Claus Johann Friedrich Walther Behrens

(*) 31. März 1897 – (†) 08. Januar 1981

Biografische Eckdaten

Vorname
Claus Johann Friedrich Walther
Nachname
Behrens
Geburtsdatum
31. März 1897
Geburtsort
Ordinationsdatum
09. November 1924
Ordinationsort
Emeritierungsdatum
01. Dezember 1964
Sterbedatum
08. Januar 1981
Kirchendienst
  • Pastor in Westerhever
    Ab 23. November 1924
  • Pastor in Hohn
    09. November 1930 – 01. Dezember 1964

Kirchenpolitik

Kirchenpolitische Mitgliedschaften

Politik

Pfarramt

Druckerzeugnisse
  • Gemeindeblatt der Kirchengemeinde Hohn vom Januar 1933, Artikel "Rasse"
    "Der vor wenigen Jahren verstorbene Professor Dr. Felix von Luschan, langjähriger Direktor des Berliner Anthropologischen (für Menschenkunde) Museums, auf dem Gebiete der Rassenforschung eine Weltautorität, stellte folgende Sätze auf: 1. Die gesamte Menschheit besteht nur aus einer einzigen Art. 2. Die trennenden Eigenschaften der sogenannten 'Rassen' sind im wesentlich[en] durch klimatische, soziale und andre Anlässe der Umwelt entstanden. 3. Es gibt keine an sich minderwertige Rasse. 4. Der Unterschied zwischen den verschiedenen Rassen ist, besonders was die moralischen Eigenschaften und Begabtheit angeht, nicht entfernt so groß wie der zwischen einzelnen Menschen ein und derselben Rasse. Ueber diesen Standpunkt ist die ernste, verantwortungsbewußte Wissenschaft auch heute noch nicht hinausgekommen."
Predigten
  • Predigt über 1. Kor. 15, gehalten am 03. September 1933
    "Man kann diesen ganzen mühsamen Weg des P[aulus], [mit] dem Weg dessen vergleichen, der heute in aller Munde ist. Hitler u. P.[aulus] stehen ganz ohne Frage mit dem allergrößten Männern der Geschichte auf einer Linie. In der Schwierigkeit, ja in der anfänglichen Aussichtslosigkeit ihres Kampfes, in der Zähigkeit, mit der sie ihren Auftrag verfolgten, in dem […] Glauben an die Richtigkeit ihrer Ideen, in dem endlichen Sieg ihrer guten Sache, in manchem anderen mehr, sind die beiden sich gleich. Schande über jeden, der unseren Kanzler beleidigt, aber auch Schande über jeden, der P.[aulus] mit Schmutz bewirft. […] Es hat immer Menschen gegeben, die sehen so etwas [=tiefe Gläubigkeit] als eines echten Mannes u. einer echten Frau als unwürdig an. Gerade in unseren Tagen wird das besonders scharf betont. Der Deutsche kriecht nicht u. beugt sich nicht – der ist aufrecht, stolz, sich seiner Würde bewußt!"; "Unsere Gedanken gehen heute unwillkürlich nach Nürnberg [=NSDAP-Parteitag]. Da sind hunderttausende Deutsche versammelt, auch eine ganze Reihe aus unserer Gemeinde. Die Gedanken aller Deutschen, ob sie‘s wollen oder nicht, sind dahin gerichtet. Die Augen aller Völker rund herum – ob sie es zugeben oder nicht, blicken nach dieser Stadt. […] Da sind viele versammelt, sie unseres Volkes Hoffnung sind. Wir sind stolz auf solche Kämpfer. Wir freuen uns des heranwachenden Geschlechts. Wir bewundern den Mann, der das alles vollbrachte. Wir wünschen, alle Deutschen möchten es ihm gleichtun an Schlichtheit, Treue u. Mut. Aber das wünschen wir auch. Wir, u. alle, die da zusammen sind, alle, denen sie erzählen werden, das möchten sie nicht vergessen: Gott muß unsere Arbeit segnen, wenn sie gedeihen soll! Und wahrhaft groß ist nur, wer vor ihm klein ist. Amen."
  • Predigt über Ps. 103, 1+2, gehalten am 01. Oktober 1933, Erntedankfest
    "So haben wir noch nie Erntedankfest gefeiert, daß Fahnen auf unserem Kirchenturm wehten, zwischen der Fahne des ersten und des dritten Reiches zum ersten Mal die Fahne mit dem violetten Kreuz. Das haben wir am E.D. [=Erntedankfest] noch nie erlebt, daß Verbände u. Vereine, Krieger aus dem schwersten aller Kriege, Kämpfer im braunen Hemd, Hitlerjungen u. Hitlermädel ins Gotteshaus kamen, und daß ihre Fahnen über Früchten des Gartens u. des Feldes an heiliger Stätte stehen. Das haben wir wohl noch nicht erlebt, seitdem das Kirchspiel verkleinert wurde, daß so viel Gemeindeglieder ins Gotteshaus kamen, um dem Schöpfer u. Erhalter