Ernst Hermann Millies
(*) 01. November 1884 – (†) 14. November 1970
Biografische Eckdaten
Vorname
Ernst Hermann
Nachname
Millies
Geburtsdatum
01. November 1884
Geburtsort
Ordinationsdatum
23. Oktober 1910
Ordinationsort
Emeritierungsdatum
01. April 1953
Sterbedatum
14. November 1970
Sterbeort
Kirchendienst
- Seemannspastor in Edinburgh/England
Ab 01. November 1910 - Hilfsgeistlicher in Kiel
Ab 01. November 1912 - Pastor in Viöl
Ab 02. März 1913 - Diakonus in Oldenburg/Holstein
Ab 15. April 1920 - Pastor in Kiel-Gaarden, St. Markus
26. Oktober 1930 – 01. April 1953
Kirchenpolitik
Kirchenpolitische Mitgliedschaften
Pfarramt
Selbstauskünfte
- Schreiben an den ev. Elternbund Kiel-Gaarden vom 17. Februar 1938
"Aus der letzten Mitteilung des evang. Elternbundes habe ich erfahren, dass Herr Rieken auf der Versammlung vom 16. d. Mts. […] zusammen mit den deutschen Christen […] über das Thema: 'Versailles raubte uns unsere Kolonien' gesprochen hat. Das ist gewiss ein Thema, das jeden Deutschen brennend interessiert, aber ich muss mir doch erlauben, die Frage aufzuwerfen: 'Was hat dies Thema eigentlich mit den Zielen und Aufgaben des ev. Elternbundes zu tun?' Das Ziel, jedenfalls das ursprüngliche Ziel des ev. Elternbundes ist die Erhaltung der christlichen Schule. Man wird nicht sagen können, dass dieses Ziel erreicht sei, und es auf diesem Gebiet für den ev. Elternbund nichts mehr zu tun gäbe. Man braucht nur einmal sein Augenmerk auf den Religionsunterricht der Schule zu richten. Welche Nöte, Sorgen und Schwierigkeiten liegen da für viele christliche Eltern. Wenn da z.B. eine Mutter ganz entsetzt erzählt: Der Lehrer hat gesagt, die Kinder dürfen nicht mehr beten: 'Lieber Gott' sondern: 'Deutscher Gott'. Was sagt der evang. Elternbund dazu? Und was sagt der ev. Elternbund dazu, dass bei vielen Lehrern Religion nur noch auf dem Stundenplan steht, in Wirklichkeit aber kaum noch erteilt wird und es wird statt in Religion in irgendeinem andern Fach unterrichtet. Sollen wir das alles nur hinnehmen, zu dem allen schweigen und den Feinden des Christentums in der Schule kampflos das Feld räumen? Mir scheint, es ist wirklich an der Zeit, dass der Elternbund einmal zu diesen Fragen Stellung nimmt, wenn er seiner ursprünglichen Bestimmung treu bleiben will, für die Erhaltung der christlichen Schule zu kämpfen. Ich bitte um baldige Äusserung darüber."
Berichte über den Pastor
- Schreiben der Gestapo Kiel ans Landeskirchenamt vom 14. April 1942
"M. hielt am 5.3.42 für den in einem KVL-Lager verstorbenen Pimpf Kurt Ronneberger die Trauerrede. Hierbei machte er unter anderem Äusserungen, die geeignet sind, missverstanden zu werden und eine Beunruhigung in der Öffentlichkeit zu verursachen. So erklärte er, es täte der Jugend heute not, sich aus den Verwirrungen der Jetztzeit zu lösen. Nur durch Jesu könne sie auf den richtigen Weg gewiesen werden. Obwohl M. schon mehrfach in kirchenpolitischer Hinsicht in Erscheinung getreten ist, wurde ihm in diesem Falle nur eine entsprechende Belehrung erteilt mit dem Hinweis, jeden Entwurf einer Rede, die er bei einer kirchlichen Veranstaltung zu halten beabsichtigt, einer genauen Durchsicht zu unterziehen. Ich gebe hiervon Kenntnis und stelle anheim, gegen Millies im Disziplinarwege das Erforderliche veranlassen zu wollen. Für eine Mitteilung über das Veranlasste wäre ich dankbar."
Weiterführende Quellen und Literatur
Quellen
- Landeskirchliches Archiv der Nordkirche (LKANK), 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 836-837
- LKANK, 11.11.0 Mobilisierte Geistliche und deren Entnazifizierung (Schleswig-Holstein) Nr. 484
- Landesarchiv Schleswig-Holstein, Abt. 460 Nr. 7443
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Veröffentlicht am 8. Januar 2022
Zuletzt bearbeitet am 6. Februar 2022
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