Gerhard Schröder

(*) 29. Juli 1909 – (†) 10. April 1990

Biografische Eckdaten

Vorname
Gerhard
Nachname
Schröder
Geburtsdatum
29. Juli 1909
Geburtsort
Ordinationsdatum
26. Mai 1935
Ordinationsort
Emeritierungsdatum
01. August 1979
Sterbedatum
10. April 1990
Kirchendienst

Kirchenpolitik

Kirchenpolitische Mitgliedschaften

Politik

Pfarramt

Predigten
  • Predigt über Johs. 1, 14, gehalten am 24. September 1933 in Satrup
    "Der liberalistische Mensch ist autonom, gott-los. […] Kampf gegen Liberalismus als Künden vom Evangelium […] Das Wort Liberalismus tritt uns heute oft entgegen. Tagtäglich hören oder lesen wir vom 'Liberalismus'. Was ist damit gemeint? 'Liberalismus' meint den Menschen, der glaubt, daß er alles kann. Der liberalistische Mensch ist vollkommen frei, vollkommen ungebunden. Er glaubt sich völlig losgelöst von Sitte, Volkstum, Rasse, Vaterland, Nation, Staat, – er glaubt sich völlig losgelöst von Gott. Und weil dieser Mensch sich frei glaubt von Gott, weil er meint, alles von sich aus zu können, ohne Gott; – deswegen gilt diesem Menschen unser Kampf. In politischen Dingen ist der liberalistische Mensch heute überwunden. Aber, – den religiösen Liberalismus gilt es zu überwinden. Denn ihn gibt es heute noch. Die deutsche evangelische Kirche steht heute im Kampf gegen diesen religiösen Liberalismus. Wenn er sagte: ich brauche Gott nicht, ich kann alles allein, ich kann mich selber selig machen, ich kann ohne Gott vollkommen glücklich werden, – so möchten wir heute dem neuen deutschen Menschen neu sagen, was Evangelium heißt. Denn das Evangelium sagt uns: du kannst dich doch nicht allein selig machen, und wenn du auch tausend Mal dir das einreden möchtest, du bist angewiesen auf Gott. […] Und man könnte heute wohl sagen: Ja, haben wir denn nicht genug an der neuen Volksgemeinschaft, haben wir nicht genug an ihr, die uns doch erlöst hat von dem zersetzenden Gift der marxistischen Religion? – Das ist sicherlich sehr wahr. – Und doch will die Kirche dir heute noch mehr sagen."
Konfirmationsunterricht
  • Katechese über Johs. 10, 12-16, gehalten 1933
    "Jesus der wahre Führer […] Führer ist einer, der führt […] ihn zeichnet etwas Besonderes aus: Verantwortung, Einsatzbereitschaft […] Schon in der Bibel findet sich der Führergedanke […] Der konkrete Ausgangspunkt der Katechese wird sein, daß man die Schüler fragt, was sie sich unter einem Führer vorstellen. Es werden verschiedene Antworten einlaufen. Führer ist zunächst einer, der einer Schar vorgesetzt ist, die er führen soll. Der Führer ist also eine einzelne Persönlichkeit, die geschieden ist von der Schar der Geführten. Weshalb ist er aber zu diesem ausserordentlichen Beruf von der Schar geschieden? Es werden die Antworten kommen, daß der Führer ein ganz besonderer Mensch ist, der sich deshalb von den andern irgendwie unterscheidet. […] Weil er dieses Besondere an sich hat, deshalb ist er Führer. […] Es gibt unzählige kleine Gefolgschaften, wie im politischen so auch im religiösen Leben. Jesus wird sie alle umfassen. Sie werden alle unter seiner Führung stehen."
  • Katechese über Acta 16, 9-15, gehalten 1935
    "Außerdem wird bestritten, dass ein Jude (der Jude Paulus) die Berechtigung hat, für eine zumindest (nach der Ansicht der D[eutschen]G[laubensbewegung] 50% jüdische Sache auf dem Boden arischer Menschen in Europa Mission zu treiben. […] Man wird daher mit Genugtuung konstatieren, dass die erste Missionsarbeit des Juden Paulus auf europäischem Boden, d.h. auf solchem Boden arischer Menschen, keinen nennenswerten 'Erfolg' gezeitigt hat; denn es ist ja 'nur' eine Frau, dazu noch eine Fremdstämmige eine Vorderasiatische mit ihrem Haus übergetreten. […] Paulus treibt Mission. Jawohl, der Jude Paulus. Das ist ein Ärgernis – geschieht aber im Auftrag Gottes, dass Er gerade einen Juden losschickt. Weshalb hätte Paulus nicht Arier oder Germane sein können? Unnütze Frage, da es Gott eben anders gefiel. […] Paulus lässt sich führen. So könnte man bei Paulus von einem Glauben an die 'Führung' reden. / Frag. Ob es so etwas auch heute noch gibt? Kann auch der Christ heute in seinem Leben von 'Führung' sprechen? / Antw. Er kann es nicht nur, sondern er muss es, wenn er an die Allmacht Gottes glaubt. / Frag. Was würde man dann also unter 'Führungsglauben' verstehen? / Antw. Führungsglaube ist der Glaube daran, dass Gott mich führt. So ist ein Leben unter Gottes Führung ein Leben, in dem wir bewusst die eigene Hand vom Steuer weggetan und Gott die Steuerung überlassen haben."

Weiterführende Quellen und Literatur

Quellen
  • Landeskirchliches Archiv der Nordkirche (LKANK), 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 2754-2755
  • LKANK, 11.11.0 Mobilisierte Geistliche und deren Entnazifizierung (Schleswig-Holstein) Nr. 670
  • Landesarchiv Schleswig-Holstein, Abt. 460 Nr. 7287

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Veröffentlicht am 11. Januar 2022
Zuletzt bearbeitet am 29. Juli 2022
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