Rudolf Halver

(*) 26. Juli 1912 – (†) 05. Juli 2004

Biografische Eckdaten

Vorname
Rudolf
Nachname
Halver
Geburtsdatum
26. Juli 1912
Ordinationsdatum
31. Mai 1936
Ordinationsort
Emeritierungsdatum
01. August 1979
Sterbedatum
05. Juli 2004
Kirchendienst

Kirchenpolitik

Kirchenpolitische Mitgliedschaften

Politik

NS-Mitgliedschaften
Rechtskonservative Mitgliedschaften

Pfarramt

Predigten
  • Predigt über 1. Kor. 9, 24-27, gehalten am 28. April 1935 in Kiel-Gaarden (St. Matthäus)
    "Vor einem jedoch haben sich die Christen zu hüten: Vor der Meinung, als könnte man durch Enthaltsamkeit das Reich Gottes herbeizwingen, sich verdienen. […] Solche Christen sind aber für diese Welt eine große Belastung. Denn diese Welt will und muß leben. Jeder Mensch, der sich und das Leben einigermaßen ernst nimmt, muß darum den Christen gegenüber den Vorwurf erheben, daß sie durch ihr Warten auf eine andere Welt diese Welt entwerten. Wir dürfen uns deshalb nicht wundern, wenn Rosenberg und seine Freunde uns heute den Vorwurf machen, daß wir Blut und Boden nicht ernst genug nehmen, weil wir ja noch einen höheren Wert kennten. Denn sie verstehen nicht, daß es uns nicht um das Ende dieser Welt zu tun ist, sondern um das Kommen unseres Herrn."
Druckerzeugnisse
  • Essay von 1936, unveröffentlicht, zum Thema: "Das vierte Gebot (Text und Erklärung) in der Problematik der heutigen deutschen Volksgestaltung"
    "Sie [=die Kirche] hat zu sagen, daß der Mensch nach Gottes Willen in den Ordnungen von Familie und Staat leben soll, welche Verheißungen dieses Gebot hat und wie man es gottwohlgefällig erfüllen kann. Nun scheint aber heute diese Aufgabe der Kirche vom Staat abgenommen zu sein. Denn im Gegensatz zum früheren liberalen Staat, der durch die grundsätzliche Freiheit, die er seinen Staatsbürgern zusprach, die Ordnungen von Familie und Staat erweichte und dadurch an seiner eigenen Aushöhlung arbeitet, richtet der heutige deutsche Staat wieder Autorität auf. Er lehrt, daß der Mensch nur dann Staatsbürger zu sein wert ist, wenn er sich unterordnet unter diese Ordnung und sich nicht als freies Individuum […] versteht. Der heutige Staat lehrt deshalb die Familie als Keimzelle des Volkes […] und sieht den Menschen nicht als freie Persönlichkeit, sondern als Glied in der Kette seiner Ahnen, geprägt durch das Erbgut des Blutes. Er fordert das Leben aufzufassen als einen Dienst am Volk und sieht in der Erziehung des jungen deutschen zum volks- und rassebewußten Glied der völkischen Gemeinschaft das letzte und höchste Erziehungsziel. Diese nationalpolitische Erziehung wird getätigt in der Staatsjugend, in den politischen Organisationen, vor allem aber im Arbeitsdienst und im Haus. Der Dienst am Volk […] wird verstehen gelehrt als Gottesdienst, über den hinaus es keinen höheren gibt. Was hat nun angesichts dieser Lage die Kirche durch die Verkündigung des vierten Gebotes unserem Volk noch zu sagen? Sie hat die Familie und den Staat als Gottes Ordnungen zu verkünden, denen sich unterzuordnen Jedem bei seiner Seligkeit von Gott geboten ist. Sie hat Familie und Staat als Gottes Gaben zu predigen, durch die er unser Leben geschaffen hat und erhält. Sie hat zu zeigen, wie es Gottes Weisheit und Güte ist, daß er die Unterordnung unter die elterliche Zucht fordert. Denn hier lernt der junge Mensch, in seiner Liebe zu einem über ihm Stehenden aufzusehen […]. Der Gehorsam und die Liebe gegen die Eltern, die das 4. Gebot fordert, wird darum für die Staatserziehung die erste und wichtigste Grundlage […]."

Weiterführende Quellen und Literatur

Quellen
  • Landeskirchliches Archiv der Nordkirche, 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 2363-2364
  • Landesarchiv Schleswig-Holstein, Abt. 460 Nr. 7462
  • Halver, Rudolf: Hans Asmussen – Der Kämpfer. In: Wolfgang Prehn (Hrsg.), unter Mitarbeit von Johannes Diederichsen und Martin Pörksen: Zeit, den schmalen Weg zu gehen. Zeugen berichten vom Kirchenkampf in Schleswig-Holstein. Kiel 1985, S. 187-191
  • Halver, Rudolf : Wilhelm Halfmann – Der Bischof. In: Wolfgang Prehn (Hrsg.), unter Mitarbeit von Johannes Diederichsen und Martin Pörksen: Zeit, den schmalen Weg zu gehen. Zeugen berichten vom Kirchenkampf in Schleswig-Holstein. Kiel 1985, S. 163-167

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Veröffentlicht am 8. Januar 2022
Zuletzt bearbeitet am 29. Juli 2022
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