Ernst Wilhelm Meeder

• Provinzialvikar in Mölln
  Ab 1934
• Pastor in Mölln
  Ab 17. Februar 1935
• Pastor in Husum
  21. Oktober 1951 – 01. Oktober 1974

• Bekennende Kirche

• SA – Sturmabteilung

• Predigt über Johs. 16, 16-20, gehalten 1934

  "Wir in unserer Zeit begreifen diese Not, die die Jünger durchgemacht haben. Denn wir ahnen wieder den Wert der Persönlichkeit. Was würden wir darum geben, auch nur ein paar Stunden mit dem führenden Manne unseres Volkes zusammen zu sein, und wer hat nicht schon einmal mit bangem Herzen gedacht: Was wird sein, wenn er nicht mehr da ist, wenn seine geniale Kraft uns fehlt?"; "Ihr [=der der Jünger] König [=Jesus] muss sterben wie ein Verbrecher, und dazu klingt noch die gemeine Schadenfreude einer verhetzten Volksmenge und einer verrohten Priesterschaft gellend in die Ohren. Ja das ist ein Dunkel, in dem keinerlei Licht mehr leuchtet."; "Wir müssen heute solche Menschen sein, die nicht auf Kinder und Enkel die Aufgaben abwälzen wollen, sondern die getrieben von heiliger und lodernder Begeisterung harte Aufbauarbeit leisten wollen. Wir haben vieles gutzumachen und müssen darin einander in stummer, unbewusster Grösse zu übertreffen suchen. Jeder muss diese Leidenschaft im Herzen tragen, dann kann er auch Leidenschaft erwecken und Zustände ändern. Das ist echtes Christentum, das ist Leben aus Gott […]."

• Essay von 1934, unveröffentlicht, zu Thema: "Wie kann man heute die Erklärung Luthers zum 2. Artikel den Kindern im Konfirmandenunterricht nahebringen?"

  "Unsere Zeit, das 'heute' ist bestimmt und charakterisiert durch den Nationalsozialismus, den wir verstehen als eine politische und sittliche Haltung, nicht als eine religiöse. Das Verbindende nun zwischen Christentum und Nationalsozialismus ist die Verwandtschaft in der sittlichen Haltung. Sie prägt sich beim Nationalsozialismus aus […] in der neuen Betonung des 4.-10. Gebots. Ehrung von Volk und Familie, unbedingte Achtung des Lebens, Reinheit und Zucht, Betonung des Eigentums und der Ehre finden im Christentum freudigen Widerhall. Diese sittliche Haltung im Nationalsozialismus hat das Christentum befreit aus der Alleinstellung gegenüber den vielen dieses Ethos verneinenden Strömungen der vergangenen Zeit. […] Wie ist d[as] stellvertretende Leiden Jesu heute [im Konfirmandenunterricht] klarzumachen? Wir sind von Gott getrennt durch unsere Schuld. Wie kann er diese Kluft ausfüllen? Wie kann ein anderer für mich sühnen. Hier können hinführen: die Beispiele von dem Opfertod der Soldaten und derer, die im Streben um das Werden des heutigen Deutschlands gefallen sind. Das ist für uns geschehen, uns zugute."

• Chronik der Kirchengemeinde Mölln, 1937

  "Aus der Statistik unserer Kirchengemeinde" für 1936, abgedruckt im Gemeindebrief: "Es ist uns ja nicht mehr verborgen, wie ernst die Lage der äußeren Kirche geworden ist, wir brauchen nur an Lübeck und Mecklenburg zu denken. Wenn wir jetzt nicht treu bleiben, wie soll dann Kirche bleiben. […] Liebe Gemeinde, es ist uns nirgends verheißen, daß wir ohne Kampf durchs Lebens gehen sollen. Es ist auch von der Gemeinde Christi nirgends gesagt, daß sie ohne schwere innere und äußere Nöte dem Tage entgegeneile, da der Herr kommt. Wenn nur das unseres Herzens Besitz ist: 'Wir halten dafür, daß dieser Zeit Leiden nicht wert sind der Herrlichkeit, die an uns soll offenbart werden', dann wissen wir: es ist alles Gottes Segen, das Leid und die Freude."

• Landeskirchliches Archiv der Nordkirche, 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 2371-2372
• Landesarchiv Schleswig-Holstein, Abt. 460 Nr. 7259
• Stadtarchiv Mölln, Chronik der Kirchengemeinde Mölln

Veröffentlicht am 8. Januar 2022
Zuletzt bearbeitet am 30. Januar 2022
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