Joachim Ludwig Otto Walter Petzholtz
(*) 30. Mai 1914 – (†) 28. Oktober 1999
Biografische Eckdaten
Vorname
Joachim Ludwig Otto Walter
Nachname
Petzholtz
Geburtsdatum
30. Mai 1914
Geburtsort
Ordinationsdatum
16. Februar 1941
Ordinationsort
Emeritierungsdatum
01. Juli 1970
Sterbedatum
28. Oktober 1999
Kirchendienst
Kirchenpolitik
Kirchenpolitische Mitgliedschaften
Politik
NS-Mitgliedschaften
Pfarramt
Predigten
- Predigt über Mt. 11, 16-19, gehalten am 05. März 1939 in Breitenburg (Münsterdorf)
"Die Zeitgenossen des Johannes wurden seiner müde, ebenso wie viele Leute heute angeblich der Kirche müde sind. Es wird behauptet, die Kirche könne heute den Menschen nichts mehr bieten. Darauf antworten wir: Es ist nicht die Aufgabe der Verkündigung, nach dem Beifall der Masse zu trachten, sondern den Gehorsam gegen Christi Botschaft jedermann ans Herz zu legen. […] Das Schicksal des Johannes ist bekannt. Seine Volksgenossen wollen lieber frohe Worte von ihm hören […]. Er wird beim König Herodes angezeigt, eine Zeitlang gefangen gehalten und schließlich enthauptet. […] Niemand sollte glauben, dass er auf Grund seiner nordisch-germanischen Rasseangehörigkeit keine Buße braucht. Gerade weil unser deutsches Volk erbadlig ist, wird besonders viel innere Einkehr von ihm verlangt. Wenn wir es lernen, in der Gemeinschaft unserer Kirche immer wieder unsere Fehler zu bereuen, und zu ernster Besinnung zu kommen, werden wir auch im täglichen Leben unsere Pflicht am besten tun. […] Die schwere Not der Nachkriegszeit diente gerade dazu, unser deutsches Volk zur wahren Einheit zu bringen und ihm in dem Führer seinen politischen Retter zu schenken. Unser Führer erlaubt auf religiösem Gebiet einem jeden Deutschen, nach seiner Facon selig zu werden. Heutzutage beginnt sich immer schärfer eine Scheidung zwischen Christen und Nichtchristen zu vollziehen. Und wir Christen sind es unseren nichtchristlichen Volksgenossen schuldig, daß wir bereit sind, für unsere Überzeugung auch Opfer zu bringen […]. Seine [=Jesu] guten Taten, seine Leistungen, sein […] Verhalten billigt wohl ein jeder. Aber daß wir durch ihn mit Gott versöhnt werden, stößt auf stärksten Widerspruch. Können wir nicht aus eigener Kraft zu Gott kommen, wir erbadeligen nordischem Menschen? Es gibt Leute, die nicht durch Jesus zu Gott kommen wollen, sondern nur wie Jesus. […] Wer wirklich an Gott glaubt, muß vor allem Christus gehorsam sein. […] Wir wollen um Jesus willen in der Volksgemeinschaft stehen, aber unser ganzes Volk soll durch Christus zur wahren und einzig möglichen Gottesgemeinschaft gelangen."
Konfirmationsunterricht
- Katechese über Marcus 6, 1-6, gehalten 1939
"Nach dem Bericht des Matthäus fragen die Juden, woher Jesus überhaupt diese Weisheit habe, nach unserem Markustext scheinen sie zunächst zu glauben, daß seine Weisheit göttlicher Art ist. Bald werden Gerüchte persönlicher Art gegen Jesus vorgebracht. Die Herkunft Jesu ist für die Juden ein Hindernis […]. Alle Glieder von Jesu Familie sind den Nazarenern wohl bekannt […]. Jesus ist nicht mehr als sie, weil er auch nur ein Mitglied einer im Dorfe lebenden Sippe ist. […] Aus Neid, Beschämung und Dunkel erklärt sich zunächst rein äußerlich die ablehnende Haltung der Nazarener gegen Jesu Person. […] Die Juden lehnen Jesus ab, und er erkennt, daß die Botschaft von den Heiden besser aufgenommen wird."; "6)) Sind Jesu Volksgenossen darüber erfreut, daß er sich nun auch an die Fremden wendet? Ganz und garnicht; denn die Juden wollen die Kunde vom Messias nur auf ihr eigenes Volk beziehen. Unter dem Messias stellen sie sich einen religiös-politischen Freiheitskämpfer vor, aber nicht einen Gottessohn […]. 7)) Wie verhalten sich die Juden zu Jesus, als die erkennen, daß er ihre Hoffnungen nicht erfüllt? Sie verfolgen ihn und schlagen ihn schließlich ans Kreuz. 8)) Von welcher anderen Religion scheidet sich also das Christentum scharf? Vom Judentum. Die Juden standen Jesus so feindlich gegenüber, daß der Apostel Johannes sie als 'Kinder des Teufels' bezeichnet. […] 9)) Aus welchen Gründen lehnen die Nazarener die Person Jesu ab? Antwort: Wie wir […] sahen, aus Neid, Eitelkeit und Überheblichkeit. 10)) Warum lehnen sie Jesu Botschaft ab? Aus Unglaube. […] 11)) In welcher Weise nimmt ein Ungläubiger die Botschaft Jesu auf? Er kann und will sie nicht hören, sehen und begreifen. […] 12)) Was ist also der Hauptgrund für den Unglauben der Juden? Ihr böser, auf ganz andere Ziele gerichteter Wille. Die Juden zur Zeit Jesu waren politisch unterdrückt, und ihr Lebensraum war eingeengt. 13)) Worauf ging daher wohl ihr ganzes Streben? Wieder ein freies Volk zu werden. Deswegen waren bei den damaligen Juden Politik und Religion in gefährlicher Weise miteinander vermengt. Unsere christliche Religion hat dagegen nichts mit Politik zu tun. […] 15)) Wir haben von der Verwerfung Jesu in Nazareth gehört. Wie stehen die Menschen der Gegenwart zu ihm? Unser Volk will doch ein positives Christentum besitzen. Dann darf es Jesus auch nicht verwerfen […]. Wir wollen als Deutsche Jesus nicht deshalb ablehnen, weil er angeblich jüdische Lehren bringt. Seine Lehre war so unjüdisch, daß er um ihretwegen von den eigenen Volksgenossen ans Kreuz gebracht wurde. Wer das Christentum ablehnt, stellt sich mit den ungläubigen Juden auf eine Stufe."
Weiterführende Quellen und Literatur
Quellen
- Landeskirchliches Archiv der Nordkirche, 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 2134-2135
- Landesarchiv Schleswig-Holstein, Abt. 460 Nr. 7252
Metainformationen
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Veröffentlicht am 8. Januar 2022
Zuletzt bearbeitet am 3. Februar 2022
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