Andreas Heinrich Petersen

(*) 24. März 1898 – (†) 23. Oktober 1944

Biografische Eckdaten

Vorname
Andreas Heinrich
Nachname
Petersen
Geburtsdatum
24. März 1898
Geburtsort
Ordinationsdatum
29. Oktober 1933
Ordinationsort
Sterbedatum
23. Oktober 1944
Kirchendienst

Kirchenpolitik

Kirchenpolitische Mitgliedschaften

Pfarramt

Predigten
  • Predigt über Matth. 9, 35-38, gehalten 1933
    "Die Ernte ist gross. Das hat auch der stolzeste Sohn unseres Volkes erleben dürfen, als er am 1. Mai auf dem Tempelhofer Feld die Massen des arbeitenden deutschen Volkes aufmarschieren sah in nie dagewesener Einmütigkeit. Nach 14 Jahren eines entsagungsvollen Ringens sah Adolf Hitler den ersten Teil seiner Aufgabe erfüllt. Er sah wie die auseinanderstrebenden Kräfte seines Volkes sich zusammenfanden in einem erfolgsversprechenden Ringen um die Erhebung und Rettung aus unserer unsagbaren irdischen Not. Hitler hat solche grossen Dinge fertig gebracht, weil in seiner Brust die Liebe zu dem durch Blut und Boden verbundenen Volkstum ihn mit unfassbarer Gewalt und Sicherheit vorwärtstrieb. Diese Liebe liess ihm keine Ruhe, Bundesgenossen um sich zu scharen zum Schutz des bedrohten Kleinods, Arbeiter anzuwerben, die geeignet waren, den Gedanken an das höchste irdische Gut in allen Herzen zu einer durchschlagenden Kraft werden zu lassen. So ist Hitler ein Mittler geworden zwischen uns und unserm Volk. So kam durch diesen Führer das dritte Reich zustande, die Ernte des Volksgedankens. Und nun kommt in dieser Stunde der Heiland zu uns. Auch er verkündigt frohe Botschaft von dem Reich, auch er spricht von einer grossen Ernte, die offenbar mit seiner Person zusammenhängt, auch er ruft dringend nach Arbeitern in dieser Ernte. […] dieses neue Reich unseres Volkes, das in seinem Anfang nun da ist und das in seiner Vollendung von uns allen so glühend sehnsüchtig erstrebt wird. […] Wenn es nichts gäbe als die sichtbaren Dinge dieser Erde, dann müsste ein solches Reich, das sich aufbaut auf den natürlichsten und grundlegendsten Gütern der Erde tatsächlich das allerletzte Leitmotiv unseres Lebens sein. Aber niemand weiss besser als der Führer des deutschen Volkes selber, dass wir Menschen auf dieser zeitlichen Erde bei all unserm Denken und Sehen unsere letzte Hoffnung setzen müssen auf den Segen von oben […]. Des Heilands Anliegen ist allein das Verantwortungsgefühl jedes einzelnen Menschen, vor dem einen und ewigen Vater, den wir nicht sehen. Und diese Verantwortung, diese heilige Bezogenheit des irdischen Lebens auf den himmlischen Hirten, war durch die geistigen Führer des Volkes misshandelt und irregeleitet worden. Anstatt die Verbindung mit dem Allerhöchsten im Bewusstsein zu pflegen und lebendig zu erhalten, hatte man sich die Last dadurch von der Schulter geladen, dass man Gesetze und Gottesdienste erstarren liess zu toten wertlosen Einrichtungen. So sah der Heiland das Volk im Elend, gelöst von Gott und ohne Hirten. Kann man das nun aber auch heute noch sagen, dass unser Volk zerstreut ist und eines im tiefsten Sinne gültigen Zusammenhalts entbehrt? Vom jüdischen Volke mag das gelten. Denn dieses hat seine Kraft aus der gierigen Raffsucht des Einzelnen, die sich auch im Gottesdienst häufig auch selber beruhigt. Aber wir sind doch heute so stolz auf die ewigen Kraftquellen unseres Volkszusammenhangs und unseres Führers. Und das gewiss mit recht. Denn wir hatten eine so energische Zusammenfassung der Kräfte zur Erreichung eines hohen und fernen Zieles bisher nicht für möglich gehalten. Aber dennoch, wie alle irdische Liebe, so hat auch die neuerwachte Liebe in unserm Volk ihren Rückhalt in der irdischen Gegenseitigkeit. Hingabe an das Volk soll rückwirkend dem Einzelnen die eigene irdische Plattform des Lebens erkämpfen oder sichern. Das ist die Urgegebenheit der politischen Bewegung, die die Einigkeit unseres Volkes schafft. Der Führer, der unsere Einigkeit mit Gott herstellen soll [=Jesus], steht auf einem anderen Boden. Seine Liebe ist ohne Bedingung, er hat nicht abgelassen, sie uns entgegenzubringen, selbst am Kreuze nicht. […] Heute gilts den geistlichen Aufbruch zu vollziehen, den Adolf Hitler auf dem Bückeberg gekennzeichnet hat mit den Worten: 'Der Einzelne soll wissen, dass sein Leben unbedeutend ist gemessen am Sein des ganzen Volkes.' Die da dem Heiland nachfolgen, meine lieben Freunde, […] die wissen etwas von dieser Unbedeutung des eigenen natürlichen Daseins. Die sind deshalb auch berufen, mit in vorderster Linie zu stehen im Neuaufbruch unserer Zeit. Wohl wissen wir, dass wir unseren Teil mitzutragen haben an der Schuld der Vergangenheit gegenüber dem Volke. Aber triumphierend dürfen wir mit Paulus sprechen: Ich vergesse was da hinten ist und strecke mich nach dem was da vorne ist und jage nach dem vorgestreckten Ziel, nach dem Kleinod, welches vorher die himmlische Berufung Gottes in Christo Jesu."

Weiterführende Quellen und Literatur

Quellen
  • Landeskirchliches Archiv der Nordkirche (LKANK), 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 913
  • LKANK, 11.11.0 Mobilisierte Geistliche und deren Entnazifizierung (Schleswig-Holstein) Nr. 542

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Datensatz
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Veröffentlicht am 8. Januar 2022
Zuletzt bearbeitet am 2. Februar 2022
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