Walter Karl Friedrich Rustmeier

(*) 06. November 1907 – (†) 15. April 1989

Walter Rustmeier, um 1950
Walter Rustmeier, um 1950. Quelle: Kirchengemeinde Münsterdorf

Biografische Eckdaten

Vorname
Walter Karl Friedrich
Nachname
Rustmeier
Geburtsdatum
06. November 1907
Geburtsort
Ordinationsdatum
26. Mai 1935
Ordinationsort
Emeritierungsdatum
01. September 1966
Sterbedatum
15. April 1989
Sterbeort
Kirchendienst

Kirchenpolitik

Kirchenpolitische Mitgliedschaften
Kirchenpolitische Ämter

Politik

NS-Mitgliedschaften
NS-Ämter
Rechtskonservative Mitgliedschaften

Pfarramt

Predigten
  • Predigt über Apostelgesch. 4, 1-12, gehalten am 26. März 1933 in Kiel (Jürgenskirche)
    "Wir fragen uns, was hat für uns denn Wert! Für uns Christenmenschen gewiß und in erster Linie unser Glaube, dann die mannigfachen Ausdrucksformen unseres Lebens in Staat und Volk, in Beruf und Familie. Ja, darin finden wir eine klare Darstellung unserer Werte, die erst unserm Leben Wert verleihen oder, feiner gesagt, unsere Lebenswerte sind, wodurch unser Leben sinnvoll wird. […] Was wäre es ohne diesen sinnvollen, tiefen Grund, den wir in unserm Glauben haben! Unser Glaube, mit dem wir eine Welt überwinden können. Wie leer, öde und flach würde es sonst sein! Dächten wir aus unserm Leben die Pflichten gegen Staat und Volk fort, wie zügellos und ungebunden ständen wir da!"
Druckerzeugnisse
  • Essay von 1935, unveröffentlicht, zum Thema: "Die wesentlichen Forderungen an eine wirksame Gemeindepredigt"
    "Gemeindepredigt darf nicht schweigen zu den großen Themen, die die Gemeinden angehen im großen Blut- und Bodenzusammenhang des Volkes. Sie hat von dem Text aus zu sagen, dass den Gläubigen Gott all das gegeben hat, jedoch nicht als Selbstgültiges. (1. Art.)" Zur Stellung des Predigers: "an Gottes Wort bis ins Innerste gebunden hat er als Mensch seiner Zeit, als Volksgenosse mitten im Volk dieses Gotteswort schlicht, klar, lauter und rein, ohne Abstriche zu predigen."
Selbstauskünfte
  • Vikariatstagebuch über die Zeit in Helsinki, deutsche Gemeinde, 1933/34
    16. Oktober 1933: "Deutscher Frauenverein, vorgelesen aus W. Glaser, Ein Trupp SA."; 23. Oktober 1933: "Erster Heimabend des Jungtrupps. Über die Aufgaben, Arbeit, Sinn unserer Zusammenkünfte gesprochen. Meine Aufgabe sehe ich darin, den Jungens in diesen Stunden das Gefühl der Zusammengehörigkeit und Einheit mit den Jungens im Reich zu geben, sie selbst zu veranlassen, sich Formen ihres Gruppenlebens wie Inhalt zu bilden und zu suchen. Dabei soll ein forderndes Gotteswort Richtung und Ziel geben. Heute versuchte ich auch, mit ihnen Lieder zu lernen aus meiner eigenen bündischen Zeit.", "Vorgelesen im Nähverein der Deutschen Gemeinde aus W. Glaser, Ein Trupp SA (Fortsetzung)"; 30. Oktober 1933: "Vorgelesen im Nähverein der D.G. [=Deutschen Gemeinde] Fortsetzung W. Glaser: Ein Trupp SA."; 30. Oktober 1933: "Heim- und Spielabend des Jungtrupps. Nach einem Andachtswort gesungen, gespielt und vorgelesen aus Hans Grimm, Der Zug des Hauptmann v. Erckert."; 06. November 1933: "Heim- und Spielabend der Jungmädchen, die sich zum 1. Mal versammelten.", "Vorgelesen im Nahverein der D.G. Fortsetzung W. Glaser: Ein Trupp SA."; 16. Januar 1934: "Gruppennachmittag des Jungtrupps: 'Die 3 Reiche des deutschen Volkes'."; 22. Januar 1934: "Gruppennachmittag des Jungtrupps. 'Von der Aufgabe der Auslandsdeutschen: Sprache, Bekenntnis zum Volk, Kirche, Schule; die Verbundenheit aller Deutschen in aller Welt im Blick auf ein starkes Reich'."; 24. Januar 1934: "Die Jugendarbeit regelt sich seit Beginn Januar [1934] nach Einvernehmen mit dem Pfarrer nach den Richtlinien der HJ, nimmt dabei aber auch in Anspruch, die Sonderlage als Auslandsdeutsche Jugendarbeit zu berücksichtigen. Das Ziel ist Überführung in das JV und die HJ. Die Mädchenarbeit bleibt davon unberührt"; 12. Februar 1934: "Gruppennachmittag für den Jungtrupp. 'Abgetretene Gebiete'"; 22. Januar 1934: "Gruppennachmittag des Jungtrupps. 