Martin Friedrich Pörksen

(*) 14. August 1903 – (†) 14. Januar 2002

Martin Pörksen, 1958
Martin Pörksen, 1958. Quelle: Hans Egon Petersen, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Biografische Eckdaten

Vorname
Martin Friedrich
Nachname
Pörksen
Geburtsdatum
14. August 1903
Geburtsort
Ordinationsdatum
24. August 1930
Ordinationsort
Emeritierungsdatum
01. September 1971
Sterbedatum
14. Januar 2002
Sterbeort
Kirchendienst
  • Pastor in Gelting
    Ab 07. September 1930
  • Missionsinspektor in Breklum
    Ab 01. April 1934
  • Missionsdirektor in Breklum
    Ab 01. Oktober 1937
  • Hanseatischer Missionsdirektor in Hamburg
    23. Dezember 1956 – 01. September 1971

Kirchenpolitik

Kirchenpolitische Mitgliedschaften
Kirchenpolitische Ämter
  • Bekennende Kirche
    Mitglied des Ausschusses einer Arbeitsgemeinschaft zur "kirchliche[n] Aufbauarbeit, insbesondere der Evangelisation"
  • Bekennende Kirche
    Ab 1934
    Mitglied des Landesbruderrates. Zuständigkeit: Volksmission
  • Bekennende Kirche
    Ab 1935
    Geschäftsführer des Amts für Volksmission
  • Bekennende Kirche
    Verwaltung der Beiträge für die "Hefte des volksmissionarischen Amtes"
  • Bekennende Kirche
    Prüfer im Rahmen der theol. BK-Examina

Politik

NS-Mitgliedschaften

Pfarramt

Druckerzeugnisse
  • Schrift "Im Strom oder daneben? Weckrufe zum Aufbruch der Kirche", 1935, Herausgabe der "auf einer Rüstzeit für Kirchenälteste und Kirchenvertreter vom 28. bis 30. Januar 1935 in Breklum" gehaltenen Vorträge, "Die Bibel als Schild und Schwert einer kämpfenden Kirche?"
    "Denn dieser Kampf der Kirche geht um die Zukunft der Kirche überhaupt. Es ist die Frage, ob noch Kirche sein wird oder nicht mehr. […] Es ist eine dreifache Front, auf der sich der Kampf vollzieht." Erstens der Kampf mit sich selbst. "Die zweite Front geht mitten durch die Kirche hindurch. […] Es ist der Kampf wider alle falschen Brüder in der Kirche. Der Kampf ist so gefahrvoll, weil er die Kirche zu zerreißen droht. Aber er muß sein, denn nur wer aus der Wahrheit ist, hört die Stimme Jesu. […] Die dritte Front ist der Kampf mit dem Heidentum in unserm eigenen Volk und in aller Welt. […] der Kampf im eigenen Volk ist nicht weniger hart. Denn es sind unsre Brüder. Wir sind mit ihnen eines Blutes. Wir sind einer Rasse. Wir leben auf einem Boden. Wir haben eine Liebe, und die heißt Deutschland, das Dritte Reich. […] Mit dem Heidentum in aller Welt kann die Kirche nur so kämpfen, daß sie diesen reinen, ganzen Schild, dieses unverfälschte, ungebrochene Wort Gottes den heidnischen Angriffen entgegenstellt. 'Wir sagen ein heiliges Nein dazu, daß jedes Volk seine eigene Religion, seinen arteigenen und artechten Volksglauben pflegen soll, der aus Blut und Boden und Rasse geworden ist. Wir sagen Nein dazu, daß diese Welt geworden ist. Wir sagen nein dazu, daß diese Welt ihren göttlichen Geist in sich selber trägt. Wir sagen nein zu dem artgemäßen Christentum, als ob unsre Art Richter sein dürfte über das, was von der Botschaft Gottes gemäß ist unserm Wesen. Als ob wir den schwarzen Leuten einen schwarzen Gott zu bringen hätten, wie sie in Südafrika sagen, wir sagen nein und verwerfen die furchtbare Aussage, die heute unter uns umgeht, daß das Christentum schuld sei an allem Elend und Leid der Geschichte unsrer Völker, daß das Christentum eine Krankheit und Entartung sei, eine Religion der Müdigkeit und der Weltflucht, des Zusammenbruchs und der Verwahrlosung […].' Diese Worte Missionsdirektors Dr. Hartenstein sind der Schild des göttlichen Wortes […]. Denn jedes Heidentum kann Jesus nur ertragen als den artgemäßen, rassischen Helden und Seine Sendung nur als letzte Krönung menschlichen Daseins verstehen. […] Gottes Wort […] zeigt uns Christus als den Heiland der Welt, nicht als den Herzog eines Volkes, als den für alle Gestorbenen, nicht als den Exponenten einer Rasse. […] Das Wort Gottes scheidet voneinander klar und deutlich das Dritte Reich und Jesu Reich. Das ist nicht dasselbe. Haarscharf führt hier Gottes Wort den Schnitt hindurch. Wir sind Glieder des Dritten Reiches, leben im Dienst für unser Volk und lieben den Führer. Im Dritten Reich stehen wir durch unser Blut und unsre Rasse. In das Reich Jesu kommen wir nur hinein durch die Wiedergeburt aus dem Geist, durch die Erwählung, durch den Glauben. Das sind zwei Reiche, deren Ordnungen nicht miteinander verwechselt werden dürfen."
Berichte über den Pastor
  • Schreiben von Pastor Heinrich Schreimel nach Kriegsende
    "[…] darf ich noch auf einen Artikel im Breklumer Kalender 1940 Seite 37-40 hinweisen. Da ist unter dem Artikel: 'Einkreiser am Werk' folgendes zu lesen: 'Seine Judenfreundlichkeit fand eine öffentliche Anerkennung durch die Verleihung der Hebräermedaille 'Für hervorragende Verdienste'. Es muss schlimm in den USA aussehen, wenn der Präsident solche Orden erhält! – Aber für Herrn Roosevelt kam die grosse Dusche noch. Er richtete am 15. April eine 'Botschaft' an den Führer und erhielt von ihm am 28. April in der grossen Reichstagsrede seine Antwort, die mit Roosevelt noch vielen Demokraten und Judengenossen die Stimme verschlug. Roosevelt erlitt vor der ganzen Welt eine vernichtende Niederlage.' / Der Artikel ist Seite 37-40 eine einzige Lobeyhymne auf den Führer. Verantwortlich für den Artikel war Herr Missionsdirektor Pastor Dr. Pörksen-Breklum."