ihren Dank zu bringen … Und wenn wir in Gedanken hinschauen über unser deutsches Vaterland, dann sind in allen Kirchen so viel Menschen versammelt, um sich vor dem Vater im Himmel zu neigen in Ehrfurcht u. Dankbarkeit. So haben wir noch nie Erntedankfest gefeiert, weil wir noch nie so feiern konnten. Denn so haarscharf sind wir noch nie am Abgrund vorüber gegangen! So greifbar nahe war das Ende noch nicht. So ungewiß ist es noch niemals zu Beginn eines Jahres gewesen, ob wir unsere Ernte wohl noch bergen könnten u. brauchten wie in diesem Jahr. Darum sind wir so zahlreich versammelt! Darum sind wir so tief bewegt! Darum schallt es heute zum Himmel empor: 'Lobe …' L.G. [=Liebe Gemeinde] Haben wir nicht ähnliches erlebt? Zog nicht ein fruchtbares Gewitter herauf? Waren wir nicht schon mitten drin? Kündeten nicht Blitz u. Donner, was uns bevorstand? Es gingen schon [Häuser] in Flammen auf! – Es waren schon Menschen erschlagen! […] – da greift Gott ein, vertrieb das Gewitter. Wenn wir uns umsehen, es ist ein Wunder geschehen – Was für einzelne galt, gilt für ein ganzes Volk: 'Lobe …' […] Blicke nach Rußland mit seinem Elend – sieh nach Mexiko und seiner Not! Vor Hunger u. Sturm u. Feuer hat er [=Gott] uns beschützt. […] Was wäre geworden, wären die dunklen Mächte ans Ruder gekommen – Wären wir dann heute hier? Noch alle am Leben? Er [=Gott] hat uns den Mann gegeben, der die Ernte schützt und Mut gibt neuen Samen zu säen. Er hat uns den Kanzler geschenkt, der unsere Häuser rettet und Mut gibt, neue Häuser zu bauen. Er hat uns den Führer geschickt, der wieder zur Wertung bringt […] Boden u. Blut" – mit dem "Glauben an Gott" als der "letzten Quelle[] der Kraft […] setze deine Kraft ein, daß die neue Auffassung des Lebens die Menschen ergreife – der Bauer sei wieder Bauer voll Dank u. Stolz – der Arbeiter Arbeiter ohne daß er sich schämt – Kaufmann, Handwerker, Beamter – sei einer, was er ist, sie alle seien vollberechtigte Glieder der Gemeinde – gleich gute Bürger im Staat … Vergiß nicht … D.h. setzte deine Kraft dafür ein, daß die neue Wirtschaftsordnung alle Menschen ergreife – Nicht mehr das Ich soll in ihr im Vordergrund stehen, sondern das du – du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst – Gemeinnutz soll vor Eigennutz gehen. Alles in allem, vergiß nicht, was er dir Gutes getan hat, d.h. sorge du dafür an deiner Stelle mit deiner Kraft, daß durch all das Neue das neue Vaterland werde – das die Gegner achten, das die Feinde fürchten, das auch die Enttäuschten wieder lieben – Ein Deutschland, das wir voll Stolz Vaterland nennen – das Kindern und Enkelkindern schöne […] Heimat ist – Daß dieses Neue u. Große kann nur dann werden – Wenn wir alle es dem Führer – Hitler – gleichtun an Tatkraft u. Treue – Nur dann, wenn wir dem Führer vor 400 Jahren [=Luther] heute nacheifern in Glauben und Mut – Nur dann kann es werden, wenn wir uns dem Führer [=Jesus] ergeben, innig u. willig […]. Was uns trennt, müssen wir abtun, was uns eint, müssen wir pflegen! Diese Einigkeit kommt heute in zwei Symbolen zum Ausdruck. Einmal in unserem Erntekranz: Aus allen Gemeinden des Kirchspiels kam die Gabe – von Konfirmandinnen aus allen Gemeinden ist er gebunden – daß alle, die da kommen, sich in ihm freuen u. alle Gott ehren – Und das andere ist die Bückeberg versammelte Menge [=NS-Reichserntedankfest] – könnten wir doch auf des Berges Höhe stehen u. die Menschen überschauen […]."

Weiterführende Quellen und Literatur

Quellen
  • Landeskirchliches Archiv der Nordkirche (LKANK), 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 55-56, 1475
  • LKANK, 11.11.0 Mobilisierte Geistliche und deren Entnazifizierung (Schleswig-Holstein) Nr. 28
  • Archiv der Kirchengemeinde Hohn, Gemeindechronik, Nr. 176, 476
  • Landesarchiv Schleswig-Holstein, Abt. 460 Nr. 7436

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Veröffentlicht am 4. Januar 2022
Zuletzt bearbeitet am 16. Januar 2022
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