Johannes Friedrich Wilhelm Schmidt
(*) 16. Februar 1891 – (†) 03. Dezember 1971
Biografische Eckdaten
Vorname
Johannes Friedrich Wilhelm
Nachname
Schmidt
Geburtsdatum
16. Februar 1891
Geburtsort
Ordinationsdatum
02. November 1919
Ordinationsort
Emeritierungsdatum
01. Oktober 1956
Sterbedatum
03. Dezember 1971
Sterbeort
Kirchendienst
- Provinzialvikar in Schleswig
Ab 1919 - Hilfsgeistlicher in Todesfelde
Ab 1920 - Pastor in Süderau
Ab 16. Mai 1920 - Pastor in Uetersen
25. September 1927 – 01. Oktober 1956
Kirchenpolitik
Kirchenpolitische Mitgliedschaften
Pfarramt
Selbstauskünfte
- Schreiben an Propst Wilhelm Schetelig vom 03. März 1934 betr. NSDAP-Beschwerde
"[…] ich 'auch Brüning sei ein Mann, der das beste für sein Volk gewollt habe' gesagt habe. Wenn auch nicht mit den gleichen Worten, so doch dem Sinne nach. Ich habe diese Äußerung am Anfang meiner Predigt gemacht, wo ich von der Berufung Hitlers zum Kanzler durch Hindenburg gesprochen habe." Er habe ausgeführt, dass "größte Not und Unklarheit in unserem Volke herrschte, die auch unter Brüning, obwohl er das Beste für sein Volk gewollt habe, gewachsen sei. Ich habe die Äußerung betr. Brüning gemacht, weil ich wußte, daß auch seine politischen Gegner seinen guten Willen und seinen Fleiß anerkannt haben. Ich habe sie aus Gerechtigkeitsgründen gemacht, obgleich ich stets ein Gegner Brünings in politischen Dingen gewesen bin. Die Äußerung sollte keineswegs eine Kritik an der heutigen Regierung sein. Dazu fühle ich mich nicht veranlaßt. Ich habe bisher keine Kritik an meiner Predigt vom 30. Januar gehört, auch nichts von irgendeiner Erregung oder Empörung. Ich habe nur von Freunden, die begeisterte Nationalsozialisten sind, gehört, daß ich an dem Abend fein gesprochen habe. […] Ich verstehe nicht, daß 'meine Ideengänge immer weit vom Nationalsozialismus entfernt' sein sollen. Eine derartige Kritik ist mir von Kirchgängern nie entgegengehalten worden. Ich habe immer das […] der Zeit hervorgehoben und unter das Evangelium gestellt, aber niemals, soweit mir bewußt ist, kritisiert. Dafür könnte ich leicht Zeugen anführen. Von einem Konflikt mit der Ortsgruppe der NSDAP ist mir nichts bekannt. Ich habe immer ohne Differenzen mit den Führern (auch Frauen) verhandelt und alles in voller Harmonie regeln können. Ich hoffe, daß es auch weiter so bleiben wird, wenigstens liegt das in meinem Sinn."
Berichte über den Pastor
- Schreiben von Propst Schetelig vom 05. März 1934
"[…] er sich gegen die politische Reaktion wehrt, die er auf keinen Fall mitmachen will. Bei der Revision, die im Dezember vorigen Jahres stattfand, hatte ich den Eindruck, dass zwischen P. Schm. und den Mitgliedern der Körperschaften, die fast alle Pg. und DC waren, persönlich ein gutes Achtungsverhältnis bestand, so dass mir die Beschwerde eigentlich recht überraschend ist. Ich möchte kaum glauben, dass die Forderung nach einer Versetzung sehr weite Kreise teilen."
Weiterführende Quellen und Literatur
Quellen
- Landeskirchliches Archiv der Nordkirche (LKANK), 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 1072-1073
- LKANK, 11.11.0 Mobilisierte Geistliche und deren Entnazifizierung (Schleswig-Holstein) Nr. 654
- Kirchenkreisarchiv Hamburg-West, Archiv des Kirchenkreises Pinneberg 18.37.100, Nr. 522
- Landesarchiv Schleswig-Holstein, Abt. 460 Nr. 7239
Metainformationen
Datensatz
JSON-Datensatz
Veröffentlicht am 11. Januar 2022
Zuletzt bearbeitet am 24. Februar 2022
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