Gerd Detlef Juhl

(*) 28. September 1913

Gerd Juhl, 1938
Gerd Juhl, 1938. Quelle: Landeskirchliches Archiv der Nordkirche, Kiel, 16.20.0, Nr. 2715

Biografische Eckdaten

Vorname
Gerd Detlef
Nachname
Juhl
Geburtsdatum
28. September 1913
Ordinationsdatum
03. Januar 1943
Ordinationsort
Kirchendienst

Kirchenpolitik

Kirchenpolitische Mitgliedschaften

Pfarramt

Predigten
  • Predigt über Matth. 7, 13-14, gehalten am 04. September 1938 in Hohenfelde
    "Es mögen hochanständige, wertvolle, begabte Menschen sein, die über alle menschliche Kritik erhaben sind, und doch schwenken sie ein in das weite Tor und gehen mit weiten ausholenden Schritten den breiten Weg entlang, der ins Verderben führt. Wie ist das möglich? Trotz all ihrer rassischen und sittlichen Hochwertigkeit, ja, meistens gerade auf Grund ihrer Werttüchtigkeit mit Hilfe der Werte, die Gott ihnen gegeben hat, machen sich diese Menschen von ihm unabhängig und kämpfen gegen ihn mit den Waffen, die Gott ihnen zum Kampf für ihn gegeben hat. Vielleicht sagt dieser oder jener: 'Ja, in Rußland mag das wohl der Fall sein, aber wer tut denn so etwas in der kultivierten Welt, vor allem bei uns in Deutschland? Wer geht bei uns diesen gottlosen Weg?' Leider müssen wir dieser Frage die andere entgegensetzen: Wer geht heute nicht diesen gottlosen d.h. christuslosen Weg? […] Wohl fragt man nach dem Willen der Menschen. Man fragt nach den Absichten Mussolinis, nach den Plänen der Engländer und Franzosen, nach dem Willen des Führers und richtet sich sehr genau danach. Und das ist auch nötig. Aber warum interessiert man sich nicht für den Willen, die Pläne und Absichten Gottes? Sollte das weniger lebensnotwendig sein? […] Der Wille Gottes wird mit dem Willen des Volkes, der Rasse, der großen Männer gleichgesetzt. Die Erfüllung der völkischen und politischen Pflichten gilt vollkommen als Erfüllung unserer Pflichten vor Gott. 'Tue täglich deine Arbeit, deinen Dienst, deine Pflicht als Vater und Mutter und du kannst für alle Ewigkeit vor jedem göttlichen Richter bestehen.' Christus ist zur Seligkeit völlig überflüssig! Dieser Weg ist breit und geräumig und bequem zu gehen. Jeder Deutsche kann ihn ohne Schwierigkeit gehen, unser ganzes Volk geschlossen darauf marschieren. Ist dieser Gedanke nicht wundervoll, gerade angesichts des in der nächsten Woche stattfindenden Nürnberger Reichsparteitages, an dem wieder das ganze deutsche Volk in geschlossener Einheit auf das Wort des einen Führers hören wird? Nein! Und abermals nein! Denn dieser Weg führt nicht in ein ewiges Deutschland, sondern in den ewigen Tod, umsonst das Blut der Gefallenen der Bewegung, alle Anstrengungen und Entbehrungen der Kampfzeit, alles Hoffen und Sehnen von Millionen, alle Tränen und Schmerzen. Ohne Christus ist das alles umsonst! 'Denn die Pforte ist weit und der Weg ist breit, der zur Verdammnis führt, und ihrer sind viele, die darauf wandeln.'"

Weiterführende Quellen und Literatur

Quellen
  • Landeskirchliches Archiv der Nordkirche (LKANK), 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 2715-2716
  • LKANK, 11.11.0 Mobilisierte Geistliche und deren Entnazifizierung (Schleswig-Holstein) Nr. 352
  • Landesarchiv Schleswig-Holstein, Abt. 460 Nr. 7288

Metainformationen

Datensatz
JSON-Datensatz

Veröffentlicht am 8. Januar 2022
Zuletzt bearbeitet am 28. Juni 2022
Beitrag zitieren

Diesen Beitrag empfehlen: