Heinz Claus Petersen
(*) 05. Januar 1910 – (†) 31. Dezember 1942
Biografische Eckdaten
Vorname
Heinz Claus
Nachname
Petersen
Geburtsdatum
05. Januar 1910
Geburtsort
Ordinationsdatum
26. Oktober 1935
Ordinationsort
Sterbedatum
31. Dezember 1942
Sterbeort
Kirchendienst
Kirchenpolitik
Kirchenpolitische Mitgliedschaften
Pfarramt
Konfirmationsunterricht
- Katechese über Matth. 16, 13-17, gehalten 1934
"Katechet: […] Was haben die Menschen damals mit dem Herrn Jesus gemacht? / Schüler: Sie haben ihn gefangen genommen, mißhandelt und dann ans Kreuz geschlagen. / Katechet: Obwohl er doch die Möglichkeit gehabt hätte, zu entfliehen und so sich vor solchen Leiden zu schützen, ließ er doch geduldig und mutig alles über sich ergehen. Wie bezeichnet man solch einen mutigen Menschen? / Schüler: Einen Helden. / Katechet: Es gibt nun nicht wenige Menschen, die in Jesus nur den Helden sehen. Er ist für sie ein Held, der für seine Idee gekämpft und gelitten hat, der seiner Idee treu geblieben ist bis zum Tode am Kreuz." Jesus sei jedoch mehr gewesen als "nur ein[] Mensch". Jesus trete als "ein Held" in Erscheinung, wichtiger sei aber die Sündenerlösung des Menschen durch Jesus: "Alle die Menschen, welche ein Urteil über Jesus Christus nach menschlichem Verstand abgeben, sie können nur sagen, daß er ein großer, vielleicht der größte Prophet, der größte Held, der sittlichste Mensch war. Aber die Menschen, denen von Gott der rechte Glaube geschenkt wird, sie wissen daß Jesus Christus Gottes Sohn ist."
Selbstauskünfte
- Notiz vom 14. Dezember 1934
"Am heutigen Tage wurde ich beim Amtsvorsteher in Gegenwart des Gendarms und Konsistorialrat Dr. Epha verhört wegen der von mir am 10. Dezember abgehaltenen Konfirmandenstunde. Es wurde mir der Vorwurf gemacht, die Hitlerjugend diffamiert zu haben, weil ich bei der Behandlung des 1. Gebots darauf zu sprechen kam, daß heute geistige Strömungen herrschen, die andere Götter auf den Thron erheben wollen und daß in Schule und HJ einzelne Persönlichkeiten bemüht sind, diese neue Götterwelt in die Herzen der Jugend zu pflanzen."
Predigten
- Predigt, gehalten am 13. Januar 1935, dem Tag der "Saarabstimmung"
"Die Predigt stellte ich unter den Text von 2. Chronica 14, 10 und gedachte dabei der Saarabstimmung. Darf eines solchen Geschehens wie der Saarabstimmung in der Kirche Erwähnung getan werden, da sie doch ein Ort der reinen Evangeliumsverkündigung sein soll? Ja! Denn solche großen Geschehnisse im Volk müssen unter dem Lichte der Ewigkeit betrachtet werden. Wir müssen bedenken: / I. Was und wie etwas geschieht, das liegt in Gottes Hand. Kein Mensch vermag gegen ihn etwas, weder wir noch unsere Gegner. / II. Ein solcher Tag muß unter dem Gebet stehen. Gottes Hilfe will erbeten sein. Wir sollen uns auf Gott, nicht auf uns verlassen. […] So muß im Hinblick auf die Saarabstimmung gesagt werden, daß die Treue halten zum Vaterland nur dann wahre Treue ist, wenn sie einer echten Treue zu Gott entspringt."; Predigt, gehalten am 03. März 1935: "Dankgottesdienst für die Rückgliederung der Saar. Die Predigt stellte ich unter den Text Marcus 10, 35-45. / Der Herr hat Großes an uns getan. Von diesem Gefühl sind wir alle beherrscht. Widernatürliche Grenzen sind mit Gottes Hilfe gefallen. Deutsches Land ist nicht mehr Ausland, sondern deutsch. Daß das geschehen konnte, hat Gott getan, wenn auch Menschen wählen, so hat Gott doch die Herzen gelenkt, daß sie so wählen. […] Die Saareingliederung stellt uns vor die Aufgabe, dieses deutsche Land nicht wirtschaftlich ausnutzen zu wollen, sondern zu helfen den dortigen deutschen Brüdern. Zugleich wird aber auch Dienstbereitschaft gegenüber dem gesamten deutschen Vaterland von den Deutschen an der Saar gefordert. Diese Forderung des gegenseitigen Dienens ist kein menschliches, sondern Gottes Gebot."
Weiterführende Quellen und Literatur
Quellen
- Landeskirchliches Archiv der Nordkirche (LKANK), 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 926
- LKANK, 11.11.0 Mobilisierte Geistliche und deren Entnazifizierung (Schleswig-Holstein) Nr. 550
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Veröffentlicht am 8. Januar 2022
Zuletzt bearbeitet am 2. Februar 2022
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