Johannes Heinrich Drews
(*) 18. Januar 1909 – (†) 21. Juni 1987
Biografische Eckdaten
Vorname
Johannes Heinrich
Nachname
Drews
Geburtsdatum
18. Januar 1909
Geburtsort
Ordinationsdatum
13. Mai 1934
Ordinationsort
Emeritierungsdatum
01. Januar 1977
Sterbedatum
21. Juni 1987
Sterbeort
Kirchendienst
- Hilfsgeistlicher in Hemme
- Pastor in Hemme
Ab 29. Juli 1934 - Pastor in Wandsbek
Ab 25. März 1940 - Pastor in Nienstedten
Ab 18. August 1946 - Landeskirchenrat i.N.
Ab 20. Mai 1962
Kirchenpolitik
Kirchenpolitische Mitgliedschaften
Kirchenpolitische Ämter
- Bekennende Kirche
Propsteivertrauensmann
Politik
NS-Mitgliedschaften
NS-Ämter
- NSV – Nationalsozialistische Volkswohlfahrt
Vorstandsmitglied der Ortsgruppe
Pfarramt
Predigten
- Predigt über Kolosser 3, 16-17, gehalten 1934
"Christi ist erstanden! Das Leben hat über den Tod gesiegt! Das war die Osterbotschaft, die vor kurzem erklungen ist. […] Und denken wir an unser Volk: Wir alle stehen noch unter dem Eindruck des gewaltigen Geschehens, das sich in ihm vollzogen hat. Auch von hier kommt uns die Freudenbotschaft: Das Leben hat über den Tod gesiegt. Und dennoch muss die eigentliche christliche Osterbotschaft noch erst Wirklichkeit werden in unserm Volk, Christus muss noch erst wieder erstehen, sein Wort muss noch erst wieder lebendig werden unter uns. Je mehr sich jetzt die politischen und wirtschaftlichen und kulturellen Dinge geklärt haben, desto lauter beginnt das Fragen nach der Religion, desto mehr beginnt das Ringen um Gott. Es ist viel Religion und viel Gottsuchertum in unserm Volk wach geworden, aber auf der anderen Seite geht dieses religiöse Fragen und Suchen der Gegenwart nur allzu oft vorüber an Christus […]. Welch ungeheuren Abstand haben jene vom Worte Christi, welche heute zurückstreben zu den Göttern der Germanen, oder welche nichts Höheres kennen als Blut und Rasse! […] Denn das ganze Leben war eingestellt auf die Wiederkunft Christi, und alles Irdische, was den Menschen bewegt: Beruf, Familie, Staat und Volk wurde bedeutungslos vor dieser Erwartung. Aber gerade das, was damals bedeutungslos wurde, ist jetzt der Inhalt unseres Lebens. Ja wir handeln heute geradezu im Namen des Volkes und im Namen des Ganzen, beseelt von dem Willen dem Ganzen zu dienen, auch auf Kosten des eigenen Lebens und der eigenen Lebenserfüllung. Und es gibt viele, denen dies alles ist, und die darum nichts mehr anfangen können mit dem Wort Christi. […] Wir müssen das verstehen und müssen daraus einen Mahnruf nehmen, es sind Menschen, die von Glauben und Hingabe nichts mehr wussten, die nichts Höheres mehr kannten, als ihr äusseres Leben und ihr Ich, die ganz in diesem engen Kreise lebten. Diese Menschen wurden nun erfasst von der neuen Bewegung in unserm Volk, die so gewaltig und begeisternd war, dass sie sie wirklich erfassen mussten als Religion. Und das ist das Entscheidende: Hier strömen Religion und Leben zusammen. Hier wird gelebt und gedacht, gewirkt und geopfert unter dem Eindruck des Erlebnisses von Volk und Rasse. Das hat uns Christen aber immer wieder gefehlt, der Schwung, das wirkliche Erfasstwerden vom Wort und damit die Tat, die aus der überströmenden Freude und Kraft des Wortes hervorbricht. […] Warum gab es denn eine Jugendnot? Weil