Gottfried Horstmann

(*) 29. September 1881 – (†) 09. November 1972

Gottfried Horstmann
Gottfried Horstmann. Quelle: Nordschleswig-Wiki

Biografische Eckdaten

Vorname
Gottfried
Nachname
Horstmann
Geburtsdatum
29. September 1881
Geburtsort
Ordinationsdatum
13. Dezember 1908
Ordinationsort
Emeritierungsdatum
01. Oktober 1947
Sterbedatum
09. November 1972
Sterbeort
Kirchendienst

Kirchenpolitik

Kirchenpolitische Mitgliedschaften
Kirchenpolitische Ämter

Politik

NS-Mitgliedschaften

Pfarramt

Druckerzeugnisse
  • Artikel "Die 'Glaubensbewegung Deutscher Christen'" von 1933
    "Immer stärker brandete die Flut des Materialismus, des Kulturbolschewismus gegen die Deiche und Dämme der Kirche. Der Nationalsozialismus hat in Deutschland die Weltanschauung des gottlosen Materialismus und des allesweichenden Liberalismus gebrochen und damit dem Glauben, dem Christentum, der Kirche wieder freien Raum geschaffen. […] Der neue Staat will die Kirche, weil er weiß, wo eines Volkes Fundamente liegen. Der Volkskanzler Adolf Hitler hat mehrfach den Wunsch geäußert nach einer christlichen Wiedergeburt Deutschlands. So geschah es, daß erst einzelne, dann immer mehr aus den großen geschichtlichen Ereignissen in Deutschland einen Gottesruf zur Erneuerung der Kirche als einer wirklichen deutschen Glaubensgemeinschaft heraushörten. So sagt z.B. Dompfarrer Wieneke: 'Es war mir klar: die nat.-soz. Bewegung oder keine vermag Deutschland zu retten. Aber weiter schien es mir ebenso klar: die rettende Kraft kann ihr nur zuteil werden durch das Evangelium. Geht die Bewegung an den Kerngedanken des Christentums vorüber, dann kann sie vielleicht helfend, aber niemals führend die Zukunft gestalten.' Ein anderer Führer, der tapfere Pfarrer Propst in Frankfurt sagt: 'Findet die nationalsozialistische Bewegung nicht den Weg zu Christus, so muß die zerschellen. Wir dürfen unser Volk nicht vergöttern. Auch das deutsche Volk steht unter der Sünde. Ohne Gott und Christus würde es zugrunde gehen. Christus muß der Eckstein des dritten Reiches werden.' Die 'Glaubensbewegung Deutsche Christen' will dem nationalsozialistischen Staat die christliche Grundlage geben. Das ist das hohe Ziel, um das die Bewegung ringt. Dieses Ziel können die deutschen Kirchen, so wie sie heute sind, nach Meinung der deutschen Christen nicht erfüllen. Darum erhebt sich vor ihnen die andere, organisatorische Aufgabe, der deutschen Kirche eine Gestalt zu geben, die sie fähig acht, dem deutschen Volke die christliche Grundlage zu geben. Und nun wollen die deutschen Christen bei dem organisatorischen Aufbau der neuen deutschen Kirche weithin ähnliche Grundsätze wie beim organisatorischen Aufbau des neuen deutschen Staates zur Anwendung bringen. 1. So wie der Staat über alle Stämme und Stände hinweg ein völkischer Einheitsstaat sein soll, so sollen auch die 29 bestehenden evangelischen Landeskirchen zu einer evangelischen Reichskirche Deutschlands vereinigt werden diese evangelische Reichskirche gliedert sich in höchstens 10 Kirchenländer. Auf dieser Linie liegt es, wenn z.B. die Synode der schl.-holst. Landeskirche sich bereit erklärt hat, die Selbstständigkeit der Landeskirche aufzugeben und sich mit anderen bisherigen Landeskirchen zu der großen Landeskirche 'Niedersachsen' zu vereinigen. 