Biografische Eckdaten
Vorname
Gerhard
Nachname
Roos
Geburtsdatum
06. März 1904
Geburtsort
Ordinationsdatum
26. Mai 1935
Ordinationsort
Emeritierungsdatum
01. April 1967
Sterbedatum
25. April 1968
Sterbeort
Kirchendienst
- Provinzialvikar in Großenbrode
Ab 20. Juni 1935 - Provinzialvikar in Seester
Ab 06. Oktober 1935 - Pastor in Seester
Ab 12. Januar 1936 - Pastor in Rendsburg, St. Marien
Ab 28. November 1938 - Pastor in Rellingen
Ab 15. Mai 1947 - Pastor in Altona, Friedensgemeinde
20. Februar 1955 – 01. April 1967
Kirchenpolitik
Kirchenpolitische Mitgliedschaften
Politik
NS-Mitgliedschaften
- SA – Sturmabteilung
Ab 1933
Pfarramt
Konfirmationsunterricht
- Katechese über Apostelgeschichte 17, 16-27, gehalten 1935
Schilderung "der Persönlichkeit des Paulus": "Unbedeutendes Aussehen, vielleicht körperliches Leiden, jüdisches Gesicht. Er sieht so aus wie ein Schwätzer."; "K.[atechet]: Wir wollen zunächst einmal versuchen uns ein Bild von ihrem Glauben zu machen. Wie alle Völker glaubten die Germanen, dass über ihren Leben Götter stehen. Könnt ihr mir einige nennen? / Sch.[üler]: Wotan, Odin, Thor, Freyr. Falls keine Antwort erfolgt, würde ich die Namen sagen. / K.: Woher wissen wir denn von ihnen? Haben wir irgendwelche Bücher oder Inschriften, die uns von diesen Göttern erzählen. / Sch.: die Edda. / K.: Ist das richtig? / Sch.: Wahrscheinlich wird keiner die Richtigkeit der Antwort bezweifeln. / K.: Es gibt zwei Edda-Ausgaben. Die ältere und die jüngere Edda, die um 1200 herum entstanden sind. / Sch.: auch die Sagas / K.: sie sind ein isländisches Werk und erzählen uns auch von nordischen Göttern. Ausser diesen haben wir noch Inschriften auf Gräbern, ausgegrabenen Waffenteilen. Ja, es wird uns sogar von einem berühmten Erzbischof aus dem 12. Jahrhundert erzählt, dass in einem alten Tempel in Alt-Upsala in Schweden ein Tempel gestanden habe, mit drei Götterbildern und zwar des Odin, Thor und Freyr. Übrigens Odin ist dasselbe wie Wotan. Weiss jemand, worauf diese Namensänderung zurückzuführen ist? / Sch.: wahrscheinlich wird keine Antwort kommen. / K.: Odin heisst er bei den Nordgermanen, während sein Name bei den Südgermanen Wotan ist. Nun wollen wir einmal versuchen, uns ein Bild von diesen dreien zu machen. Also wollen wir einmal bei Wotan oder Odin anfangen. Weiss jemand, was für ein Gott das ist? / Sch.: es ist ein Gewittergott. / K.: Also er fährt im Donner und Blitz daher und schreckt die Menschen auf. Er hat also etwas Unheimliches an sich. Ja, er heisst auch der Vielgestaltige oder Fjaulnir in der Edda. Was bedeutet das wohl? / Sch.: es kann verschiedene Gestalten annehmen. / K.: Welche zum Beispiel? / Sch.: die Gestalten von Tieren. / K.: Ja, zum Beispiel verkleidet er sich in ein Raubtier. Ja, er führt sogar mehrere Tiere mit sich, wenn er durch die himmlischen Gefilde jagt, so den Raben, Geyer usw. Auch den Menschen gegenüber verkleidet er sich bald als guter Freund, bald als böser Feind. Wie werden also wohl die Menschen zu ihm stehen? / Sch.: Man wird nie genau wissen, ob er ihnen helfen oder sie vernichten will. / K.: Wenn er also schwört, dass er helfen will, wird man da seinem Schwur so ohne weiteres glauben? / Sch.: Nein, denn man kennt sein eigentliches Wesen nicht. / K.: Wie wird man ihn also wohl bezeichnen? / Sch.: Verschlagen, unberechenbar, unbekannt. / K.: Seine Wesensmerkmale sind also: Unberechenbarkeit, Verschlagenheit, Unbekanntheit. Auf die beiden anderen