Wilhelm August Mahmens
(*) 13. März 1907 – (†) 12. September 1944
Biografische Eckdaten
Vorname
Wilhelm August
Nachname
Mahmens
Geburtsdatum
13. März 1907
Geburtsort
Ordinationsdatum
07. Juni 1936
Ordinationsort
Sterbedatum
12. September 1944
Sterbeort
Kirchendienst
Kirchenpolitik
Kirchenpolitische Mitgliedschaften
Kirchenpolitische Ämter
- Bekennende Kirche
Ab 1935
Obmann der Vikarbruderschaft
Pfarramt
Druckerzeugnisse
- Essay von 1936, unveröffentlicht, zum Thema: "Das vierte Gebot (Text und Erklärung) in der Problematik der heutigen deutschen Volksgestaltung"
"Das dritte Reich ist geschaffen; die Regierung des Staates nach innen und außen erfolgt nach ganz anderen Gesichtspunkten als früher. Nach außen hin gibt das deutsche Volk seinen Willen kund, nicht mehr als wehrloses und geächtetes Volk angesehen zu werden, sondern beansprucht wieder seine volle Gleichberechtigung mit den anderen Nationen. […] Nach innen ist der Kurs gegen früher ebenfalls vollkommen verändert. 'Gemeinnutz geht vor Eigennutz' soll höchster Grundsatz im Leben des Volksganzen sein, der Mensch ist demnach zuerst als Glied seiner Volksgemeinschaft und erst danach als Einzelperson zu werten. Sollen diese Grundsätze Geltung auf lange Dauer haben, soll das Schicksal unseres Volkes nicht nur von der genialen Führerschaft Eines [oder] Weniger abhängen, so muß die Lebensanschauung jedes einzelnen Deutschen auf die hohen Ziele der Gesamtheit ausgerichtet sein oder werden. […] der Sieg der Gemeinschaft über das Individuum […] muß auch in Zukunft gehalten werden, wenn ein neues Geschlecht [=Generation] heranwächst. Hier erwächst der Erziehung der deutschen Jugend eine große staatspolitische Aufgabe. Das heranwachsende Kind muß von seinen Lehrern und Führern so geleitet werden, daß es nichts Höheres auf der Welt kennt als das Wohl seines Volkes, daß es sich für sein ganzes Leben mit seiner ganzen Kraft seinem Volke verpflichtet weiß. Alle anderen Interessen müssen hier zurücktreten. Das Ziel ist ein ganz neues, auch der Weg dahin muß durch bisher noch nicht gekannte Gebiete gehen. Daß man mit den bisherigen Erziehungsmethoden und bisherigen Wertmaßstäben nicht mehr auskommt, wird allgemein betont […]. Hier besteht die große Gefahr, daß man allzu stürmisch manches von sich wirft, was für das Gedeihen des Volkes unentbehrlich ist. So wird weithin eine christliche Erziehung als dem deutschen Wesen im Innersten widersprechend abgelehnt, weil sie neben der Verpflichtung gegen das Volk noch andere Bindungen jedes Menschen verkündet." Das 4. Gebot sei entgegen dem Vorwurf "nicht ein Gebot, das typisch jüdischer Mentalität entspricht und für andere Rassen schädlich wäre, es ist ein Gebot, das Gott für alle Menschen gegeben hat. […] Erkennen wir das 4. Gebot nicht mehr an, dann steht tatsächlich das jüdische Volk, das sich zwar nicht nach Luthers Katechismus, wohl aber nach dem Dekalog richtet, höher als wird. – Ein zweiter Vorwurf: Jugend führt sich selbst, sie weiß, wie sie zu einer wahrhaft deutschen Gemeinschaft werden kann." Dabei sei "das 4. Gebot die unumstößliche Grundlage aller Erziehung […], auch heute noch. […] durch die Familiengemeinschaft wird neue Volksgemeinschaft möglich. Die Familie öffnet den Weg zu den weiteren Bindungen, die das Leben später an den Menschen stellt. […] So zeigt die Beachtung dieses Gebots auch in der heutigen Neugestaltung unseres Volkes dem Menschen seine von Gott gewiesenen Schranken, wie es durch lange Jahre hindurch nur mit […] und Liebe seiner Eltern heranwachsen konnte. In einer Zeit, da man so viel von Rasse und Gesundheit der Familien spricht, sollte man es nicht als unnütz abtun, die zu ehren, durch die man erst Glied dieser Rasse geworden ist. Hoch angeschrieben ist heute im deutschen Volke die Charakterbildung, und das mit vollem Recht. Charakterlose Menschen sind für ein gesundes Volk und noch mehr für ein Volk, das erst richtig gesunden will, unbrauchbar. Ebenso unbrauchbar aber auch die Menschen, deren Charakter nicht in ihrem Handeln erkennbar ist, sondern nur seine Erziehung durch Worte nachzuweisen sucht. […] Wir fürchten aber, daß die Ablehnung des 4. Gebots zur Schwächung des Charakters führt, und eine solche Entwicklung unserer Jugend, die einmal Deutschland verkörpern soll, müssen wir als Christen und als Deutsche bekämpfen. […] Der Weg zur Vergötzung des Menschen ist nicht so sehr weit, Überschätzung der rassischen Kräfte, nur einseitige Anerkennung der Bindung an ein Diesseits, verkörpert im Staat, sind Stationen auf diesem Weg. Wenn mit Gottes Geboten schließlich Gott selbst aus dem Herzen unseres Volkes ausgewiesen werden soll, dann ist in kurzer Zeit unsere gesamte Volkskultur gesunken, der Materialismus triumphiert über alle besseren Regungen. Dem stellt sich das 4. Gebot mit entgegen. Hier kann es für die Neugestaltung unseres Volkes von entscheidender Bedeutung werden, ob für das 4. Gebot Raum gelassen wird oder nicht. Wir sind überzeugt, daß mit dem letzten Christen in Deutschland, der diesen Namen verdient, auch Deutschland selbst stirbt."
Weiterführende Quellen und Literatur
Quellen
- Landeskirchliches Archiv der Nordkirche (LKANK), 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 784
- LKANK, 11.11.0 Mobilisierte Geistliche und deren Entnazifizierung (Schleswig-Holstein) Nr. 452
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Datensatz
JSON-Datensatz
Veröffentlicht am 8. Januar 2022
Zuletzt bearbeitet am 19. Februar 2022
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