Eduard Wilhelm Ferdinand Völkel

(*) 11. April 1878 – (†) 27. Juni 1957

Eduard Völkel
Eduard Völkel. Quelle: Landeskirchliches Archiv der Nordkirche, Kiel, 61.11 Nr. 2068

Biografische Eckdaten

Vorname
Eduard Wilhelm Ferdinand
Nachname
Völkel
Geburtsdatum
11. April 1878
Geburtsort
Ordinationsdatum
23. September 1906
Ordinationsort
Emeritierungsdatum
01. Oktober 1948
01. Januar 1934 einstweilige Emeritierung
Sterbedatum
27. Juni 1957
Sterbeort
Kirchendienst
  • Pastor in Sterley
    Ab 30. September 1906
  • Propst in Münsterdorf
    Ab 01. Dezember 1912
  • Pastor in Itzehoe
    Ab 01. Dezember 1912
    Amtssitz als Propst
  • Bischof in Schleswig
    06. Januar 1925 – 01. Januar 1934
  • Pastor in Bordesholm
    08. April 1934 – 01. Oktober 1948

Kirchenpolitik

Kirchenpolitische Mitgliedschaften

Politik

Rechtskonservative Mitgliedschaften

Pfarramt

Predigten
  • Predigt "Weihe der Arbeit", gehalten am 1. Mai 1934 in Bordesholm über Sal. 3, 21
    "In der Feier des 1. Mai wird deutlich, daß wir ein neues Deutschland haben und in ihm als Volk eine grundlegende Wandlung erleben durften. Auch das Zwischenreich der 14 Jahre feierte den 1. Mai, es feierte ihn aber nicht als Tag der Volksgemeinschaft, sondern als Tag der entschiedenen Kampfansage gegen die Volksgemeinschaft. Die ihn feierten, schieden sich bewußt von ihrem Volk und gaben in großen Worten und Kundgebungen ihrer Sympathie für die Weltverbrüderung Ausdruck. Sie jagten dem Wahnbild eines allgemeinen Weltfriedens nach und waren bereit, für dieses Götterbild alle Opfer der nationalen Würde zu bringen. Wir feiern heute den 1. Mai in einem neuen Deutschland als den Tag der Volksgemeinschaft. Wir wollen wahrhaftig auch mit allen Völkern der Welt in Frieden leben. Aber unser Führer und seine Mitarbeiter stellen allen Rücksichten gegenüber den Völkern der Welt die Ehre und Freiheit des eigenen Volkes voran. Es ist im neuen Deutschland wieder eine Grundregel deutschen Lebens geworden: "Nichtswürdig ist die Nation, die nicht ihr alles setzt an ihre Ehre." Für diese Selbstbesinnung unseres Volkes auf seine nationale Ehre ist einst im Krieg und dann unter der Fahne der Freiheit viel teures Blut geflossen. Wir danken es unserem Führer, daß er die Fahne der Freiheit und Ehre wieder entrollt und uns voran getragen und dadurch den Weg zur Arbeit wieder in unserm Volk gebahnt hat. […] Und heute der 1. Mai? Er ist ein Weihetag des ganzen deutschen Volkes, "ehret die Arbeit und achtet den Arbeiter". Wir sind tief davon ergriffen, mit welchem unerbittlichen Ernst, mit welchem rücksichtslosen Einsatz an nationaler Kraft und nationalem Vermögen, mit welcher Verantwortung vor Gott und der Geschichte der Führer die Riesennot der Arbeitslosigkeit zu bekämpfen unternommen hat. Was aber können wir tun, um dies große Werk des Wiederaufbaues unseres Vaterlandes fördern zu helfen? Es scheint gering und ist doch bedeutsam, was wir tun können. Wir können dazu beitragen, daß in unserem Volk eine neue Arbeitsgesinnung wieder lebendig wird. Und wie geschieht das? Nur so, daß wir selbst wieder fröhlich werden in unserer Arbeit und anderen dazu verhelfen, fröhlich in der Arbeit zu sein. "So sah ich denn, daß nichts Besseres ist, denn daß ein Mensch fröhlich sei in seiner Arbeit; denn das ist sein Teil." Wer kann in seiner Arbeit fröhlich sein? Das kann nur der, der sie aus Gottes Hand, als Gottes Auftrag hinnimmt, als Gottes heilige, segensreiche Ordnung.""
Druckerzeugnisse
  • Brief an die Frontsoldaten vom Oktober 1939
    "In der großen und ernsten Stunde, in der wir alle draußen im Felde und daheim stehen, grüßt Euch alle an der Front die Kirchengemeinde der Heimat mit einem Wort treuen Gedenkens. Ihr seid mit allen waffenfähigen Männern des Vaterlandes zur Verteidigung seiner unter unserm Führer wiedergewonnenen Freiheit und Größe zu den Fahnen gerufen. Es erfüllt uns mit Bewunderung und Stolz, daß wir von Euch allen wissen, daß Ihr, ein jeder an seinem Platz, dahin ihn die große Entscheidung dieses Kampfes um das Leben unseres Volkes ruft, mit männlicher Entschlossenheit und selbstverständlicher Pflichterfüllung Euren Mann steht. Die meisten unter Euch haben an den heißen Kämpfen in Polen teilgenommen und haben in unerschrockenem Mut das Gelübde der Treue eingelöst, das der Fahneneid von Euch gefordert hat. Andere haben in entsagungsvollem Warten treue Wacht gehalten. Jeder tut sein Möglichstes und Bestes, um dereinst hoffentlich in nicht zu ferner Zeit, mit gutem Gewissen heimzukehren. Dafür danken wir Euch von ganzem Herzen. Wir in der Heimat erleben das große Geschehen unserer Zeit nur immer so, daß alle Gedanken zu Euch in die Ferne eilen. Viele falten für Euch in stiller Treue die Hände in dem Gebet, daß Gott Euch die Kraft der Treue erhalten möge bis ans Ende dieser ernsten Bewährungszeit, und daß Ihr in einem starken und gerechten Frieden Euch des frohen Glückes der Gemeinschaft mit Weib und Kind am heimischen Herd wieder erfreuen dürft. Gottesfurcht und Gottvertrauen sind von jeher die inneren Kräfte gewesen, die den deutschen Mann zu dem höchsten Opfer für die heilige Sache des Vaterlandes befähigt haben. In der Gottesfurcht lösen wir uns von unserem eigenen Ich und geben uns zu Dienst und Opfer hin, wie Gottes Rat und Wille es uns verordnet. […] Wir schauen auf zu unserm Herrn Christus, der im Opfer seines Lebens uns den Weg zu Gott freigemacht hat und selbst den Weg des Gehorsams, der Treue und des Glaubens durch Tod zum Leben gegangen ist. Zu dieser Quelle wahren Lebens wollen Euch auch die Blätter führen, die wir unserm Grußwort beifügen. Sie wollen Euch darin stärken, recht zu kämpfen und recht zu siegen. "Es wird niemand gekrönt, er kämpfe denn recht." Wir in der Heimat wollen Eurer wert und würdig sein und gern die Lasten tragen, die das Gebot des Krieges und die hehre Stunde des Vaterlandes von uns fordern. Es ist ja nur ein Geringes gegenüber dem, das Ihr für uns auch Euch nehmt. Wenn wir am Sonntag unsere Herzen dem Wort Gottes öffnen, dann wollen wir uns untereinander von der Front zur Heimat und von der Heimat zur Front die Hand reichen zu gläubiger Gemeinschaft. […] Gott schütze Euch, unser Vaterland und unsern Führer. In Dankbarkeit und Treue / die Kirchengemeinde Bordesholm. / Völkel"

