Kurt Ulrich Theodor Lucht

(*) 03. Juni 1908 – (†) 17. Juli 1972

Kurt Lucht
Kurt Lucht. Quelle: Kirchengemeinde Hütten

Biografische Eckdaten

Vorname
Kurt Ulrich Theodor
Nachname
Lucht
Geburtsdatum
03. Juni 1908
Geburtsort
Ordinationsdatum
26. Mai 1935
Ordinationsort
Emeritierungsdatum
01. Januar 1971
Sterbedatum
17. Juli 1972
Sterbeort
Kirchendienst

Kirchenpolitik

Kirchenpolitische Mitgliedschaften

Politik

Rechtskonservative Mitgliedschaften

Pfarramt

Predigten
  • Predigt über Johs. 4, 47-54, gehalten am 27. August 1933 in Heikendorf
    "Eine neue Zeit ist angebrochen für unser Volk; wie von einem quälenden Alpdruck befreit, wagen wir heute den Kopf wieder höher zu tragen, als wir es noch vor Jahresfrist konnten. Eine neue Hoffnung beseelt die Menschen, und neu ist der Mut gewachsen zum Kampf mit dem schweren Schicksal, das seit 1918 auf unserem Volke lastet; denn uns ist nach langer Schande Nacht ein Helfer erstanden, der uns befreien will aus unserer völkischen Not. Ja, freuen wir uns des; auch hier in der Kirche. Aber, die wir hier zusammen gekommen sind, sehen nicht nur auf diesen Mann, den unser Volk als seinem Führer folgt, sondern letztlich auf den, von dem alle Völker und Menschen ihr Dasein, ihr Wirken und ihre Zukunft haben [=Gott]" – der in Jesus "einen Vorkämpfer und Führer gestellt" habe, einen "Sieger über alle Mächte der Finsternis", einen "Mann der Tat", den "Volkskönig des Germanentums". "Ja, wir wollen uns einordnen! Wohlan, die Fahne weht, wohl dem der zu ihr steht und wie Luther einst einer Welt von Feinden entgegenruft: 'Wohlan […].'"
  • Predigt über Luc. 11, 9-13, gehalten am 12. Mai 1935 in Laboe
    kennzeichnend für die Zeit sei das Nebeneinander der Leitsprüche "Arbeiten und nicht verzweifeln" und "Bete und Arbeite!", welches "auch der General-Feldmarschall und Reichspräsident v. Hindenburg als ständige Mahnung vor sich auf seinem Schreibtisch stehen hatte […]. Wir verstehen, warum viele Menschen sich heute solche Worte von der Arbeit zum Leitspruch erwählt haben; heute, da wir alle voller Freude und Dankbarkeit erleben, wie verloschene Feuer endlich wieder neu entbrennen und lässige Hände und Herzen neu sich regen. Und doch ist es eine merkwürdige Tatsache, daß die Glieder eines Volkes, die Soldaten eines Arbeitsheeres sich zwei so verschieden gestimmte Leitsprüche haben wählen können." In diesem Nebeneinander "bricht die eigentlich tiefste und schwerste Frage unseres Volkes auf, die Frage nach den Quellen unserer Kraft. […] Sollen wir arbeiten aus eigener Kraft heraus, aus den Kräften der schönen, adligen, germanischen Seele, arbeiten und nicht verzweifeln; und sollen wir aus dem Ureigensten, aus dem tiefsten Grunde arischen Seelentums eine artgemäße Religion und Frömmigkeit hervorbringen, die unserem Leben die rechte Weihe gäbe? Oder sollen wir zu allererst beten, bei Gott anklopfen, nach ihm suchen, ihn bitten, daß er uns seinen Weg und Willen weise mit uns Einzelnen, mit unserem ganzen Volk und allen Völkern und sollen ihn bitten, daß er uns Kraft gebe zu unserer Arbeit, zu unserem ganzen Leben? Die Stimme der Kirche ruft uns zu: Ja, betet! […] Sehen wir hinein in unser Volk, so sehen wir allerdings endlich wieder ein Suchen und Fragen um die letzten Dinge aufbrechen. Und wir freuen uns des, daß endlich die religiöse Gleichgültigkeit und völlige Interessenlosigkeit vielerorts einem neuen Suchen zu weichen beginnt. […] Oder machen wir es gar so, wie die Juden, die sich sogar Gott gegenüber mit allerlei Vorzügen rühmten? 'Wir sind Abrahams Same', sagten sie und priesen ihr Blut. 'Wir sind die Erben des verheißenen Landes', sagten sie und pochten auf ihren heiligen Boden. 'Wenn wir uns zusammennehmen, kann's uns nicht fehlgehen', meinten sie und legten sich im Gesetz einen feinen Weg artgemäßer Frömmigkeit zurecht. Ja, sie hatten sich eine Bluts- und Bodenreligion geschaffen, wie sie nie in der Welt – auch heute nicht – reiner und vollkommener gemacht werden kann. Und gerade damit gingen sie in die Irre. Sie merkten es nicht, oder wollten es nicht merken, daß Gott ihren Weg ablehnte, erst durch die Propheten, dann durch Johannes den Täufer und schließlich durch Jesus. Sie verlachten vielmehr alle und erschlugen sie. Aber sie glaubten es nicht, – und sie gingen darüber zugrunde, weil sie es nicht glauben wollten – daß Gott nicht wie ein kleiner Lokalrichter die Vorzüge und Qualitäten der Einzelnen und der Völker gegeneinander abwägen will, sondern daß er fragt allein nach einem kindlichen Geist."
  • Kirchengebet von 1935
    "Schütze unser ganzes deutsches Vaterland. Sei mit unserem Führer und rüste ihn aus mit deinem Geist. Stärke auch unsere Brüder jenseits der Grenze des deutschen Vaterlandes in ihrem schweren Kampf."

Weiterführende Quellen und Literatur

Quellen
  • Landeskirchliches Archiv der Nordkirche, 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 766-767
  • Landesarchiv Schleswig-Holstein, Abt. 460 Nr. 7318
Literatur

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Veröffentlicht am 8. Januar 2022
Zuletzt bearbeitet am 6. Februar 2022
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