Götter wollen wir nicht eingehen. Ich glaube nämlich, dass wir schon bei Wotan oder Odin sehen, was für ein Gott das gewesen ist. Wir hatten an ihm gesehen, wie man sich vor ihm fürchtet. Furcht vor Göttern ist überall da vorhanden, wo man den Göttern opfert. / Sch.: Aber es gibt doch auch Dankopfer. Hier ist doch nicht von Furcht die Rede? / K.: Gewiss, aber wo man aus Dank opfert, da wird oft auch aus Furcht geopfert. Wisst ihr von solchen Opfern bei den Germanen? / Sch.: vielleicht würden die von Menschenopfern sprechen. / K.: Ja, in Schweden mussten alle 9 Jahre je neun Menschen geopfert werden. Ja, die Furcht vor Odin ist so gross, dass man Kreuzwege meidet, um nicht mit ihm zusammenzukommen. / K.: Auf die Verehrung der Gestirne wollen wir nicht näher eingehen. Nur das eine will ich euch sagen, dass auch hier eine ungeheure Furcht vorhanden ist. So wird sogar berichtet, dass die Germanen sich vor Wasserfluten als überirdischen Gewalten fürchteten, und wenn ihr Land überschwemmt wurde, dann warfen sie kostbare Gegenstände hinein, um den Zorn des Wassers zu versöhnen. Also auch hier eine unheimliche Stimmung, ein unheimliches Gefühl. Und dann habt ihr gewiss auch von den Nornen oder den Schicksalsgöttinnen gehört. Was tun die denn? / Sch.: Sie bestimmen das Schicksal der Menschen. / K.: Ja, alles, was der Mensch tut, ist schon vorher entschieden von den Nornen, und wisst ihr, diese Nornen stehen sogar über den Göttern. Wie würden wir also wohl den Glauben unserer Germanen schildern müssen? / Sch.: sie verehrten mehrere Götter / sie haben das Gefühl der Unheimlichkeit vor ihnen / sie wissen nicht, wie die Götter über die denken / sie fürchten sich sogar vor den unheimlichen Naturgewalten / sie sind vollständig den Nornen ausgeliefert / sie stehen unter dem düsteren Schicksal der Nornen. / K.: Und nun schlagt mal auf, was die Bibel uns dazu zu sagen hat. Acta 17, 16-27 / Und zwar wollen wir die Verse 16-22 zuerst lesen."; "Sie werden selbst einsehen, dass christlicher Schöpferglaube nicht mit dem zu vergleichen ist, was unsere Vorfahren verehrt haben."
Druckerzeugnisse
- Essay von 1935, unveröffentlicht, zum Thema: "Die wesentlichen Forderungen an eine wirksame Gemeindepredigt"
"1) Es ist damit in der Predigt ernst zu machen, dass ich als Deutschen meinen Deutschen Brüdern das Evangelium zu verkündigen habe. Aber die Predigt sei artgemäß in dem Sinne, dass sie die Art des Menschenschlages (Bauern, Arbeiter usw.) zu erfassen in der Lage ist. / 2) Es ist damit Ernst zu machen, daß ich einer ganz bestimmten Rasse angehöre, daß ich von Gott in meiner Geschöpflichkeit als Angehöriger einer ganz bestimmten Rasse angeredet bin. Die Völkischen Forderungen nach art + rassegemäßer Verkündigung sind zu hören und von seinem Worte her zu verkündigen. Die []ordnungen, Staat, Volk usw. sind unter das Gericht und die Verheißung Gottes zu stellen. Der 1. Artikel darf auf keinen Fall zugunsten des 2. Artikels verdrängt werden."
Weiterführende Quellen und Literatur
Quellen
- Landeskirchliches Archiv der Nordkirche (LKANK), 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 1030
- LKANK, 11.11.0 Mobilisierte Geistliche und deren Entnazifizierung (Schleswig-Holstein) Nr. 612
- Landesarchiv Schleswig-Holstein, Abt. 460 Nr. 7438
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Veröffentlicht am 8. Januar 2022
Zuletzt bearbeitet am 19. Februar 2022
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