2. Wie im Staat so herrscht auch in der Kirche das Führerprinzip. Nicht die Masse des Kirchenvolkes, nicht Synoden, nicht Ausschüsse und Kommissionen bestimmen die Entwicklung und tragen die Verantwortung, sondern der Führer. An der Spitze der Reichskirche steht mit großen Vollmachten ausgestattet, aber auch mit großer Verantwortung belastet, der Reichsbischof. Unter ihm an der Spitze der einzelnen Kirchenländer die Landesbischöfe als verantwortliche Führer ihres Kirchengebiets. So geht das Führerprinzip durch die ganze Kirche hindurch bis in die einzelne Gemeinde, wo dem Pastor große Freiheit in seiner Arbeit gegeben wird, er aber auch die Verantwortung trägt. Das Führerprinzip bringt mit sich die Notwendigkeit, die ganzen Kirchengesetze betr. Rechte der Gemeinden und der Geistlichen zu ändern. Ich erinnere nur das neue Pastorengesetz betr. Versetzung im Interesse des Dienstes: Wenn ein Führer irgendwo seine Schuldigkeit nicht tut, wird er ohne Weiteres in ein anderes Amt versetzt. Beschwerde dagegen gibt es nicht, er hat zu gehorchen. 3. Wie der neue Staat einen kämpferischen Charakter hat, so soll auch die neue Kirche eine Kirche des Kampfes sein. Man hat, so sagen die deutschen Christen, in der bisherigen Kirche allzu oft den Eindruck gehabt, das Christentum sei eigentlich nur etwas für alte Menschen und die christliche Haupttugend sei das geduldige Tragen. Demgegenüber müsse die neue Kirche nicht nur den Frieden, sondern auch den Kampf auf ihre Fahnen schreiben. Kampf sei angesagt allen Unchristlichen, allen Feinden des Glaubens und allem volksverderbenden Wesen. 'Wir wollen eine heldische Frömmigkeit, das entspricht nicht nur dem Werdegang der evangelischen Kirche die von ihren Anfängen über Gustav Adolf bis zu den baltischen Märtyrern eine Heldengeschichte ohnegleichen ist, sondern dem göttlichen Ruf, der heute an uns ergeht und der von aller Weichlichkeit frei einen harten Kampf erfordert.' Es wird wieder zu Ehren kommen das Wort eines der deutschesten Männer E.M. Arndt: Wer ist ein Mann? Wer beten kann und Gott dem Herrn vertraut! 'Denn der Weg ins Reich Gottes geht durch Kampf, Kreuz und Opfer, nicht durch falschen Frieden' (Richtlinien der 'Glaubensbewegung Deutsche Christen'.) […] 4. Wie der Staat ein völkischer, ein deutscher Staat ist, so soll auch die Kirche eine deutsche, eine völkische Kirche sein. Hier sind wir bei dem meistumstrittenen Punkt im Programm der Deutschen Christen. Aber gerade bei diesem Punkt werden nach meiner festen Ueberzeugung die wesentlichen Anschauungen der Deutschen Christen schon in wenig Jahren so vollkommen den Sieg errungen haben, daß kaum ein Mensch wird begreifen können, daß heute so viel Widerstand gegen diese Anschauungen laut wurde. Denn was ist es, das die Deutschen Christen eigentlich wollen? Es ist das, – daß das Christentum eine positive, d.h. eine bejahende Stellung einnehmen soll zu den Gütern von Volkstum, Rasse und Nation als zu gottgewollten Lebensordnungen, für deren Erhaltung zu sorgen uns Gottes Gesetz ist. […] Das Christentum löst nicht die Verbindung eines Menschen mit Volkstum, Rasse, Ehe, Familie, es sondert nicht ab, sondern es macht die Bindung nur umso fester, weil es sie als gottgefügt erkennen lehrt."

Weiterführende Quellen und Literatur

Quellen
  • Landeskirchliches Archiv der Nordkirche (LKANK), 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 505-506
  • Landesarchiv Schleswig-Holstein, Abt. 460 Nr. 7419
  • Bundesarchiv Berlin, NSDAP-Gau- und Zentralkartei
Literatur
  • Sönnichsen, Peter J.: Im Wandel der Zeiten – 75 Jahre Nordschleswigsche Gemeinde. In: Nordschleswigsche Gemeinde (Hrsg.): Im Wandel der Zeiten. 75 Jahre Nordschleswigsche Gemeinde. Tingleff 1998, S. 91-413

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Veröffentlicht am 8. Januar 2022
Zuletzt bearbeitet am 19. Februar 2022
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