Hans Christoph Petersen
(*) 24. Januar 1909 – (†) 13. Februar 1968
Biografische Eckdaten
Vorname
Hans Christoph
Nachname
Petersen
Geburtsdatum
24. Januar 1909
Geburtsort
Ordinationsdatum
26. Mai 1935
Ordinationsort
Sterbedatum
13. Februar 1968
Sterbeort
Kirchendienst
- Provinzialvikar in Leck
1935 - Provinzialvikar in Bad Segeberg
Ab 01. Juni 1935 - Provinzialvikar in Erfde
Ab 01. September 1935 - Pastor in Erfde
Ab 13. April 1936 - Pastor in Friedrichstadt
02. November 1952 – 13. Februar 1968
Kirchenpolitik
Kirchenpolitische Mitgliedschaften
Politik
NS-Mitgliedschaften
- SA – Sturmabteilung
Ab 1933
Pfarramt
Predigten
- Predigt über Apostelgesch. 5, 17-33, gehalten am 09. April 1933 in Kiel (Vicelinkirche)
"Liebe Gemeinde! Jeder unter uns, der es mit seinem Christenglauben und mit seiner Kirche ernst nimmt, der weiß, daß die Kirche und jeder einzelne Christ heute in einer Zeit des Kampfes stehen, daß wir mehr denn je dazu aufgerufen sind, in der Kirche, vor allem aber im täglichen Leben den Beweis dafür zu geben, daß wir ernst machen wollen mit den Geboten Gottes und uns ganz zum Evangelium von Jesus Christus bekennen wollen. Wir kennen alle die Bewegungen, die jede Religion und jedes Christentum vernichten, die alle gesunden Lebensgemeinschaften und alle rechte Volksgemeinschaft zersetzen wollen. Wir wissen von den vielen Menschen, die jede Bindung an Gott verloren haben und meinen, daß der Mensch allein der Herr aller Dinge sei. […] Als Christenmenschen wissen wir, daß alle innere Einkehr, alle Besinnung und Selbstprüfung im letzten Grunde doch immer nur Einkehr bei Gott und Gottes Wort sein kann. Als Christen suchen wir ja die Grundlagen, die Regeln und Normen für unser Leben nicht bei uns selbst, wir wissen vielmehr, daß wir unser Leben und unsere Stellung in der Welt nicht selbst meistern und gestalten können, sondern daß wir einen Herrn über uns haben, dem wir für unser ganzes Leben und unsere Haltung gegenüber unseren Mitmenschen verantwortlich sind, der uns andererseits aber auch führen und helfen will, so daß wir uns nicht allein und verlassen zu fühlen brauchen."
Konfirmationsunterricht
- Katechese über Apostelgesch. 7, 54-59, gehalten 1935
Behandlung des "Kampf[es] zwischen Christentum und Judentum […] Wir sehen, wie Stephanus seinen Anklägern und Richtern zuruft: Ihr Halsstarrigen, ihr widerstrebt dem heiligen Geist, d.h. Gott, und vor allem, ihr seid die Mörder und Verräter Jesu geworden, ihr habt von Gott das Gesetz empfangen und habt es nicht gehalten. Wir sehen also, […] wie die Richter zu Angeklagte[n] werden. Und das ging ihnen durchs Herz gleichsam wie ein Schwertstoß. Es durchfährt sie, sie beißen die Zähne zusammen, ballen vielleicht heimlich die Fäuste, wir würden sagen: sie sind voll heimlicher, verhaltener Wut. […] Die stille und verhaltene Wut kommt jetzt zum vollen Ausbruch, man verzichtet darauf, ein wirkliches Gerichtsurteil zu sprechen, man stürmt auf Stephanus ein, stößt ihn zur Stadt hinaus, um ihn zu steinigen. Das ist zunächst äußerlich und formal die Entwicklung und dramatische Steigerung des Gegensatzes zwischen Stephanus und den Juden", die "Jesus […] als einen Verbrecher ans Kreuz geschlagen hatten". Sie hätten "ihn nicht erkannt, […] verraten und ans Kreuz geschlagen und […] damit gegen Gott angekämpft. […] Wir müssen noch einen Schritt weitergehen, um ganz den Gegensatz zwischen den Christen und den Juden zu begreifen. Der Kampf des Stephanus gegen die Juden war der gleiche Kampf, den Jesus gegen sie geführt hatte: Der Kampf gegen das starre, tote Gesetz, gegen die tote äußere Scheinfrömmigkeit, gegen die Selbstgerechtigkeit und Eingebildetheit, gegen die Hartherzigkeit und Lieblosigkeit der Juden. […] Jesus stellt die ganze Lebensanschauung, die ganze Sitte, die ganze Religion der Juden auf den Kopf; er beleidigt sie tödlich, indem er ihnen sagt: Eure ganze Frömmigkeit ist vor Gott nichts wert, die Zöllner und Sünder stehen ihm näher als ihr. […] So können wir sagen: Derselbe Kampf und Haß, der Jesus ans Kreuz gebracht hat, der bringt auch Stephanus in den Tod."
Weiterführende Quellen und Literatur
Quellen
- Landeskirchliches Archiv der Nordkirche (LKANK), 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 920-921
- LKANK, 11.11.0 Mobilisierte Geistliche und deren Entnazifizierung (Schleswig-Holstein) Nr. 546
- Landesarchiv Schleswig-Holstein, Abt. 460 Nr. 7301
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Veröffentlicht am 8. Januar 2022
Zuletzt bearbeitet am 2. Februar 2022
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