Werner Ernst Schultz

(*) 20. Februar 1894 – (†) 28. Juli 1982

Biografische Eckdaten

Vorname
Werner Ernst
Nachname
Schultz
Geburtsdatum
20. Februar 1894
Geburtsort
Ordinationsdatum
09. Mai 1918
Ordinationsort
Emeritierungsdatum
01. April 1962
01. Oktober 1938 einstweiliger Ruhestand
Sterbedatum
28. Juli 1982
Sterbeort
Kirchendienst
  • Provinzialvikar in Nordstrand-Odenbüll
    1918
  • Pastor in Hamdorf
    Ab 08. Dezember 1918
  • Universitäres Dienstverhältnis in Kiel
    Ab 1931
    Privatdozent
  • Universitäres Dienstverhältnis in Kiel
    Ab 01. November 1935
    Lehrauftrag
  • Kommissarischer Pastor / Dienstauftrag in Kiel, Elmschenhagen
    01. April 1938 – 01. Oktober 1938
  • Universitäres Dienstverhältnis in Kiel
    Ab 14. Oktober 1939
    Dozent
  • Universitäres Dienstverhältnis in Kiel
    Ab 01. April 1950
    a.o. Professor
  • Universitäres Dienstverhältnis in Kiel
    05. März 1956 – 01. April 1962
    o. Professor

Kirchenpolitik

Kirchenpolitische Mitgliedschaften

Politik

NS-Mitgliedschaften

Pfarramt

Druckerzeugnisse
  • Artikel "Germanische Religion und Christentum", erschienen in "Volk und Kirche" am 01., 07. und 14. Januar 1934
    "Ist es an sich schon schwierig, sich als Mensch einer ganz anderen Zeitepoche in das Lebensgefühl einer primitiven Religionsform hineinzudenken, so stößt die Erfassung altgermanischer Religion und Sitte deshalb auf besondere Schwierigkeiten, weil hier das Quellenmaterial besonders dürftig und beschränkt ist. Hielt man früher die Edda für eine Quelle ersten Ranges zur Erforschung der altgermanischen Religion, so hat die neuere Forschung nachgewiesen, daß die Edda als dichterisches Produkt einer relativ späten Zeit (frühestens Ende des 12. Jahrhunderts) schon nicht mehr als unmittelbare Darstellung der frühgermanischen Religion gewertet werden darf, daß die Dichter der Eddalieder bereits von christlichen Vorstellungen beeinflußt sind, daß also das in der Edda vorliegende religionsgeschichtliche Material nur mit größter Vorsicht herangezogen werden kann." Es folgen ausführliche Schilderungen "der altgermanischen Religion in großen Linien": "Odinskult" und "Thorskult", "Schicksalsglaube", "Animismus", "Nornen", "Walhall", "Utgard" etc. "Jene Frömmigkeit verherrlichen zu wollen, in ihr eine hochstehende Form von Religiosität zu sehen, ist nichts anderes als romantische Geschichtsverfälschung, entspricht nicht dem deutschen Wahrhaftigkeitsgefühl. Romantische Geschichtsverfälschung ist es auch, von einer hochstehenden Sittlichkeit unserer Vorfahren zu reden", wobei man neben "Untugenden und Lastern" auch "gesunde sittliche Anlagen im germanischen Volkstum" feststellen könne: "Keuschheit, Tapferkeit, Treue, Gemeinschaftsgefühl in den Sippen wurden bei vielen Stämmen hochgehalten." Ablehnung der Frage, "ob Gottes Wort artgemäß sei", ebenso der Frage, ob "Jesus ein Jude war". "Und doch gibt es – und wir betonen es mit aller Entschiedenheit – deutsches Christentum. Schon vor der großen nationalen Bewegung in Deutschland ist deutsches Christentum Gegenstand theologischer Besinnung gewesen. Nun aber ist es in den Mittelpunkt nicht nur der theologischen, sondern der geistigen, deutschen Blickrichtung überhaupt gerückt. Man will noch Christentum. Aber man will vor allem deutsches Christentum, wie man deutsche Kunst, deutsche Philosophie usw. will. […] Wie also das deutsche Volk das Wort Gottes in den ihm und nur ihm zur Verfügung stehenden Gestaltungsmöglichkeiten ergreift und formt, das bestimmt deutschen christlichen Glauben. Denn Gottes Wort will die Besonderheit der Völker nicht auslöschen. Gott selbst hat die Völker in ihrer Besonderheit geschaffen, und er will, daß seinen Ordnungen Gehorsam entgegengebracht wird. Gott will also auch deutschen Glauben. Aber er will auch, daß jedes Volk seinem Wort gehorcht. Wenn das deutsche Volk seinem Wort gehorcht und diesen Gehorsam in seinen Formen gestaltet, dann verwirklicht es deutsches Christentum. / Die germanische Urzeit nicht überbewerten! / Wir begrüßen es dankbar als eine Wendung des verflossenen Jahres, daß die geistige Haltung und die geistige Produktion des Denkens stärker unter die vorwiegenden Gesichtspunkte der nationalen Wesensart gestellt wird, und daß hinter diesem Bestreben die entgegengesetzten Tendenzen, die zu überwuchern drohten, wieder zurücktreten. Daß gelegentlich das Pendel allzuheftig nach der anderen Seite ausschlägt, wird man hinnehmen müssen; man wird sich bald überzeugen, daß der Ehre germanischer Urzeit nicht damit gedient wird, daß man sie kritiklos mit erkennbaren Fälschungen umgibt […]."

Weiterführende Quellen und Literatur

Quellen
  • Landeskirchliches Archiv der Nordkirche (LKANK), 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 1139-1140
  • LKANK, 11.11.0 Mobilisierte Geistliche und deren Entnazifizierung (Schleswig-Holstein) Nr. 687
  • Bundesarchiv Berlin, NSDAP-Gau- und Zentralkartei
Literatur
  • Christiana Albertina, Heft 18, S. 423f
  • Pust, Hans-Georg (Hrsg.): Theologie und Wirklichkeit. Ausgewählte Aufsätze von Werner Schultz. Aus Anlass seines 75. Geburtstages mit einem Geleitwort von Klaus Gruhn. Kiel 1969

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Veröffentlicht am 14. Januar 2022
Zuletzt bearbeitet am 19. Februar 2022
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