Ernst Rothacker

• Provinzialvikar in Todesfelde
  Ab 1934
• Pastor in Todesfelde
  Ab 07. Juli 1935
• Pastor in Neukirchen/Oldenburg
  Ab 11. Juni 1939
• Pastor in Hamburg-Berne
  16. Dezember 1951 – 01. Mai 1971

• Neutral / Nicht bekannt

• NSDAP – Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei
  Zwei erfolglose Aufnahmeanträge, u.a. 1939
• SA – Sturmabteilung
  Ggf. SA-Mitgliedschaft
• VDA – Verein für das Deutschtum im Ausland / Volksbund für das Deutschtum im Ausland
• RLB – Reichsluftschutzbund

• NSDAP – Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei
  Ggf. "Politische[r] Amtswalter"
• VDA – Verein für das Deutschtum im Ausland / Volksbund für das Deutschtum im Ausland
  Gruppenleiter
• RLB – Reichsluftschutzbund
  Gruppenleiter

• GAV – Gustav-Adolf-Verein

• GAV – Gustav-Adolf-Verein
  Vertrauensmann der GAV-Stiftung

• Predigt über Johannes 4, 47-52, gehalten 1934

  Die Anrufung Gottes sei "in unserer Zeit recht in Verruf geraten. Das sei unmännlich sagt man; das hätten wir nicht nötig, das passe nicht zu einem selbstbewussten und wertvollen Menschen und sei darum nicht gemäss unserer Art. Es ist selbstverständlich und wirklich notwendig, dass heute wir Deutschen, endlich wieder einmal freie Luft atmend, uns auf unsere Art und Wesen besinnen und dieses vom Schöpfer uns anvertraute Gut freimachen vom Schutt und Schmutz der Überfremdung. Aber wir müssen uns doch sehr hüten vor falscher, gefährlicher Überschätzung und Überbewertung des Eigenen. Wir wissen nicht wer der Königsche unserer Erzählung gewesen ist; ein Heide jedenfalls, kein Jude. Seine Wiege kann in Griechenland gestanden haben, ebenso gut auch in Italien oder in den Urwäldern Germaniens. Doch wie dem auch sei, es ist in jedem Falle ein verhängnisvoller Irrtum vieler Volksgenossen zu glauben, wir hätten es nicht nötig Gott zu bitten. Wahrhaftig, wenn die Not die uns umgeben hat und noch umgibt, uns nicht hinbringt zu Gott, […] zu Jesus, […] dass er uns und unserem ganzen Volke helfe, dann kommen wir nie zu der inneren Gesundung die die wesentlichste Voraussetzung jedes äusseren Gesundwerdens ist. Christentum und Nationalsozialismus sind keine Gegensätze! Es ist nicht so, dass wir Christen seien und dann hin und wieder auch einmal Nationalsozialisten! Nein, weil wir Christen sind, darum sind wir Nationalsozialisten. Wir wollen wie nur irgendwer mit ganzer Kraft beitragen zum Neubau unseres Vaterlandes, doch wir wissen: Über allem Neubau steht das Wort: Wo der Herr nicht das Haus bauet, da arbeiten umsonst die daran bauen! Ja, das gilt: Alles, Gut und Leben unserem Volke; das Beste aber, das Deutsche Volk selbst soll Gottes sein! Wie das geschehen kann? Es beginnt wie alles bei jedem einzelnen. […] Es gibt wohl kaum einen Zustand menschlichen Lebens, den wir und besonders wir Deutschen in allen seinen Möglichkeiten so erlebt haben und ausgekostet haben, wie die Not. Krieg, Inflation, Arbeitslosigkeit, Hunger, Kälte, es gibt kein Verhängnis das uns nicht in seinen Krallen hatte. Wir Deutsche haben wirklich alle Ursache froh und dankbar zu sein für das Geschenk eines begnadeten und kraftvollen Führers. Niemals aber lasst uns dabei vergessen: Der tiefe Sinn unseres heutigen Ringens kann nicht nur die Behebung dieser Nöte sein, sondern muss Kampf sein gegen unsere eigentliche Not, gegen die Richtungslosigkeit, gegen die Heimatlosigkeit unserer Seele. Muss darum sein in letzter Entscheidung die Zuwendung […] zu Gott hin. Es ist ein gutes Zeichen, das heute in breiten Schichten unseres Volkes religiöses Bewusstsein zum neuen Leben ersteht. […] Wir Deutschen haben es wieder gelernt, einen Mann auf unbedingtes Vertrauen hin unser Geschick in die Hand zu legen. Und gerade dieser Mann, unser Führer und Kanzler, hat in seinen Reden der letzten Monate immer wieder betont, dass ihm alles, aber auch alles, aus einem unerschütterlichen Gottvertrauen geschenkt werde. Ja dies Wort gilt auch heute noch: Alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt!"

• Landeskirchliches Archiv der Nordkirche, 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 2385
• Landesarchiv Schleswig-Holstein, Abt. 460 Nr. 7230

Veröffentlicht am 8. Januar 2022
Zuletzt bearbeitet am 6. Juni 2023
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