Kirche
1934 – 1936
Mitglied des Landesbruderrates - Bekennende Kirche
Prüfer im Rahmen der theol. BK-Examina
Politik
Rechtskonservative Mitgliedschaften
Pfarramt
Druckerzeugnisse
- BK-Rundschreiben vom 01. Dezember 1935: Kritik an einer Veröffentlichung des preußischen Bruderrates
"Trotzdem ich die Hintergründe des Gesprächs mit Kerrl nicht kenne, muß ich sagen, daß eine solche Veröffentlichung […] gegen den Staat illoyal ist. Der Staat kann sich solche Methoden unter keinen Umständen gefallen lassen. Für den Staat ist es untragbar, daß sein Gegenpartner in einer staatspolitisch hochwichtigen Gesamtaktion solche Berichte über einen einzelnen Akt innerhalb dieser Gesamtaktion ausgehen läßt. Dazu kommt, daß der Reichsminister sichtlich in einer Verfassung gewesen ist, daß er seiner selbst nicht Herr war und entgleist ist. Ich kann nicht finden, daß es politisch klug ist, einen Bericht zu veröffentlichen, den der Minister nicht lesen kann, ohne das Gefühl zu bekommen, daß der Gegenpartner ihn hat bloßstellen wollen. Das ist, wie gesagt, politisch unklug, weil man sich damit dem Minister nicht überlegen zeigt, sondern sich ihm ausliefert. Ich habe aber auch als Christ ein sehr unbehagliches Gefühl dabei. Ich muß aber auch von unserer Aufgabe her starke Bedenken anmelden. […] Sollte der Minister jetzt die Bekenntnisgemeinschaften auflösen oder eine ähnliche Verordnung herausbringen, dann sind wir die betrübten Lohgerber, die gar nichts dagegen aufbringen, denn wir sind illoyal gewesen. Ein Gegner, der solche Methoden anwendet, ist nicht für einen Staat verhandlungsfähig. […] Es tut mir leid, es sagen zu müssen, daß wir in Schleswig-Holstein unter keinen Umständen hier folgen dürfen, denn dann hat Paulsen ein leichtes Spiel mit uns. Ich bin fest davon überzeugt, daß die Preußen eine nicht wieder auszumerzende Niederlage erlitten haben!"
Berichte über den Pastor
- Literatur
"Im April 1938 bat das Landeskirchenamt um Unterstützung für eine Forschungsarbeit des Reichsinstituts für die Geschichte des neuen Deutschland, Forschungsabteilung Judenfrage. […] Am 21. Dezember 1938 übersandte der Vorsitzende des Synodalausschusses, Pastor Tonnesen, die Liste dem Landeskirchenamt: eine 'Aufstellung von Taufen (Juden, Judenstämmige) seit dem Jahre 1891, soweit sie im Bezirk des Kirchengemeindeverbandes Ottensen vollzogen sind … mit der Bitte um weitere Behandlung.'"; "unterstützte[] den antisemitischen Kurs der Landeskirche": "als stellvertretender Vorsitzender des Synodalausschusses die Untersuchung des Reichsinstituts zu 'Judentaufen und Mischehen' durchführen ließ"
aus: Liesching, Bernhard: "Eine neue Zeit beginnt". Einblicke in die Propstei Altona 1933 bis 1945. Hamburg 2002, S. 50-53 und 85
Weiterführende Quellen und Literatur
Quellen
- Landeskirchliches Archiv der Nordkirche, 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 1257-1258
- Kirchenkreisarchiv Hamburg-West, Archiv des Kirchenkreises Altona 18.37.004, Nr. 1752
- Landesarchiv Schleswig-Holstein, Abt. 460 Nr. 7441
Literatur
- Liesching, Bernhard: "Eine neue Zeit beginnt". Einblicke in die Propstei Altona 1933 bis 1945. Hamburg 2002
- Reumann, Klauspeter: Der Kirchenkampf in Schleswig-Holstein 1933-1945. In: Verein für Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte (Hrsg.): Kirche zwischen Selbstbehauptung und Fremdbestimmung. Bd. 6/1. Neumünster 1998, S. 111-443
- Seite „Johannes Tonnesen“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 30. Dezember 2021, 19:11 UTC. https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Johannes_Tonnesen&oldid=218637632
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Veröffentlicht am 16. Januar 2022
Zuletzt bearbeitet am 13. April 2022
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