man nicht mehr wusste, dass man auf dem schmalen Wege der Reinheit und der Zucht erst zu einem Leben innerer Grösse kommen kann. Und warum gab es so wenig Pflicht- und Veranwortungsbewusstsein? Weil man nach dem Gesetz des eigenen Lebens und dem Gesetz des Ich handelte, und seine erste Aufgabe darin sah, sich selbst zu erfüllen, seine Veranlagung und Wünsche in den Vordergrund zu stellen, weil man sich nicht unter das Wort Jesu stellte […]. Im Namen Jesu handeln, d.h. wahr sein und rein sein in Wort und Werk, d.h. sich hingeben an den Nächsten und sich dem Ganzen mit seiner Kraft zu widmen. Wir streben heute in unserem Volke nach Reinheit und Zucht. […] Wer aber könnte besser den Weg zur Reinheit finden als der Christ, über dessen Leben das reine Leben Christi steht […]. Und wir streben heute nach Veranwortungsbewusstsein für das Allgemeinwohl. Aber tief verwurzelt sitzt in uns allen der Trieb, uns selbst zu behaupten und uns selbst zu leben. Wieder ist es da der Christ, der im Namen Jesu handelt und der den Weg zeigt zur Selbstverleugnung und Hingebung an den Nächsten und an das Ganze. Wir wollen heute die Volksgemeinschaft, in der keiner über den anderen hinwegsieht, sondern in der jeder den andern in seinem Beruf und Stand ehrt. Wer aber könnte besser die Volksgemeinschaft verwirklichen als die Christen, denn nichts verbindet die Menschen mehr untereinander, als wenn sie aufschauen zu demselben Vater und knien vor demselben Gott. […] So gilt gerade uns, die wir heute unendliche Aufgaben und Pflichten vor uns haben das Wort: Alles, was ihr tut, das tut im Namen des Herrn Jesu Christi. Denn Christus und sein Wort geben Kraft zur Reinheit, zur Verantwortung, zur Pflichterfüllung und zum Opfersinn. Sie geben Kraft hinwegzukommen über Verständnislosigkeit, über Neid und Hass und Lüge."
Druckerzeugnisse
- Essay von 1934, unveröffentlicht, zum Thema: "Wie kann man heute die Erklärung Luthers zum 2. Artikel den Kindern im Konfirmandenunterricht nahebringen?"
"Es muß gezeigt werden, daß […] hier etwas ist, was über Zeit und Art steht, […] dem sich […] kein Volk verschließen kann". Die "völkische[] Überheblichkeit" der Juden müsse "herausgehoben werden", um "die Gefahr" zu zeigen, "in der wir heute gerade Christus gegenüber" stehen: "daß wir aus völkischer Überheblichkeit ihn ablehnen". Zudem müsse "die Heldenhaftigkeit Jesu" herausgestellt werden. Auch sei "zu besprechen, daß Reinheit der Rasse Reinheit auch des Menschen von der Sünde bedeutet", und so gerade bei Anerkennung des "Herrschaftsanspruch[es] Jesu" erzielt werden könne. "'Jesus Christus sei mein Herr' bedeutet, daß er unser Führer wird im Leben, dem wir Gefolgschaft leisten. Nun ist es aber gerade bei den Germanen so gewesen, daß der Führer nicht nur das Heer führte sondern daß er sich auch opferte für sein Heer wenn es nötig war. Und ebenso leitet Christus uns nicht nur durch sein Leben und durch sein Wort sondern darüber hinaus opfert er sich für und durch seinen Tod." Darin liege "etwas besonders Heldisches", "Stärke" nicht "Schwäche", "etwas Sieghaftes".
Weiterführende Quellen und Literatur
Quellen
- Landeskirchliches Archiv der Nordkirche, 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 2705-2706
Metainformationen
Datensatz