Christensen Christian

(*) 17. Dezember 1911 – (†) 1986

Christian Christensen
Christian Christensen. Quelle: Kirchengemeinde Hürup-Rüllschau. Urheber: Joachim Wilke

Biografische Eckdaten

Vorname
Christensen
Nachname
Christian
Geburtsdatum
17. Dezember 1911
Geburtsort
Ordinationsdatum
03. September 1939
Ordinationsort
Emeritierungsdatum
01. März 1971
Sterbedatum
1986
Kirchendienst

Kirchenpolitik

Kirchenpolitische Mitgliedschaften

Politik

NS-Ämter
Rechtskonservative Mitgliedschaften
Ämter in rechtskonservativen Vereinigungen
  • Stahlhelm
    1933
    Oberscharführer (Gruppen- dann Zugführer)

Pfarramt

Predigten
  • Predigt über Joh. 3, 16-21, gehalten am 14. September 1937 in Wallsbüll
    "Liebe Freunde, es ist das keine Lehre, die Minderwertigkeitsgefühle erzeugen soll, damit die Priesterschaft eine leichte Gefolgschaft über die Gläubigen ausüben kann, wie vor kurzem wieder einer der bedeutendsten Männer unserer Zeit gesagt hat und wie es seine Anhänger an jedem Ort und Tag nachreden […]. Er [=Gott] duldet es nicht, daß man seine Liebe verschmäht. So […] überläßt er die, die diese Liebe verachten und in ihrer Herzensverstockung von sich weisen, dem ewigen Tode in der Finsternis. […] Wir in unseren Tagen spüren von dieser Scheidung vielleicht mehr, als man sie noch vor wenigen Jahren oder Jahrzehnten empfunden hat. […] Scharf wird in unseren Tagen gegen die Kirche gekämpft […]. Dadurch, daß Gott den Christus sandte, hat er einen Riß in die Menschheit gebracht. Sie scheidet sich in Christen und Antichristen. Den Gegensatz dieser beiden Parteien spüren wir täglich, ja, es scheint so, als ob uns dieser Gegensatz mitunter zerreiben könnte, denn oft ist es so, daß unsere nächsten Angehörigen teils zur Christuspartei und teils zur Antichristuspartei gehören. […] Christus wird kommen und uns richten nach unseren Werken. Aber der Maßstab, mit dem wir nach unseren Werken beurteilt werden, ist nicht der, ob unsere Werke für unsere Mitmenschen und das Volksganze nützlich sind, ob sie 'positives Christentum', wie man in dieser Zeit so oft und so gern sagt, meistens ohne dabei an Christus und sein Evangelium zu glauben oder auch nur daran zu denken, sondern das wird der Maßstab sein, ob diese Werke aus dem Glauben an Christus getan wurden. […] Gewiß, das sagen alle, die Werke des jüdischen Bolschewismus, die sind böse, aber was der edle nordische Mensch tut, das ist gut. Betrachtet doch nur als ein Beispiel unter vielen das Winterhilfswerk! Ist das nicht ein gutes Werk? Ist das nicht ein Werk des Lichts? Ist das nicht 'positives Christentum'? […] Gewiß, das Winterhilfswerk an sich ist ein gutes und notwendiges Werk und es wäre ein trauriges Zeugnis für unser deutsches Volk, wenn wir nicht aus Liebe zu unseren in Not befindlichen Volksgenossen von unserer Habe etwas erübrigen könnten, um ihnen zu helfen. Aber, liebe Freunde, wenn wir glauben, durch dieses oder andere Liebeswerke gute Menschen, Menschen des Lichts zu sein, dann sind wir in jüdischem Denken befangen, dann sagen wir zu Gott wie jener Pharisäer: Herr Gott, sieh, das alles habe ich getan, nun gib mir dafür einen entsprechenden Lohn. […] Leider ist dieser jüdische und dieser katholische Irrtum sehr stark unter uns Deutschen, auch unter uns Evangelischen, und jetzt mehr denn je. […] Alle menschlichen Werke, sie