Ernst Friedrich Christian Berthold Gleimann

(*) 24. Oktober 1900 – (†) 28. September 1995

Biografische Eckdaten

Vorname
Ernst Friedrich Christian Berthold
Nachname
Gleimann
Geburtsdatum
24. Oktober 1900
Geburtsort
Ordinationsdatum
12. April 1931
Ordinationsort
Emeritierungsdatum
01. November 1968
Sterbedatum
28. September 1995
Sterbeort
Kirchendienst

Kirchenpolitik

Kirchenpolitische Mitgliedschaften

Pfarramt

Predigten
  • Predigt über Lucas 13, 18-21, gehalten 1930
    "Es ist ja allerdings so, dass die schweren Lasten und Sorgen, die auf unserem Volk und Vaterland liegen, uns oft mutlos machen und verzweifeln lassen könnten. Ein Blick auf Russland genügt, um uns zu zeigen, wie ernst die Gefahr ist, die uns droht. Oder sollte der Mann Recht haben, der vor wenigen Jahren ein Buch herausgab, das den Titel trug: 'Der Untergang des Abendlandes'? Deutschland, Europa, dem sicheren Untergang verfallen? Der ungeheure Erfolg, den dieses Buch hatte, hat deutlich bewiesen, wie dieser Geist des Kleinmuts und der Verzagtheit überall unter uns Platz gegriffen hat. Meine Lieben. Ein Volk, das sich selbst aufgibt, das ist allerdings rettungslos dem Untergang geweiht." Zur Konferenz von Stockholm, 1925: "Die Einen sagten, der Fortschritt der Menschheit mit ihrer Kultur, Technik und Kunst, der führe endlich zur Verwirklichung des Reiches Gottes hier auf Erden. Die Anderen aber stritten leidenschaftlich dagegen und sagten: das Reich Gottes kann niemals durch Menschen gemacht werden, sondern immer nur durch Gott allein; es ist nicht von dieser Welt und Gott selber wird es erst am jüngsten Tage heraufführen. Das Eigenartige war, dass die erste Auffassung von den sogenannten 'Siegerstaaten' des Weltkrieges, hauptsächlich von Engländern und Amerikanern vertreten wurde. Diese meinten, dass man gerade mit dem Friedensvertrage und mit dem Völkerbund ein gutes Stück auf dem Wege zum Reich Gottes weitergekommen sei. […] Es ist klar, dass die Deutschen gegen diese Auffassung leidenschaftlichen Protest erhoben, denn gerade das, was jene 'siegreichen' Völker als Fortschritt des Reiches Gottes begrüssten, das ist ja für uns die grösste Demütigung und Ungerechtigkeit. Es erschien den Deutschen geradezu als Gotteslästerung, dass Völkerbund und Friedensvertrag überhaupt etwas mit dem Reich Gottes zu tun haben sollten. Ihre Meinung war, Gottes Reich könne immer nur von Gott selber verwirklicht werden. […] Es ist ein verhängnisvoller und bedenklicher Irrtum, zu glauben, Völkerbund, Friedensverträge, Schiedsgerichte und soziale Arbeit brächten uns dem Reich Gottes auch nur einen Schritt näher! Das sind Sachen der Politik und menschlicher Berechnung – uns gerade deshalb so verdächtig, weil sie auf Kosten unseres armen Volkes verhandelt werden."

Weiterführende Quellen und Literatur

Quellen
  • Landeskirchliches Archiv der Nordkirche (LKANK), 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 1960-1961
  • LKANK, 11.11.0 Mobilisierte Geistliche und deren Entnazifizierung (Schleswig-Holstein) Nr. 198

Metainformationen

Datensatz
JSON-Datensatz

Veröffentlicht am 8. Januar 2022
Zuletzt bearbeitet am 21. Januar 2022
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