Carl Heinrich Andresen

(*) 28. Juli 1909 – (†) 21. Juli 1985

Carl Andresen, 1949
Carl Andresen, 1949. Quelle: Stephan Linck

Biografische Eckdaten

Vorname
Carl Heinrich
Nachname
Andresen
Geburtsdatum
28. Juli 1909
Geburtsort
Ordinationsdatum
13. Mai 1934
Ordinationsort
Emeritierungsdatum
1977
Sterbedatum
21. Juli 1985
Sterbeort
Kirchendienst
  • Provinzialvikar in Sörup
    Ab 15. Mai 1934
  • Pastor in Sörup
    Ab 02. September 1934
  • Pastor in Kiel
    Ab 04. Januar 1948
    Akademische Heilanstalten
  • Universitäres Dienstverhältnis
    Ab 11. Juli 1953
    Dozent an der CAU (Alte Kirchengeschichte und Archäologie)
  • Universitäres Dienstverhältnis
    Ab 01. April 1956
    Professor in Marburg
  • Universitäres Dienstverhältnis
    1961 – 1977
    Professor in Göttingen

Kirchenpolitik

Kirchenpolitische Mitgliedschaften

Pfarramt

Konfirmationsunterricht
  • Katechese, gehalten 1934
    "Ich verweise auf den Verpflichtungscharakter in dem öffentlichen Opfersinn: Heldengedenktag, Rotes Kreuz, Winterhilfswerk, Mutter und Kind, Arbeitslosenhilfe und -beschaffung, Opfer der Arbeit usw. […] Katechet: […] Sagt einmal Kinder: Habt ihr schon einmal erfahren, daß ihr Pflichten habt? / Wenn die Kinder schweigen, zeigt der Katechet ihnen einige Abzeichen des vergangenen Winterhilfswerkes. / Was bedeuten diese Abzeichen? / Kind: Es sind die Abzeichen des Winterhilfswerkes. / Katechet: Welchen Zweck hatte es denn, daß man diese riesengroße Organisation des Winterhilfswerkes und jetzt der NS-Volkswohlfahrt schuf? / Kind: Man wollte nicht, daß die vielen armen Leute, die kein Geld und keine Arbeit haben, hungern und frieren sollten. / Katechet: Warum kann es uns nicht einerlei bleiben, wenn so viele Deutsche kein Brot und keine Feuerung haben? / Kind: Sie sind unsere deutschen Volksgenossen. / Katechet: Was besitzt also jeder Deutsche vor dem anderen? / Kind: Er besitzt die Pflicht, ihm zu helfen, wenn er in Not ist. / Katechet: Könnt ihr mir andere Hilfswerke nennen, von denen man heute viel redet? / In gleicher Weise wird der Pflichtgedanke hervorgehoben in: Arbeitslosenhilfe und Arbeitsbeschaffung, Mutter und Kind, Opfer der Arbeit, Heldengedenktag, Rotes Kreuz. / Katechet: Wir sehen also, daß alle diese großen Hilfswerke der Liebe, die wir heutzutage miterleben, daher kommen, daß man es für seine heilige Pflicht hält, zu helfen, wo Hilfe notwendig ist."
Druckerzeugnisse
  • Essay von 1934, unveröffentlicht, zum Thema: "Wie kann man heute die Erklärung Luthers zum 2. Artikel den Kindern im Konfirmanden-Unterricht nahebringen?"
    "Das Thema betont das 'heute'. […] Welche Möglichkeiten [gibt] die Gegenwart als Anknüpfung? […] I: Die politische Wirklichkeit / Eines Beweises, dass dies an erster Stelle steht, bedarf es nicht. Auch in der Seele der Kinder steht die durch die nationalsozialistische Revolution hervorgerufene neue politische Wirklichkeit an erster Stelle. / 1) Die angleichende Methode gibt die Möglichkeit, dem Kind das Formale an der Heilswirklichkeit deutlich zu machen. […] Z.B. die Notwendigkeit der nationalsozialistischen Revolution=die Notwendigkeit der Erlösung. Oder aus dem politischen Führergedanken – die Notwendigkeit, daß die Sache der Erlösung Sache des einen Führer Jesus Christus ist. – Der Gedanke politischer Opferbereitschaft – Christi Opferbereitschaft, 3. Reich=Gottes Reich […] etc. / 2) Kontrastierend: / Hier sehen wir nicht die politische [?] Erlösung, sondern die göttliche Erlösung. […] Andersartigkeit göttl. Erlösung […] Z.B. kann […] Hitler Menschen ihre Seligkeit geben?"
