Johannes Rudolf Michael Heinrich Kardel

(*) 06. November 1887 – (†) 19. Juli 1968

Johannes Kardel
Johannes Kardel. Quelle: Klauspeter Reumann

Biografische Eckdaten

Vorname
Johannes Rudolf Michael Heinrich
Nachname
Kardel
Geburtsdatum
06. November 1887
Geburtsort
Ordinationsdatum
02. November 1913
Ordinationsort
Emeritierungsdatum
01. Dezember 1957
Sterbedatum
19. Juli 1968
Kirchendienst

Kirchenpolitik

Kirchenpolitische Mitgliedschaften

Pfarramt

Druckerzeugnisse
  • Erklärung zur Wahl der Landessynode (1933, DC-Erfolg)
    "Wir unterzeichneten Pastoren haben keine Möglichkeit gehabt, an der Aufstellung des Wahlvorschlages für die Landessynode mitzuwirken. / Von der Aufstellung eines zweiten Wahlvorschlages haben wir abgesehen, da derselbe unbedingt falsch gedeutet wäre. Wir wären in eine Front hineingeraten, in der wir unter keinen Umständen stehen wollen. / Wir wollen mit freiem Blick für die grossen Aufgaben der neuen Zeit an der inneren Verbindung von Volk und Kirche mit warmer Liebe arbeiten, wir wollen dem neuen Staat mit ganzer Treue dienen, aber die Kirche muss Kirche bleiben; sie muss in eigener Kraft stehen und ihre Lebensformen und Arbeitsorgane aus innerem Lebenstrieb entfalten. Nur eine solche Kirche, die ihr tiefstes Wesen bewahrt, wird nach unserer Auffassung unserm Volk für sein Neuwerden den Dienst tun können, der von der Kirche erwartet wird. / Flensburg, den 20. Juli 1933. / Pr. Siemonsen, P. Halfmann, P. Th. Matthiesen, P. Dr. Mohr, P. Möller, P. Gossmann, P. Kardel."
Berichte über den Pastor
  • Schreiben eines Kirchenältesten vom 22. Mai 1938
    "Herr Pastor Kardel-Adelby gedenkt in seinem sonntäglichen Kirchengebet fürbittend 'insonderheit unseres Bruders Niemöller', der im Konzentrationslager sitzt. Unter Nennung der Zahlen bittet er für die in Untersuchungshaft befindlichen, mit Redeverbot behafteten bzw. des Landes verwiesenen Pfarrer. […] so empfinden wir als Parteigenossen seine Fürbitte als einen Schlag ins Gesicht. Es bedeutet nichts anderes als: so verfolgt der heutige Staat, so verurteilen die vom Führer eingesetzten Richter unsere armen, unschuldigen Amtsbrüder. Nach dem Heldengedenktag, wo wir besonders erbittert waren, da wir diese Art der Fürbitte in Uniform anhören mußten, habe ich als Kirchenältester in einer Kirchenvorstandssitzung Herrn Pastor Kardel ernste Vorhaltungen gemacht. […] Es hat nichts genützt. Heute hat Herr Pastor Kardel wieder 'insonderheit unseres Bruders Niemöller' fürbittend gedacht. Es ist mir nicht möglich, mein Amt als Kirchenältester weiter zu führen, wenn Herr Pastor Kardel das Recht hat, vom Staat gemaßregelte und von den ordentlichen Gerichten des 3. Reiches verurteilte Volksgenossen, weil sie Pastoren sind, der besonderen Fürbitte der Gemeinde zu empfehlen und damit berechtigte Maßnahmen des Staates in den Augen der Gemeindemitglieder ins Unrecht zu setzen."

Weiterführende Quellen und Literatur

Quellen
  • Landeskirchliches Archiv der Nordkirche (LKANK), 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 596-597
  • LKANK, 11.11.0 Mobilisierte Geistliche und deren Entnazifizierung (Schleswig-Holstein) Nr. 363
  • Landesarchiv Schleswig-Holstein, Abt. 460 Nr. 7258

Metainformationen

Datensatz
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Veröffentlicht am 8. Januar 2022
Zuletzt bearbeitet am 27. Januar 2022
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