Sanktionen

Landeskirchliche Sanktionen
  • Entlassung aus dem Bischofsamt
    1933
    Gewährung des vollen Ruhegehalts als Bischof

Weiterführende Quellen und Literatur

Quellen
  • Landeskirchliches Archiv der Nordkirche (LKANK), 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 1279-1280
  • LKANK, Nachlass Völkel, Eduard (Bischof für Schleswig)
  • LKANK, Wester, Reinhard (Bischof) Nr. 267: "Die kirchliche Krisis 1933 und ihre Auswirkungen bis zum Ausscheiden der beiden Bischöfe aus ihren Ämtern am Ende des Jahres 1933", verfasst von Völkel nach Kriegsende
  • Landesarchiv Schleswig-Holstein, Abt. 460 Nr. 7284
  • Sammlung Kulturverein Bordesholmer Land e. V.: Schleswig-Holsteinischer Heimatkalender von 1935
  • Völkel, Eduard: Erinnerungen aus meiem Leben, gedruckt 1957
Literatur
  • Fentsahm, Uwe: Eduard Völkel – ein Pastor in unmittelbarer Nähe einer NS-"Gauführerschule". Korrekturen im Bild eines angeblich "mutigen Kirchenmannes". In: Informationen für Schleswig-Holsteinische Zeitgeschichte 55 (2014), S. 56-81
  • Seite „Eduard Völkel“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 14. Dezember 2020, 02:45 UTC. https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Eduard_V%C3%B6lkel&oldid=206527422

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Veröffentlicht am 16. Januar 2022
Zuletzt bearbeitet am 2. Mai 2022
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