Richard Heinz Schumann
(*) 24. Januar 1914 – (†) 10. November 2001
Biografische Eckdaten
Vorname
Richard Heinz
Nachname
Schumann
Geburtsdatum
24. Januar 1914
Geburtsort
Ordinationsdatum
04. Mai 1941
Ordinationsort
Emeritierungsdatum
01. November 1979
Versetzung in den Wartestand am 01. Mai 1964
Versetzung in den Wartestand am 01. Mai 1964
Sterbedatum
10. November 2001
Kirchendienst
- Provinzialvikar in Ratzeburg
St. Georgsberg - Pastor in Brokstedt
Ab 01. Mai 1944 - Pastor in Flensburg, St. Jürgen
Ab 20. Juli 1952 - Propst in Nordangeln
30. November 1958 – 01. Mai 1964 - Pastor in Sörup
30. November 1958 – 01. Mai 1964
Amtssitz als Propst - (Ober-)Konsistorialrat
01. Juli 1955 – 01. Mai 1964 - Pastor in Hamburg-Lohbrügge
Ab 14. Juni 1964
Kirchenpolitik
Kirchenpolitische Mitgliedschaften
Politik
NS-Mitgliedschaften
Pfarramt
Konfirmationsunterricht
- Katechese über Lukas 20, 20-26, gehalten 1939
"Der Verfasser (Lukas) will zeigen, dass wahrer Gottesglaube die Verpflichtungen gegenüber dem Staat nicht aufzuheben braucht. […] Gottesgehorsam und Staatstreue […] Die Kinder sollen erkennen, dass der christliche Glaube die Verpflichtungen der weltlichen Obrigkeit gegenüber nicht aufzuheben braucht. […] Gottesgehorsam bedeutet zugleich Staatstreue. […] Man kann heute oft von Gegnern des Christentums hören, dass christlicher Glaube und Treue dem Staat gegenüber sich ausschlössen. Wir wollen heute eine Geschichte hören, in der Jesus selbst zu der Frage Stellung nimmt: Kann man zugleich den christlichen Gottesglauben und eine anständige staatsbürgerliche Gesinnung haben, kann man als Christ ein treuer Bürger seines Volkes und ein gehorsamer Untertan der Staatsführung sein? […] Dagegen sagt Jesus: Gebt jedem das Seine, – das, was ihm gehört. – Untertan der Obrigkeit sein, Steuerzahlen, Wehr- und Arbeitsdienst leisten etc. ist an sich noch kein Verbrechen gegen Gott, wenn Gott nur das gegeben wird, was ihm gehört und was das erste Gebot sagt. […] Kat.: […] Der Sinn des ersten Gebots ist aber nicht Steuerverweigerung, Fahnenflucht und Ablehnung des Arbeitsdienstes oder des deutschen Grusses z.B., sondern Gott als Gott anzuerkennen und ihm sein ganzes Herz, sich selber, hinzugeben in vollem Gehorsam. / Kat.: Was sind im Vergleich dazu z.B. die Forderungen des Staates an einen Untertan? / Antw.: Gehorsam und nicht Anbetung. / Kat.: Worin muss man dem Staat z.B. gehorsam sein? / Antw.: Wehrdienst, Arbeitsdienst, Steuerzahlung, Rassenpolitik etc. etc. / Kat.: Worin will aber der Staat keinen Gehorsam fordern und worin darf er auch keinen Zwang ausüben? / Antw.: Im Glaubensleben und im Verhältnis des Menschen zu seinem Gott. […] / Kat.: Das treffliche Lutherwort von weltlicher Obrigkeit […] vorlesen […]. / Kat.: Was ist also der Grundfehler an der Frage der Pharisäer? / Antw.: Entweder Kaiser oder Gott, entweder Politik oder Glaube (hierzu kann der Katechet das Leben Bismarcks z.B. heranziehen). / Kat.: Wie muss die Frage richtig heißen? / Antw.: Was muss ich tun, damit ich Gott und Kaiser und Führer das gebe, was ihnen gehört, damit ich ganz zu Gott und doch auch ganz zu meinem Volke und zu meinen Staat gehöre? / Kat.: Wenn man so fragt, gibt es auch eine Politik aus Glauben, eine Staatstreue aus Glauben und auch eine Weltanschauung und gerade sie als eine Weltanschauung aus echtem Glauben an den lebendigen Gott, eine Weltanschauung, die neben dem ersten Gebot bestehen kann und aus ihm lebt. Das echte Entweder-Oder lautet also: Ich, Eigensucht, Gewinnsucht etc. oder Gott, Verdienst oder Dienst, Egoismus oder Gehorsam. – / Kat.: Erst von Gott her bekommt der Gehorsam gegenüber dem Staat eine rechte Tiefe und eine eigentliche Begründung. Der Staat ist von Gott. Was kann ein Christ darum nicht machen? / Antw.: Revolution. / (Kat. führt dazu noch die biblische Begründung aus Röm. 13 und I. Petr. 2, 13ff an). – / Kat.: Damit haben wir also das durchgeführt, was wir uns in unserer ersten Frage vorgenommen hatten, dass man nämlich gerade als Christ ein treuer Untertan seiner Staatsführung sein kann, weil man beiden, Kaiser und Gott ihr Eigentum geben will."
Weiterführende Quellen und Literatur
Quellen
- Landeskirchliches Archiv der Nordkirche (LKANK), 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 2709-2710, 1455
- LKANK, 11.11.0 Mobilisierte Geistliche und deren Entnazifizierung (Schleswig-Holstein) Nr. 692
- Landesarchiv Schleswig-Holstein, Abt. 460 Nr. 7288
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