mögen noch so gut, noch so notwendig und für die Mitmenschen und Volksgenossen noch so nützlich sein, sie bleiben eben immer, solange sie nicht im Glauben an die Erlösung durch Christus geschehen, Werke der Finsternis, denn der Mensch ohne den Christusglauben ist ein Mensch der Finsternis und mag er auch einer Rasse angehören, die angeblich die beste und adeligste unter allen Menschenrassen ist. Gott sieht in seiner Beurteilung der Menschen nicht darauf, ob wir 'erbadelig' sind – sind denn adelige Menschen frei von Fehlern und frei von Schuld? – sondern Gott sieht darauf, ob wir unsere Fehler und Sünden bekennen, sie zum Kreuz Christi tragen und sie nur durch das Blut Christi abwaschen und vergeben lassen. […] Liebe Freunde, mir graut vor der Zukunft unseres deutschen Volkes, wenn ich sehe, wie viele unserer Volksgenossen diesen Glauben an Christus nicht haben, und ebenso, wenn ich sehe, mit welcher Leidenschaft, mit welch teuflischer Besessenheit viele Deutsche, und darunter angesehene Männer unseres Volkes, diesen Glauben aus den Herzen herauszureißen suchen und mit welcher Freude diese Zerstörungsversuche von vielen begrüßt und gefördert werden. Liebe Freunde, das sind Werke der Finsternis, denn sie sind gegen Gott gerichtet. Man will uns Deutschen den Glauben aus den Herzen herausreißen. Meine Volksgenossen, was soll aus unserem deutschen Volke werden, wenn der Unglaube siegt? Wer an Gott und unsern Herrn Jesus Christus glaubt, der wird nicht gerichtet, wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet […]. Wird es unserem Volke so ergehen, wie einst dem jüdischen Volk, das in die Verbannung mußte, weil es nicht auf die Stimme Gottes hörte, und das, zum Fluch der Menschheit, über die ganze Erde zerstreut wurde, weil es den Christus Gottes kreuzigte?"
Konfirmationsunterricht
  • Katechese über Jak. 1, 22, gehalten 1937
    "Kat.[echet] […] Ihr alle, oder doch die meisten von euch werden in der HJ (BDM) sein. Dort habt ihr Schulungen und Appelle. Ebenso ist es in den anderen Parteiformationen. Dann gibt es noch die Kundgebungen für alle Volksgenossen. Überall bekommt man zu hören, wie man aus nationalsozialistischem Geist handeln soll, z.B. beim WHW oder beim Vierjahresplan. Alle hören davon oder lesen davon in den Zeitungen. Es gibt aber noch einige, die nicht danach handeln. Betrügen die auch? / Sch.[üler] Ja, die betrügen auch, und zwar die Volksgemeinschaft. / Kat. Also auch hier handelt es sich wieder um einen Betrug an anderen. Unser Bibelwort sagt aber, daß wir uns selber betrügen, wenn wir nur hören und nicht tun. […] Rechter Glaube aber kommt durch die Tat zum Ausdruck. Die Tat beschränkt sich aber nicht auf Förderung […] nationalsozialistischer Liebeswerke (sog. 'positives Christentum'), […] sondern erstreckt sich über die ganze Lebensgestaltung […]."

Weiterführende Quellen und Literatur

Quellen
  • Landeskirchliches Archiv der Nordkirche (LKANK), 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 2344-2345
  • LKANK, 11.11.0 Mobilisierte Geistliche und deren Entnazifizierung (Schleswig-Holstein) Nr. 93
  • Landesarchiv Schleswig-Holstein, Abt. 460 Nr. 7435

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Veröffentlicht am 4. Januar 2022
Zuletzt bearbeitet am 19. Februar 2022
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