Biografische Eckdaten
Vorname
Boy
Nachname
Bendixen
Geburtsdatum
10. Juli 1909
Geburtsort
Ordinationsdatum
26. Oktober 1935
Ordinationsort
Sterbedatum
30. Januar 1964
Sterbeort
Kirchendienst
- Provinzialvikar in Altona
Ab 06. November 1935 - Provinzialvikar in Hademarschen
Ab 01. August 1936 - Provinzialvikar in Jevenstedt
Ab 15. September 1937 - Pastor in Jevenstedt
Ab 06. März 1938 - Pastor in Flensburg, St. Jürgen
28. September 1952 – 30. Januar 1964
Kirchenpolitik
Kirchenpolitische Mitgliedschaften
Kirchenpolitische Ämter
- Bekennende Kirche
Leiter der Jugendarbeit der BK in Flensburg/Altona
Pfarramt
Predigten
- Predigt über Joh. 1, 35-39, gehalten 1934
"Liebe Gemeinde! Was wir hier hören, das meinen wir doch wohl zu kennen: Daß jemand, der eine neue Idee oder eine Weltanschauung zur Geltung bringen will, sich mit dem Worte an seine Mitmenschen wendet. In unseren Tagen benutzt man die Mittel der Technik dazu, um möglichst viele Menschen durch das Wort zu erreichen und zu gewinnen. Geschickte Redner treten auf und werben mit dem Wort für eine politische, kulturelle oder weltanschauliche Idee. Sie müssen es erreichen, daß sie den einzelnen und die Menge packen, daß sie ihn mit ihren Gedanken beseelen, daß er sich für ihre Idee entscheidet, um sich dann selbst voll und ganz für sie einzusetzen. – Das ist die Bedeutung des Wortes, daß es immer da vorauszugehen hat, wo etwas Großes in der Welt sich entscheiden soll. Und hier in unserem Bibeltext haben wir es nun mit dem Allergrößten zu tun."
- Predigt über Römer 3, 23-28, gehalten 1935
"Wenn wir diesen Weg gehen, dann erkennen wir ja, daß Gott einen anderen Richtermaßstab, ein anderes Gesetz hat als wir, und daß dieses Gesetz Gültigkeit hat vor all unseren Gesetzen. […] Gottes Gesetz kennt nicht ein Volk oder eine Rasse oder sonst eine Größe als höchsten sittlichen Maßstab, sondern das setzt oben – an den Maßstab aller Maßstäbe [sic!]: 'Ich bin der Herr, dein Gott.' Das ist Gottes Gesetz für uns. Sollten wir nicht darauf horchen!"
Berichte über den Pastor
- Beschwerde der NSDAP-Gauleitung vom 19. April 1941
Am Heldengedenktag waren "Politische Leiter, Kriegerkameradschaft NSKOV, SA, HJ, Jungvolk angetreten am Denkmal bei der Kirche in Jevenstedt. Wir mussten noch auf den Kriegerverein Strafstedt, der geschlossen mit der Fahne in der Kirche war, warten. Die Kameraden des Kriegervereins Strafstedt schlossen sich alsdann nach Beendigung der Kirche unserer Feier an. Nun kam der Pastor Boy Bendixen aus der Kirche, ging an den angetretenen Formationen und Fahnen mehrfach vorbei, ohne zu grüssen. Die Erregung unter den Parteigenossen ist sehr gross und man sieht in dem Verhalten des Pastors eine ganz ungehörige Provokation."
Selbstauskünfte
- Stellungnahme von Boy Bendixen zu den Vorwürfen
Bendixen erklärt, er sei in Eile gewesen, zudem sei die Heldengedenkfeier in vollem Gange und abgeschieden gewesen: "Gründe, die Fahne nicht zu grüssen, liegen für mich nicht vor, ebenso wenig wie für die Störung einer Gedenkfeier am Heldengedenkstein. / Dieses und die Tatsache, dass ich alljährlich der Feier am Gedenkstein beigewohnt habe, macht mir die Unterstellung einer beabsichtigten Provokation unverständlich. Eine Provokation meinerseits hat nicht vorgelegen."
Weiterführende Quellen und Literatur
Quellen
- Landeskirchliches Archiv der Nordkirche (LKANK), 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 63-64
- LKANK, 11.11.0 Mobilisierte Geistliche und deren Entnazifizierung (Schleswig-Holstein) Nr. 36
- Landesarchiv Schleswig-Holstein, Abt. 460 Nr. 7289
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Veröffentlicht am 4. Januar 2022
Zuletzt bearbeitet am 6. Februar 2022
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