Johannes Jacob Tonnesen

(*) 03. Februar 1882 – (†) 10. März 1971

Johannes Tonnesen
Johannes Tonnesen. Quelle: Bärbel Tonnesen

Biografische Eckdaten

Vorname
Johannes Jacob
Nachname
Tonnesen
Geburtsdatum
03. Februar 1882
Geburtsort
Ordinationsdatum
24. Mai 1909
Emeritierungsdatum
01. August 1949
Sterbedatum
10. März 1971
Sterbeort
Kirchendienst

Kirchenpolitik

Kirchenpolitische Mitgliedschaften
Kirchenpolitische Ämter

Politik

Pfarramt

Druckerzeugnisse
  • BK-Rundschreiben vom 01. Dezember 1935: Kritik an einer Veröffentlichung des preußischen Bruderrates
    "Trotzdem ich die Hintergründe des Gesprächs mit Kerrl nicht kenne, muß ich sagen, daß eine solche Veröffentlichung […] gegen den Staat illoyal ist. Der Staat kann sich solche Methoden unter keinen Umständen gefallen lassen. Für den Staat ist es untragbar, daß sein Gegenpartner in einer staatspolitisch hochwichtigen Gesamtaktion solche Berichte über einen einzelnen Akt innerhalb dieser Gesamtaktion ausgehen läßt. Dazu kommt, daß der Reichsminister sichtlich in einer Verfassung gewesen ist, daß er seiner selbst nicht Herr war und entgleist ist. Ich kann nicht finden, daß es politisch klug ist, einen Bericht zu veröffentlichen, den der Minister nicht lesen kann, ohne das Gefühl zu bekommen, daß der Gegenpartner ihn hat bloßstellen wollen. Das ist, wie gesagt, politisch unklug, weil man sich damit dem Minister nicht überlegen zeigt, sondern sich ihm ausliefert. Ich habe aber auch als Christ ein sehr unbehagliches Gefühl dabei. Ich muß aber auch von unserer Aufgabe her starke Bedenken anmelden. […] Sollte der Minister jetzt die Bekenntnisgemeinschaften auflösen oder eine ähnliche Verordnung herausbringen, dann sind wir die betrübten Lohgerber, die gar nichts dagegen aufbringen, denn wir sind illoyal gewesen. Ein Gegner, der solche Methoden anwendet, ist nicht für einen Staat verhandlungsfähig. […] Es tut mir leid, es sagen zu müssen, daß wir in Schleswig-Holstein unter keinen Umständen hier folgen dürfen, denn dann hat Paulsen ein leichtes Spiel mit uns. Ich bin fest davon überzeugt, daß die Preußen eine nicht wieder auszumerzende Niederlage erlitten haben!"
Berichte über den Pastor
  • Literatur
    "Im April 1938 bat das Landeskirchenamt um Unterstützung für eine Forschungsarbeit des Reichsinstituts für die Geschichte des neuen Deutschland, Forschungsabteilung Judenfrage. […] Am 21. Dezember 1938 übersandte der Vorsitzende des Synodalausschusses, Pastor Tonnesen, die Liste dem Landeskirchenamt: eine 'Aufstellung von Taufen (Juden, Judenstämmige) seit dem Jahre 1891, soweit sie im Bezirk des Kirchengemeindeverbandes Ottensen vollzogen sind … mit der Bitte um weitere Behandlung.'"; "unterstützte[] den antisemitischen Kurs der Landeskirche": "als stellvertretender Vorsitzender des Synodalausschusses die Untersuchung des Reichsinstituts zu 'Judentaufen und Mischehen' durchführen ließ"

    aus: Liesching, Bernhard: "Eine neue Zeit beginnt". Einblicke in die Propstei Altona 1933 bis 1945. Hamburg 2002, S. 50-53 und 85

Weiterführende Quellen und Literatur

Quellen
  • Landeskirchliches Archiv der Nordkirche, 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 1257-1258
  • Kirchenkreisarchiv Hamburg-West, Archiv des Kirchenkreises Altona 18.37.004, Nr. 1752
  • Landesarchiv Schleswig-Holstein, Abt. 460 Nr. 7441
Literatur
  • Liesching, Bernhard: "Eine neue Zeit beginnt". Einblicke in die Propstei Altona 1933 bis 1945. Hamburg 2002
  • Reumann, Klauspeter: Der Kirchenkampf in Schleswig-Holstein 1933-1945. In: Verein für Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte (Hrsg.): Kirche zwischen Selbstbehauptung und Fremdbestimmung. Bd. 6/1. Neumünster 1998, S. 111-443
  • Seite „Johannes Tonnesen“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 30. Dezember 2021, 19:11 UTC. https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Johannes_Tonnesen&oldid=218637632

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Datensatz
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Veröffentlicht am 16. Januar 2022
Zuletzt bearbeitet am 13. April 2022
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