Biografische Eckdaten
Vorname
Herbert Rudolf Wilhelm
Nachname
Ruhberg
Geburtsdatum
16. Februar 1911
Geburtsort
Ordinationsdatum
03. September 1939
Ordinationsort
Kirchendienst
- Provinzialvikar in Eckernförde
- Hilfsgeistlicher in Sandesneben
Ab 01. Juli 1946 - Pastor in Sandesneben
Ab 06. Oktober 1946 - Jugendpastor in Lübeck
28. Oktober 1951 – 18. April 1998
Kirchenpolitik
Kirchenpolitische Mitgliedschaften
Politik
NS-Mitgliedschaften
- SA – Sturmabteilung
Mai 1934 – August 1934 - NSDStB – NSD-Studentenbund
Pfarramt
Predigten
- Predigt über Markus 13, 33-37, gehalten am 14. November 1937 in Schönkirchen
"[…] das Bewußtsein, auf Erden stets streitende, kämpfende Kirche zu sein […]. Nun: ein Soldat weiß, wie er den Befehl zum Wachen aufzufassen hat. Darum nimmt er ihn sehr ernst, wenn er gehorsam ist. Er denkt über die Ausführung des Befehls nach, bevor er handelt. – Das wollen auch wir tun: wir wollen unsere Ohren öffnen und den Befehl Christi hören. 'Wachet!', befiehlt der Herr seiner Kirche. Das ist ein knappes Kommandowort. […] Wir wissen nicht, wann unser Herr [=Jesus] kommt […]. Aber das wissen wir: er wird plötzlich kommen […]. Der Soldat, der auf Wache geht, weiß nicht, wann der Offizier kommt, der die Wachen kontrolliert. […] Nur daß er kommt, das weiß er. Darum muß der Soldat wach sein. Findet der Offizier ihn schlafend, so wird ihn harte Strafe treffen. So auch wir Christen: wir sollten nicht vergessen, wie hart Jesus sein kann." Die Kirche müsse vor "heidnischem Glauben und heidnischen Werken" auf "der Wacht sein […] Und Feinde der Kirche? Die gibt es in Hülle und Fülle. Das spüren wir gerade heute sehr deutlich." Die Kirche müsse gegen "die Weltliebe" auf der Wacht sein: "Der Kirchenkampf, den wir erleben, ist eine große Abwehrschlacht der Kirche gegen die 'Welt', die in ihre Reihen eingedrungen ist. 'Welt' bedeutet hier: alles, was die Herrlichkeit Christi verdunkeln und den Menschen erheben will. Unser Herr aber will, daß wir auf der Wacht stehen gegen die Weltliebe. […] Nie ist ein Volk der Gefahr des Unglaubens mehr ausgesetzt, als wenn es rauschende politische oder wirtschaftliche Erfolge errungen hat. Wir haben als Christen gegen diese Gefahr auf der Wacht zu stehen; nicht nur um des Befehls Christi willen, sondern auch aus Liebe zu unserem Volk, das ihr heute näher ist als jemals in seiner Geschichte."
- Predigt über Col. 1, 12-17, gehalten Ende 1939
"[…] wer den Glauben an Gott den Erlöser preisgibt und sich nur zu Gott dem Schöpfer bekennt, der wird 'Gott los'. Da nützt alle sogenannte 'Gottgläubigkeit' gar nichts! […] auch in unserer Zeit noch beugen sich Menschen vor Mächten, die übermenschlich und untergöttlich sind. Fragt unsere Missionare, wie befreit sich der Neger im afrikanischen Busch fühlt, wenn Christus zu ihm kommt, und ihm klar wird: der ist ja viel mächtiger als die Geister, die dich bisher so gequält haben! Nun ja, die Neger! – Nein, meine Freunde, nicht nur die Neger. […] Nun, und wir in Europa, wir Christen in Deutschland? Wir sind nicht weniger gefährdet, Mächte, die zwischen Gott und uns stehen, zu Götzen zu machen. Von rohem Aberglauben soll hier nicht die Rede sein. Ein Christ, der sich mit solchen Dingen abgibt, stellt sich mit dem heidnischen Buschneger auf eine Stufe. Ja, noch tiefer, weil ihn Gottes Gericht schärfer trifft."
- Kirchengebet, gehalten 1939
"Tröste alle, die du durch Trübsal heimgesucht hast du gib allem Volk Friede und Einigkeit. Segne unser Vaterland und seinen Führer. Sei besonders mit unseren Soldaten, denen du den Schutz der Heimat anvertraut hast, zu Lande, zu Wasser und in der Luft."
Weiterführende Quellen und Literatur
Quellen
- Landeskirchliches Archiv der Nordkirche (LKANK), 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 2309-2311, 1694
- LKANK, 11.11.0 Mobilisierte Geistliche und deren Entnazifizierung (Schleswig-Holstein) Nr. 620
- Landesarchiv Schleswig-Holstein, Abt. 460 Nr. 7425
- Ruhberg, Herbert: Wie man damals Pastor wurde. In: Wolfgang Prehn (Hrsg.), unter Mitarbeit von Johannes Diederichsen und Martin Pörksen: Zeit, den schmalen Weg zu gehen. Zeugen berichten vom Kirchenkampf in Schleswig-Holstein. Kiel 1985, S. 13-17
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Veröffentlicht am 8. Januar 2022
Zuletzt bearbeitet am 5. Februar 2022
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