Hans Friedrich Ulrich
(*) 17. April 1903 – (†) 02. Februar 1942
Biografische Eckdaten
Vorname
Hans Friedrich
Nachname
Ulrich
Geburtsdatum
17. April 1903
Geburtsort
Ordinationsdatum
23. September 1928
Ordinationsort
Sterbedatum
02. Februar 1942
Sterbeort
Kirchendienst
- Pastor in Schlichting
Ab 23. September 1928 - Kriegspfarrer in Potsdam
Ab 01. September 1935 - Pastor in Basthorst
28. Februar 1937 – 02. Februar 1942
Kirchenpolitik
Kirchenpolitische Mitgliedschaften
Kirchenpolitische Ämter
- Bekennende Kirche
Prüfer im Rahmen der theol. BK-Examina
Pfarramt
Druckerzeugnisse
- Artikel "Das Angesicht des österreichischen Volkstums", erschienen in "Volk und Kirche" am 17. Februar 1935
"Die österreichischen Stammesgruppen – die Ländernamen sind ihre Namen – wohnen sozusagen eine jede in ihrem eigenen Hause. Der Verkehr von Haus zu Haus beschränkt sich auf nur wenige Wege. Doch bilden diese verschiedenen Stammeswohnhäuser eine einheitliche Siedlung, einen ganz wunderbaren Wohnorganismus eines deutschen Stammes mit seinen Teilstämmen. […] 'Die liebenswürdigsten Deutschen' hat manch ein Fremder die österreichischen Deutschen genannt. […] Ein tief religiöser Grundzug eignet [sic!] diesem deutschen Stamm. […] Das Religiöse in unserem Volkstum ist durchaus nicht immer christlicher Prägung. Da lebt noch sehr, sehr viel 'Urreligion' der Menschheit bei den Bauern, bei den Holzknechten und den Jägern. […] Als die Reformation kam, da fand sie in den Alpen genauso offene Herzen wie bei den anderen deutschen Stämmen […]. Und heute noch ist die echteste, tiefste evangelische Frömmigkeit bei uns nicht die der evangelischen Städter, sondern die der evangelischen Bauern, also des Bevölkerungsteiles, der immer am echtesten das Volkstum repräsentiert. […] Die natürlichen Gaben dieses Menschenschlages […] stehen freilich auch unter dem bestimmenden Einfluß seiner geschichtlichen Erlebnisse. Wie weit sie auf diesen deutschen Stamm eingewirkt haben, das wollen wir nun bedenken. Das österreichische Deutschtum hat seine eigene Geschichte erlebt, die immer etwas anderes war als die geschichtlichen Erlebnisse der anderen deutschen Stämme. Innerhalb der Gesamtheit des Deutschen Reiches, zu dem er ja bis ins 19. Jahrhundert gehört hat, hat dieser Stamm besondere Aufgaben der Reichspolitik zu lösen gehabt. Österreich war ja des Reiches Grenzmark nach Süden und vor allem nach Südosten hin." Es hätte "im wilden Grenzkampf" das Reich geschützt. "Für diese österreichischen Deutschen waren die Türken keine ferne Sensation […]. Und die Blut- und Brandopfer all der oft schauerlichen Abwehrkämpfe wurden von diesem deutschen Stamm gebracht für alle anderen deutschen Stämme. So wuchs ein wehrhaftes, trotziges Geschlecht heran an den südöstlichen Grenzen des Deutschen Reiches." Dessen Inhalt sei ein "ewiger Kampf um die heimatliche Scholle" gewesen. […] Ist es zu verwundern, daß die Tiroler und die Kärntner und die Steirer auch heute noch mit Wehr und Waffe gut umzugehen verstehen, unerschrockene und wilde Draufgänger im Kampfe sind? Die Alpenfront, die im Weltkrieg von den österreichischen Deutschen gehalten werden mußte – und ihre Linie verlief überall im wildesten Hochgebirge, sogar hoch über der Gletscherwelt –, hat Heldentaten im Dulden und im Angreifen gesehen. Eine Gegenreformation mit all ihren Schrecken hat so kein anderer deutscher Stamm erlebt wie der österreichische."
Weiterführende Quellen und Literatur
Quellen
- Landeskirchliches Archiv der Nordkirche (LKANK), 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 1269
- LKANK, 11.11.0 Mobilisierte Geistliche und deren Entnazifizierung (Schleswig-Holstein) Nr. 792
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Veröffentlicht am 16. Januar 2022
Zuletzt bearbeitet am 13. Februar 2022
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