Carl Jörgen Andreas Paulsen

(*) 20. Dezember 1911 – (†) 01. August 1949

Biografische Eckdaten

Vorname
Carl Jörgen Andreas
Nachname
Paulsen
Geburtsdatum
20. Dezember 1911
Geburtsort
Ordinationsdatum
18. Juli 1937
Ordinationsort
Emeritierungsdatum
12. Januar 1945
Vermisst. Versetzung in den Wartestand am 01. August 1949
Sterbedatum
01. August 1949
Kirchendienst
  • Provinzialvikar in Rendsburg
    Ab 1937
  • Provinzialvikar in Flensburg
    Ab 12. März 1938
  • Provinzialvikar in Westensee
    Ab 01. September 1938
  • Provinzialvikar in Treia
    Ab 24. Oktober 1938
  • Pastor in Treia
    10. April 1939 – 01. August 1949

Kirchenpolitik

Kirchenpolitische Mitgliedschaften

Pfarramt

Konfirmationsunterricht
  • Katechese über das 4. Gebot, gehalten 1935
    "Bei der Darstellung der Notwendigkeit der Gehorsamspflicht [gegenüber der Obrigkeit] ist anzuknüpfen an das NT (Röm. 13ff; 1. Tim. 2,1 u. 2.; Mt. 22,21) und vielleicht ist darzulegen, in welcher Situation diese Worte entstanden und vor allem hervorzuheben, daß es Gehorsam zu leisten gilt gegenüber jeder Obrigkeit. […] Behandlung der Katechese in Frage und Antwort […] Fr.: […] Wer aber ist vor allem Herr über uns, übt geradezu Herrschaft über uns aus? / Ant.: (Der Staat, die Regierung). / Fr.: Wozu fordert uns das Gebot dem Staat gegenüber auf? / Ant.: (Zum Gehorsam usw.). / Fr.: Worin besteht der Gehorsam? / Ant.: (Im Erfüllen der Staatsgesetze: im Zahlen der Steuern, in der Erfüllung des Arbeits-, des Militärdienstes usw.) / Fr.: Weshalb leisten wir u n s e r e m Staat den Gehorsam gerne? / Ant.: (Weil er Deutschlands Ehre wiederhergestellt hat, weil er für uns sorgt). / […] Fr.: Worauf gründet sich denn der Gehorsam? / Ant.: (Auf Gottes Gebot). / Fr.: Was sagt daher auch das N.T. über den Gehorsam gegenüber dem Staat? / Ant.: (Der Christ hat dem Staat gehorsam zu sein.) / Fr.: An welchen Stellen spricht das NT davon? / Ant.: (Röm. 13, Mt. 22,21; 1. Tim. 2; 1. Petr. 2,17 – Vorlesen der Stellen Mt. 22,21 u. Röm. 13,1ff)."
Predigten
  • Predigt über Jak. 1, 22-27, gehalten 1937
    "Liebe Gemeinde! Heute pflegt man in unserem Volk zwei Arten von Christentum einander gegenüber zu stellen: Wortchristentum und Tatchristentum. Man sagt: In den gewaltigen sozialen Leistungen des neuen Staates ist das Tatchristentum verwirklicht, in den christlichen Kirchen dagegen herrscht das Wortchristentum. Man sagt: Das Tatchristentum (man nennt es auch 'positives Christentum') hat seinen Ursprung in den Forderungen des heldischen Kämpfers Jesus, das Wortchristentum hat seinen Ursprung in der Botschaft der Apostel von Christus, dem Heiland der Welt." Ein wahrer Christ müsse Hörer und Täter des Wortes sein. "Wir haben nicht das in die Tat umzusetzen, was etwa die Stimme des Blutes in uns für recht und gut erklärt […]. Wir sollen eben Täter des Wortes sein, nicht Täter irgendwelcher Moral oder selbsterwählter Grundsätze. Darum gilt es, sich in das Wort Gottes zu versenken […]. Nicht nur im Privatleben, sondern auch im politischen und kirchlichen Leben wirkt es sich unheilvoll aus, wenn wir über unsere Mitmenschen immer neue Gerüchte verbreiten. Wir wissen, wie sehr wir uns da versündigt haben, gerade auf dem Gebiet des kirchlichen Lebens. Wie stehen wir gerade heute in der Gefahr, Männer des kirchlichen Lebens – je nach unserer Einstellung – kirchlich zu verketzern [=DC durch die BK] oder politisch zu verdächtigen [=BK durch die DC]. […] Schon im Alten Testament wird das Volk Gottes immer wieder gemahnt, sich der Waisen und Witwen in besonderer Weise anzunehmen, und die christliche Gemeinde hat diese Aufgabe auch niemals völlig vernachlässigt. Hier eröffnet sich auch für uns Christen heute ein weites Feld des Dienstes. Wohl werden die äusseren Nöte der Witwen und der Verwaisten zu einem guten Teil durch die grossartigen sozialen Einrichtungen unseres Staates behoben; aber es bleibt der seelsorgerliche Dienst, den wir den Witwen und Waisen leisten können."; "Heisst das etwa, wir sollten aus der Welt fliehen, uns herauslösen aus der Gemeinschaft unseres Volkes und den Ordnungen des natürlichen Lebens? Ganz gewiss ist das nicht so gemeint. Wir sollen in dieser Welt in unserem Volk leben und kämpfen, aber wir sollen uns dieser Welt nicht preisgeben, weil sie von der Macht der Sünde beherrscht ist."; "Anmerkungen zur Predigt": da der Zeitpunkt der zu haltenden Predigt nicht bekannt war, konnte in der Vorbereitung der Predigt nicht "auf den Tag der nationalen Arbeit" eingegangen werden, "was m.M. geschehen müsste und ohne Vergewaltigung des Textes geschehen könnte, wenn die Predigt am Sonntag Rogate gehalten würde, dem ja in diesem Jahr der Tag der nationalen Arbeit vorausgeht."
  • Kirchengebet von 1937
    "Lass deine Güte und Gnade, wie alle Lande, so insonderheit unser Vaterland umfangen; segne den Führer und Reichskanzler und rüste ihn aus mit dem Geist der Weisheit."

Weiterführende Quellen und Literatur

Quellen
  • Landeskirchliches Archiv der Nordkirche (LKANK), 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 904
  • LKANK, 11.11.0 Mobilisierte Geistliche und deren Entnazifizierung (Schleswig-Holstein) Nr. 527

Metainformationen

Datensatz
JSON-Datensatz

Veröffentlicht am 8. Januar 2022
Zuletzt bearbeitet am 1. Februar 2022
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