Helmuth Eduard Theodor Lund

(*) 12. April 1909 – (†) 01. August 1947

Biografische Eckdaten

Vorname
Helmuth Eduard Theodor
Nachname
Lund
Geburtsdatum
12. April 1909
Geburtsort
Ordinationsdatum
11. November 1934
Ordinationsort
Emeritierungsdatum
22. Juni 1941
Vermisst. Versetzung in den Wartestand am 01. August 1947
Sterbedatum
01. August 1947
Kirchendienst

Kirchenpolitik

Kirchenpolitische Mitgliedschaften
Kirchenpolitische Ämter

Politik

NS-Mitgliedschaften

Pfarramt

Predigten
  • Predigt über Römer 14, 7-9, gehalten 1934
    "Wie weit treffen die Voraussetzungen des Paulus noch auf unser Leben zu? a) Für persönliches Christentum gelten sie noch […]. b) In dem alles andere zurückdrängenden politischen Leben unserer Zeit werden sie nicht mehr verstanden. Deshalb fragen wir: 'Was sagt unser Text für die besondere Lage unseres Volkes, die bestimmt ist durch die Frage nach dem Gelingen des vor uns stehenden Winterhilfswerkes.' […] Wenn wir nun fragen: 'Wo findet sich heute noch etwas von der Lage, aus der heraus Paulus redet', so müssen wir, um nicht ein falsches Bild zu gewinnen, unterscheiden zwischen einem ganz persönlichen Christenleben und dem grossen Geschehen unserer Zeit. […] Wenn wir nun aber von dem ganz persönlichen Leben bestimmter christlicher oder kirchlicher Kreise und auch unserer selbst absehen und uns im Geschehen unserer Zeit etwas umsehen, dann fällt es nicht schwer, zu erkennen, dass die Fragestellung der römischen Gemeinde uns heute nicht mehr berührt oder interessiert. […] Andere Sorgen erfüllen heute die Herzen der verantwortlichen Führer und aller ernsten Menschen: Wird der äusseren Umgestaltung unseres ganzen Staats- und Volkslebens auch die innere geistige Umkehr der Massen folgen, ohne die alle Anstrengungen und Opfer vergeblich sind? Der Wiederaufbau der sozialen Ordnungen und vor allem der wirtschaftlichen Verhältnisse steht unter einem Motto, das wohl fast jedes Kind kennt und das jeder Dritte im Munde führt, und das doch so unendlich langsam und schwer seinen Weg in die Herzen der Menschen findet: 'Gemeinnutz geht vor Eigennutz.' Gerade kürzlich erst hat unser Führer bei der Eröffnung des Winterhilfswerks darauf hingewiesen, dass weite Kreise der besser und bestgestellten Schichten unseres Volkes kaum eine Spur von Verständnis für diesen elementaren Grundsatz bewiesen hätten. Wenn jeder Deutsche wirklich Opfer bringen würde, dann müsste das Winterhilfswerk die Zahl seiner Kräfte verdoppeln, um alle Gaben richtig zu verteilen. Darum heißt der Ruf: 'Wo ist die scharfe Waffe, mit der wir den gefährlichsten und zähesten Feind unseres Volkes, die schleichende Selbstsucht, das Kleben am eigenen Wohlleben, zerschlagen und zerspalten können?' Wohl hat der Staat seine Machtmittel, und die Zusicherung, dass die Namen der gebe-unlustigen Volksgenossen der Öffentlichkeit bekanntgegeben werden, wird manchen veranlassen, einen höheren und angemesseneren Betrag zu zeichnen als vielleicht im vergangenen Winter; und doch, das weiss jeder: das Gesetz richtet Zorn an, und Macht und Zwang bringen wohl Erfolg, aber immer eher Erbitterung und Verbitterung hervor als freudige Herzen, die doch die Hauptsache bei dem ganzen Winterhilfswerk sind. Darum braucht unser Volk eine Macht, die stärker ist als der Arm des Staates. […] Und nun sehen wir wieder auf unseren Text […]. Das ist es ja, was uns fehlt […] Dann wäre der Verlauf des Winterhilfswerkes noch besser gesichert als durch die hochherzige Spendung grosser Geldsummen mit fünf, sechs oder sieben Ziffern, dann wäre der Neuaufbau unseres ganzen völkischen und sozialen Lebens nicht eine Frage der Existenz, sondern nur der Zeit."

Weiterführende Quellen und Literatur

Quellen
  • Landeskirchliches Archiv der Nordkirche (LKANK), 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 776
  • LKANK, 11.11.0 Mobilisierte Geistliche und deren Entnazifizierung (Schleswig-Holstein) Nr. 447

Metainformationen

Datensatz
JSON-Datensatz

Veröffentlicht am 8. Januar 2022
Zuletzt bearbeitet am 30. Januar 2022
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