Johannes Lorentzen
(*) 09. Dezember 1881 – (†) 08. Juni 1949
Biografische Eckdaten
Vorname
Johannes
Nachname
Lorentzen
Geburtsdatum
09. Dezember 1881
Geburtsort
Ordinationsdatum
05. Dezember 1909
Ordinationsort
Sterbedatum
08. Juni 1949
Sterbeort
Kirchendienst
- Provinzialvikar in Nustrup
Ab 1909 - Hilfsgeistlicher in Röm
Ab 1910 - Pastor in Röm
Ab 19. Juni 1910 - Pastor in Hadersleben
Ab 18. Oktober 1914 - Pastor in Handewitt
Ab 30. November 1919 - Pastor in Kiel, St. Nikolai
Ab 12. Juli 1925 - Propst in Kiel
18. August 1946 – 08. Juni 1949
Kirchenpolitik
Kirchenpolitische Mitgliedschaften
Kirchenpolitische Ämter
- Bekennende Kirche
Mitglied des Ausschusses einer Arbeitsgemeinschaft zur "kirchliche[n] Aufbauarbeit, insbesondere der Evangelisation" - Bekennende Kirche
Mitglied des Arbeitskreises zur "volksmissionarische[n] Arbeit" - Bekennende Kirche
Ab 1935
Leiter des Amts für Volksmission - Bekennende Kirche
1935 – 1940
Propsteivertrauensmann für Kiel
Politik
NS-Mitgliedschaften
- NSDAP – Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei
01. Mai 1933 – 1945
Nr. 2734343
Pfarramt
Druckerzeugnisse
- Schrift "Bekenntnis eines Nationalsozialisten", Mai 1933
"Dieses Bekenntnis stellt sich bewußt in den nationalen Durchbruch hinein, um von hier aus zu sagen, was ein christlicher SA-Mann oder ein anderer bewußter Gefolgsmann Adolf Hitlers, der zugleich bewußter Christ ist, zu bekennen hat. […] Ich danke Gott, daß ich weiß, daß mein Volk mich fordern kann. Ich unterwerfe mich dieser Forderung, und ich weiß, daß ich gerade in dieser Unterwerfung meine Freiheit habe. Darum lehne ich ab alle die, die Gott sagen und meinen doch nur den Menschen, das Göttliche in uns, oder was es den sei. Ich weiß, daß der Kampf gegen den liberalistischen Geist, gegen den Geist des an keine Verpflichtung gegenüber dem Ganzen gebundenen Einzelmenschen, auf allen Vorfeldern siegreich geführt werden kann, daß aber die Schlacht im Zentrum des Kampffeldes entschieden wird. Ich weiß, daß Diese Entscheidung da fällt, wo der Mensch vor seinem Gott steht. […] Ich will keine Religion, die Opium ist für das Volk. Darum lehne ich ab alle Religion, die Gott nicht Gott sein läßt. […] Ich will die Kirche […]. Ich freue mich gerade hier in Übereinstimmung zu sein mit meinem Führer Adolf Hitler. Ich will die Kirche, die sich ihrem Volk verpflichtet weiß, die Kirche, die Werkstatt und Werkzeug des heiligen Geistes, die uns Heimat und ewiger Geist ist. […] Meine Hand reckt sich auf im Heilgruß für mein Volk und meinen Führer. Betende Hände will ich aufheben zu dem Gott, der mir die Gabe meines Lebens und alle Verantwortung gegeben hat."
- "Volkskalender für Schleswig-Holstein und Groß-Hamburg / 64. Jahrgang", 1938, Artikel "Wie andre die Bibel lesen"
"Oder es heißt: Der Bibelglaube unterdrückt die Wehrhaftigkeit des Volkes! Die Christen wissen nur, daß allezeit christliche Männer sich von Gott her verpflichtet gesehen haben, ihrem Volk und Vaterland die Treue zu halten bis in den Tod. Sie wissen, daß die Heilige Schrift, die mit der Wirklichkeit der Sünde rechnet, vom Traum eines ewigen Friedens auf dieser Erde nichts weiß, sondern sagt: 'Gott hat der Obrigkeit das Schwert gegeben!' […] Darum freuen wir uns auch des ganzen vierten Gebotes. Auch seiner viel umstrittenen Schlußworte: 'daß du lange lebest auf Erden!' Wir meinen gerade heute guten Grund unter den Füßen zu haben, wenn wir sagen: Für ein sauber geführtes Volk ist das, was das vierte Gebot sagt, eine gute Wegweisung. Wo Ehrfurcht ist gegenüber dem Alter, Ehrfurcht auch gegenüber der Vorzeit des Volkes, da ist eine gute Bürgschaft gegeben für den Bestand der einzelnen Geschlechter und des ganzen Volkes."; "Wir stehen vor der Behauptung, die Bibel habe einen Fluch auf die Arbeit gelegt. Hat sie das wirklich getan? So oft es von andern gesagt und den Christen vorgeworfen wird, die Christen haben nie etwas davon gewußt. / Es gibt in Deutschland ein sehr schlichtes, aber meines Erachtens besonders schönes Denkmal. Unser Kalender hat es abgebildet. Ein schlichter Stein, sechs Spaten darüber und auf dem Stein das Wort, mit dem unser Führer Adolf Hitler bei Beginn einer großen Arbeitsschlacht den Kampf gegen die Geißel der Erwerbslosigkeit ansagte: 'Fangt an!' Eines solchen Denkmals, eines solchen Wortes und einer solchen Tat freuen sich die Christen, deren Bibel angeblich die Arbeit verflucht hat, von Herzen. Die Christen lesen nämlich in ihrer Bibel den großen Arbeitsbefehl Gottes von Anbeginn her: 'Machet euch die Erde untertan' (1. Mos. 1, 28)."
Weiterführende Quellen und Literatur
Quellen
- Landeskirchliches Archiv der Nordkirche (LKANK), 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 761
- LKANK, Nachlass Lorentzen, Johannes (Propst)
- Landesarchiv Schleswig-Holstein, Abt. 460 Nr. 7280
- Bundesarchiv Berlin, NSDAP-Gaukartei
Literatur
- Prehn, Wolfgang: Johannes Lorentzen. In: Ders. (Hrsg.), unter Mitarbeit von Johannes Diederichsen und Martin Pörksen: Zeit, den schmalen Weg zu gehen. Zeugen berichten vom Kirchenkampf in Schleswig-Holstein. Kiel 1985, S. 201-205
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Veröffentlicht am 8. Januar 2022
Zuletzt bearbeitet am 30. Januar 2022
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