  • Schrift "'Ewig' / ein kleines Wort in großer Zeit!" von 1936
    "Was unser deutsches Volk in den vergangenen Jahren erlebte, war das Ergebnis einer jahrzehntelangen, wenn nicht gar längeren Entwicklung. Es war ein Schlußstrich. Jede Revolution ist zutiefst Reaktion – nämlich Reaktion auf untragbare Zustände, die als politische 'Systeme' oder geisteswissenschaftliche 'Theorien und Axiome' oder technische Rückständigkeiten allen Belangen des tatsächlichen Lebens ins Gesicht schlugen. 'Alle Schuld rächt sich auf Erden' – dieser Satz bestätigt sich in den zahlreichen Reden des Führers im Dritten Reich. Denn darum hält er im Volke die Erinnerung und den Rückblick auf die Vergangenheit wach. Was in ihr unter dem Ansturm einer neuen Zeit ins Grab sank, ist weithin sein eigener Totengräber gewesen. Jene Welt, die am Stammtisch mit schallendem Gelächter den Witz quittierte, daß man sich nicht auf eigenem Ast absägen solle, und die vielleicht in ihrer völligen Durchseuchung durch den Geist des Materialismus und Mammonismus dafür sorgte, daß dies Wort beherzigt wurde (d.h. durch die Sicherung der Dividenden und Aktien und 'wirtschaftlichen Vorteile'), – jene Welt sägte tatsächlich selber den Ast ab, auf dem sie saß. Das ist nicht nur ihre Tragik, sondern so erging es allen Kultur- und Zeitepochen in der Menschheitsgeschichte."; "Ich vergesse nie das erstaunte Gesicht eines Gesprächspartners, als ich auf sein Befragen ihm deutlich zu machen suchte, daß die gesamte Wohlfahrt des deutschen Volkes noch nicht ohne weiteres christlich zu nennen sei. Sie ist aus ihren Beweggründen heraus völkisch; sie sei praktische Nächstenliebe. Es war ihm unbegreiflich, daß christlich nur das sei, was dem Liebesgebot Christi entspringe. Er meinte, alle menschliche Hilfsbereitschaft müsse auch automatisch christlich sein. Haben wir in der Vergangenheit nicht alle so getan? Ohne dessen zu achten, daß eine christianisierte Welt in ihren Anschauungen und in ihren Vorstellungen immer zu einer säkularisierten Welt werden muß? Es soll uns wirklich nicht Wunder nehmen, wenn heute das echte Christentum teilweise mit den Schlagworten dieses verweltlichten 'Christentums' bekämpft bezw. ersetzt wird!"

Weiterführende Quellen und Literatur

Quellen
  • Landeskirchliches Archiv der Nordkirche (LKANK), 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 16-17
  • LKANK, 11.11.0 Mobilisierte Geistliche und deren Entnazifizierung (Schleswig-Holstein) Nr. 9
  • LKANK, Nachlass Halfmann, Wilhelm (Bischof) Nr. 60II, 126
  • Landesarchiv Schleswig-Holstein, Abt. 460 Nr. 7455
Literatur

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Veröffentlicht am 4. Januar 2022
Zuletzt bearbeitet am 24. Februar 2022
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