Ernst Heinrich Albert Gloyer
(*) 04. Oktober 1900 – (†) 01. Februar 1968
Biografische Eckdaten
Vorname
Ernst Heinrich Albert
Nachname
Gloyer
Geburtsdatum
04. Oktober 1900
Geburtsort
Ordinationsdatum
21. Mai 1925
Ordinationsort
Emeritierungsdatum
01. Februar 1966
Sterbedatum
01. Februar 1968
Sterbeort
Kirchendienst
- Provinzialvikar in Kiel
1925 – 20. Februar 1926
Stadtmission - Pastor in Landkirchen
21. Februar 1926 – 05. September 1931 - Pastor in Norderbrarup
06. September 1931 – 05. März 1955 - Pastor in Handewitt
06. März 1955 – 01. April 1966
Kirchenpolitik
Kirchenpolitische Mitgliedschaften
Kirchenpolitische Ämter
- Bekennende Kirche
1933
Kassenwart bei den Jungreformatoren - Bekennende Kirche
Propsteivertrauensmann
Politik
NS-Mitgliedschaften
- NSDAP – Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei
Ab 1933
Operring; gestrichen; Wiedereintritt 1935 - SA – Sturmabteilung
1933
Aufnahmeantrag (abgelehnt)
Rechtskonservative Mitgliedschaften
Ämter in rechtskonservativen Vereinigungen
- VFV – Vaterländischer Frauenverein
Schriftführer in Norderbrarup
Pfarramt
Berichte über den Pastor
- Anzeige einer BDM-Führerin vom 10. November 1935
"Die Unterhaltung drehte sich um undeutliche Namenszüge bei Unterschriften. Herr Pastor Gloyer erzählte, er habe einmal an einen Herrn, dessen Namen er nicht entziffern konnte, geschrieben: 'Sehr geehrter Herr X Y Z' und es hätte sich herausgestellt, dass der so angeredete Herr der [sozialdemokratische] Landrat gewesen sei. Er (Gloyer) würde auch ein Gleiches bei Hitler tun, wenn er dessen Unterschrift nicht entziffern könnte. Auch habe der Führer sich eine genial unleserliche Schrift (beim Namenszug) angewöhnt; z.B. der Vorname würde folgendermassen geschrieben, wie er aus Telegrammen des Führers an goldene Hochzeitspaare ersehen habe: Hiermit nahm Herr Pastor Gloyer einen kleinen Notizblock und Bleistift zur Hand und zeichnete den Namenszug des Führers vor: Mich berührte diese Kritik unangenehm, ich verhielt mich zurückhaltend und ablehnend. Daraufhin fragte mich Herr Pastor Gloyer, ob ich wüsste, dass ein Waggon Kaninchen nach Nürnberg unterwegs sei. Ich verstand im ersten Augenblick nicht recht, worauf dies hinaussollte und fragte dann, ob das der neueste Witz sei, worauf Herr Pastor Gloyer sagte, dass die Kaninchen all den Kohl auffressen sollten, der in Nürnberg [=Nürnberger Reichsparteitag der Freiheit] fabriziert worden sei. Ich antwortete: 'das ist eine Frechheit, Herr Pastor.' Darauf meinte Herr Pastor Gloyer, dass die Kaninchen sich bis zum nächsten Jahr (gemeint war der nächste Parteitag) entsprechend der dann fabrizierten Kohlmenge vermehren könnten. Ich antwortete darauf, dass so etwas nur jemand sagen könnte, der nicht in Nürnberg gewesen sei. Worauf Herr Pastor Gloyer erwiderte: 'Oder der, der hinter die Kulissen geschaut hat.'" Später beharrte Gloyer auf die Unterscheidung "zwischen 'gemeinen' u. 'humorvollen' Witzen".
Sanktionen
NS-(staatliche) Sanktionen
- 18-tägige "Schutzhaft"
1935
Weiterführende Quellen und Literatur
Quellen
- Landeskirchliches Archiv der Nordkirche (LKANK), 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 314-315
- LKANK, 11.11.0 Mobilisierte Geistliche und deren Entnazifizierung (Schleswig-Holstein) Nr. 202
- Landesarchiv Schleswig-Holstein, Abt. 460 Nr. 7427
Literatur
- Hertz, Helge-Fabien: Evangelische Kirchen im Nationalsozialismus. Kollektivbiografische Untersuchung der schleswig-holsteinischen Pastorenschaft. Band 1: Thesen, Grundlagen und Pastoren. Berlin/Boston 2022, S. 298-309. https://www.degruyter.com/document/isbn/9783110760835/html
Metainformationen
Datensatz
JSON-Datensatz
Veröffentlicht am 26. Dezember 2021
Zuletzt bearbeitet am 6. Februar 2022
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