Harald Julius Otto Boyens
(*) 01. Oktober 1891 – (†) 03. Oktober 1961
Biografische Eckdaten
Vorname
Harald Julius Otto
Nachname
Boyens
Geburtsdatum
01. Oktober 1891
Geburtsort
Ordinationsdatum
03. Dezember 1922
Emeritierungsdatum
31. Dezember 1960
Sterbedatum
03. Oktober 1961
Sterbeort
Kirchendienst
- Provinzialvikar
- Pastor in Lügumkloster
Ab 13. Dezember 1925 - Pastor in Neumünster
Ab 04. Februar 1934 - Pastor in Hamburg-Ohlsdorfer
Ab 01. Juni 1944
Friedhof - Kommissarischer Pastor / Dienstauftrag in Hamburg-St. Georg
Ab 08. Oktober 1944 - Kommissarischer Pastor / Dienstauftrag in Sasel
15. Oktober 1947 – 31. Dezember 1960
Evakuiertenseelsorge
Kirchenpolitik
Kirchenpolitische Mitgliedschaften
Pfarramt
Selbstauskünfte
- Schreiben von 1940
"[…] ich mir gleich in der ersten Zeit als ich von Dänemark nach Deutschland zurückkehrte [=1933], die Ungnade des Kreisleiters zuzog gewiß durch Fehler meinerseits, weil ich das Neue, was in meinem Vaterland entstanden war, nicht kannte"
- Schreiben von 1936
"Heute, am 17.12.36, wurde ich von dem Kreisleiter der NSDAP um eine Unterredung gebeten. Der Herr Kreisleiter stellte mich zur Rede wegen eines Zwischenfalls in meinem Konfirmandenunterricht am Mittwoch, den 16. Dezember […]." Ein Konfirmand habe die Jugendbibel auf Grundlage eines (offenbar neuheidnischen) "Heft[es]" kritisiert: "Ich muß gestehen, daß ich nicht weiß, was es für ein Heft war. Ich sah nur, daß es Bibelstellen mißbrauchte, um damit gegen die Juden zu argumentieren." Boyens habe das Heft daraufhin scharf verurteilt. "Dann sprach ich mit den Jungen in allem Ernst über die Frage, wozu die Bibel da sei, und legte ihnen ans Herz, als deutsche Jungen mit allen Kräften danach zu streben, echte deutsche Jungen zu werden, die ihr deutsches Volk kennten und liebten und warnte sie davor, sich dem Haß hinzugeben mit der Begründung, daß aus Haß nichts Gutes käme. Eine falsche Auslegung meiner Worte kann nach meiner Überzeugung durch die Jungen nicht in Frage kommen, denn ich habe wiederholt bei Gelegenheit den Kindern meinen Standpunkt in der Judenfrage gesagt, nämlich daß wir froh sein müssen, daß die Vorherrschaft des internationalen Judentums in unserm deutschen Volk nach Menschen Berechnung beendet sei und Deutschland nun den Deutschen gehören solle."
Sanktionen
NS-(staatliche) Sanktionen
- Redeverbot in Schleswig-Holstein
1939
Weiterführende Quellen und Literatur
Quellen
- Landeskirchliches Archiv der Nordkirche (LKANK), 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 116
- LKANK, 12.10.3.0 Personalakten der Pastoren (Hamburg) Nr. 76 I-IV
- Hamburger Staatsarchiv, 221-11, Ed. 8859
Literatur
- Sönnichsen, Peter J.: Im Wandel der Zeiten – 75 Jahre Nordschleswigsche Gemeinde. In: Nordschleswigsche Gemeinde (Hrsg.): Im Wandel der Zeiten. 75 Jahre Nordschleswigsche Gemeinde. Tingleff 1998, S. 91-413
Metainformationen
Datensatz
JSON-Datensatz
Veröffentlicht am 4. Januar 2022
Zuletzt bearbeitet am 18. Februar 2022
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