Sanktionen

NS-(staatliche) Sanktionen
  • Ausweisung aus Lübeck
  • Entziehung des Passes
    1939

Weiterführende Quellen und Literatur

Quellen
  • Landeskirchliches Archiv der Nordkirche, 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 2303-2305
  • Landesarchiv Schleswig-Holstein, Abt. 460 Nr. 7268, 7465
  • Pörksen, Martin: Die Breklumer Mission – Trotz Krieg im Kirchenkampf. In: Wolfgang Prehn (Hrsg.), unter Mitarbeit von Johannes Diederichsen und Martin Pörksen: Zeit, den schmalen Weg zu gehen. Zeugen berichten vom Kirchenkampf in Schleswig-Holstein. Kiel 1985, S. 119-127
  • Pörksen, Martin: Humor in Humor-Armer Zeit. In: Wolfgang Prehn (Hrsg.), unter Mitarbeit von Johannes Diederichsen und Martin Pörksen: Zeit, den schmalen Weg zu gehen. Zeugen berichten vom Kirchenkampf in Schleswig-Holstein. Kiel 1985, S. 145-150
Literatur
  • Pörksen, Jens-Hinrich: Die Breklumer Mission in der Zeit von Martin Pörksen 1934-1956. Neumünster 2007
  • Reumann, Klauspeter: Bekennende Kirche und Breklumer Mission im Kirchenkampf 1933 bis 1945. In: Dietrich Werner (Hrsg.): Ohne Erinnerung keine Zukunft. Beiträge zur Breklumer Missions- und Regionalgeschichte. Neumünster 2007, S. 237-268
  • Seite „Martin Pörksen“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 13. Januar 2022, 23:19 UTC. https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Martin_P%C3%B6rksen&oldid=219150139

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Veröffentlicht am 8. Januar 2022
Zuletzt bearbeitet am 6. Juni 2023
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