'Von der Aufgabe der Auslandsdeutschen: Sprache, Bekenntnis zu Volk, Kirche, Schule; die Verbundenheit aller Deutschen in aller Welt im Blick auf ein starkes Reich'."; 19. März 1934: "Jungvolkgruppennachmittag: Wehrsport"; 22. März 1934: "Vortrag und Leitung eines Rundgesprächs über: Christentum und Nationalsozialismus im Block 1 der NSDAP"; 26. März 1934: "Jungvolkgruppennachmittag: H. Grimm, Zug des Hauptmann v. Erckert, Wehrsport"; 09. April 1934: "Jungvolknachmittag: Singen, Wehrsport."; 16. April 1934: "Jungvolknachmittag, […] Singen; Gliederungen der HJ; 'Deutsche im Ausland und wir Jungens, Rundgespräch.'"; 23. April 1934: "Jungvolknachmittag, […] Rundfragen u. -gespräch: wir im Ausland; Singen; das dritte Reich; Gliederungen der H.J."; 26. April 1934: "Leitung eines Rundgesprächs im Block 1 der NSDAP […] über "Christentum und Nationalsozialismus"."; Ende April 1934: "Dazu kam noch [… die] Teilnahme am Sprechchor der NSDAP"; 01. Mai 1934: "Feier des 1. Mai in der Deutschen Kolonie, […] Feldgottesdienst und Wimpelweihe des JV."; 07. Mai 1934: "Jungvolknachmittag – Singen, Rundgespräch über den Tag der Arbeit und das Erntedankfest. 'Arbeiter und Bauer'."; 12. Mai 1934: "Spiele, Geländespiel und Schlußandacht."; 14. Mai 1934: "Jungvolkgruppennachmittag, Singen, Besprechen über den Aufbau des JV-Lager […]: 'der Anfang unserer Bewegung'."; 17. Mai 1934: "Familienbesuch bei einer zurückgezogen lebenden geschiedenen Frau zwecks Rücksprache über ihre Kinder, die in Gefahr schwedisiert zu werden in den Deutschen KGD wie in die HJ kommen sollen."; 23. Mai 1934: "Jungmädchennachmittag: gesungen u. über 'Deutsche Sagen […]' unterhalten."; 24. Mai 1934: "Besprechungen mit HJ-Führern und Führerinnen über die Arbeit an reichsdeutscher und finnlanddeutscher Jugend"; 25. Mai 1934: "Appell des Jungvolkes", "Feier und Verabschiedungen."; 29. Mai 1934: "Fahrten- u. Lagerappell zum Jungslager des DJ. (HJ- und Gemeindejugendarbeit wird abgeschlossen durch ein Lager […], das ich leite)"; 29./30. Mai 1934: "Verschiedene Elternbesuche der Jungs, die im DJ wie der Gemeindejugend sind."; 31. Mai-07. Juni 1934: "Führung des 1. von mir aufgebauten und geleiteten Jungslager (DJ und innlanddeutsche Jugend) […]. Das Lager war aufgebaut als ein Schulungslager des DJ in der HJ; als Kameradschaftsführer der HJ und Führer des DJ war ich mit der Führung und Aufbau beauftragt. […] Die Morgen- und Abendfeiern bei Flaggensetzung und Niederholung wurden von mir als Vikar auf Grund von Eph. 6, 10-18 gehalten, zugleich folgte ein Wort der Mahnung von Hans Grimm, Flex, Hindenburg, Hitler usw." Tagesablauf u.a.: "Körperschule und Waldlauf", "Flaggenparade und Morgenfeier", "Geländedienst, Schwimmen, Kleinkaliberschießen", "Rundgespräch nach einleitendem Vortrag: Unsere deutsche Geschichte an vier Vormittagen: 1) Völkerwanderung / 2) Karl d. Gr. und die deutschen Kaiser (das 1. Reich!) / 3) Reformation, Bauernkriege und 30 jähr. Krieg / 4) Preussen, Freiheitskriege und Versailles 1871", ferner Gespräche über: "1) das 2. Reich – und wir im Ausl., / 2) Das 3. Reich – National-Sozialismus und wir Jungens im Ausland."; "Sport, Geländespiel, Kartenlesen usw."; "Flaggeneinholung"; "Tag- und Nachtwache"; "Das Lager wurde von mir eröffnet unter dem Leitwort "Kameradschaft und Dienst" und hatte als Zielsetzung, den in Finnland aufgewachsenen und dem schwedisch-finnischen Einfluss unterworfenen deutschen Jungens ein deutsches Kameradschaftsleben zu zeigen u. Halt zu geben."; "Das Lager wurde geschlossen durch ein kurzes Wort der Mahnung und ein Siegheil auf den Führer."

Weiterführende Quellen und Literatur

Quellen
  • Landeskirchliches Archiv der Nordkirche (LKANK), 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 1774-1775
  • LKANK, 11.11.0 Mobilisierte Geistliche und deren Entnazifizierung (Schleswig-Holstein) Nr. 624
  • Landesarchiv Schleswig-Holstein, Abt. 460 Nr. 7273
  • Bundesarchiv Berlin, NSDAP-Gau- und Zentralkartei
Literatur

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Veröffentlicht am 8. Januar 2022
Zuletzt bearbeitet am 14. Februar 2022
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