Hans Ingwers

(*) 07. Juni 1911 – (†) 18. August 1990

Hans Ingwers
Hans Ingwers. Quelle: Elisabeth Westmore

Biografische Eckdaten

Vorname
Hans
Nachname
Ingwers
Geburtsdatum
07. Juni 1911
Geburtsort
Ordinationsdatum
19. September 1937
Ordinationsort
Emeritierungsdatum
01. Juli 1979
Sterbedatum
18. August 1990
Sterbeort
Kirchendienst

Kirchenpolitik

Kirchenpolitische Mitgliedschaften

Pfarramt

Predigten
  • Predigt über Hebräer II, gehalten 1937
    "Liebe Gemeinde! Auch das ist eine Eigenart unserer Zeit, dass viel geglaubt wird. Es wird heute viel von Glauben und gläubig sein gesprochen. […] So steht also die Tatsache fest, dass wir wieder ein gläubiges Geschlecht geworden sind, und wir dürfen unsere Zeit mit Recht eine Zeit der 'Glaubensbewegung' nennen. […] Nun ist das fleischgewordene Wort der Welt zum Glauben gesetzt. An ihm hat sich die Welt, haben sich die Menschen zu entscheiden, ob sie in Christus beides finden wollen, was den Grund ihres Glaubens ausmacht, Erfüllung und Verheissung. Und wiederum kann bei dieser Entscheidung nicht eins ohne das andere sein. Das zeigt ganz deutlich das Schicksal des jüdischen Volkes. Es lässt wohl die Verheissung des altes Bundes gelten, aber sieht nicht in Christus die Erfüllung, und kann darum auch wieder nicht teilhaben an den neuen Verheissungen, die Gott uns gibt in Jesus Christus. […] Wenn also feststeht, dass der Glaubensinhalt etwas Unsichtbares und Gehofftes ist, wenn es nur einen Glauben an Unsichtbares und Gehofftes gibt, dann ist damit zugleich gesagt, dass es keinen Glauben gibt, der zum Inhalt und Gegenstand Dinge dieser Welt hat; es gibt keinen Glauben an Grössen dieser Welt, an Personen und Dinge dieser Welt. Es gibt also keinen Glauben an den nordischen Menschen, an die nordische Rasse, an unser Blut; es gibt keinen Glauben an irgendeine menschliche Grösse dieser Welt und dieser Zeit. Darum nicht, weil es eben Dinge von dieser Welt sind, die mit der Welt vergehen; weil es sichtbare Dinge sind, und nicht Unsichtbare und Gehoffte. […] Es ist darum ein Missbrauch des Wortes 'Glauben', wenn man eben irdische Grössen zum Gegenstand des Glaubens macht. Das ist kein Glaube mehr, sondern, um mit Luther zu reden: Missglaube."
  • Kirchengebet von 1937
    "Lass deine Güte und Gnade, wie alle Lande, so insonderheit unser Vaterland umfangen; segne den Führer und Reichskanzler, seine Räte und alle Obrigkeiten rüste aus mit dem Geiste deiner Weisheit und gib Treue allen seinen Dienern […]."
Konfirmationsunterricht
  • Katechese über Matthäus 26, 41, gehalten 1937
    "Aber auch das kann uns junge Menschen anziehen, wenn wir sehen und hören, wie Christus gekämpft hat gegen eine Weltmacht, gegen die Sünde und den Teufel. Und gerade weil wir jung sind, könnte uns dieser heroische Kampf ein Vorbild sein, und könnten wir willig werden, dem König aller Gewalten zu dienen. […] Und damit stehen wir also auf der Seite Christi; wir kämpfen unter seiner siegreichen Fahne. Wir gehören zu dieses Königs Aufgebot, wir fassen seine Fahne. Dort stehen wir, in seinem Heer dienen wir. […] Es sind dort zwei Heere: das eine Heer steht unter dem Oberkommando Christi und das andere unter dem Oberkommando des Teufels. Das Heer des Teufels ist schon einmal besiegt und vernichtend geschlagen worden. Wir kämpfen auf Christi Seite. Aber das Fleisch lockt und ruft uns, überzulaufen zum andern Heer. […] Es ist ewiger Kriegszustand zwischen beiden Heeren. Wir wissen wohl, wer stärker ist und der Sieger ist. Es geht darum, ob der Teufel Soldaten Christi zu sich hinüberlocken kann. Das Böse kann oft sehr stark für uns sein und zum Überlaufen bringen. Aber ein Christ hat dennoch die Aufgabe, zu bestehen in diesem Kampf und seinen Kampf anzusehen als einen Reichskampf um Christi Reich. […] Was kann nun aber ein Christ tun, wenn er angefochten wird […]? Jesus nennt zweierlei: Wachen und Beten / 1.) In einem Kriege müssen auch Posten aufgestellt werden. Wenn die Mannschaften im Schützengraben schlafen, erkennen sie nicht die Gefahr, die auf sie zukommt. Darum müssen die Christen auch alle Zeit wachsam sein, dass sie erkennen, was Gottes Wille und was des Fleisches Wille sei. […] Aber das Gebet ist die rechte Waffe im Kampf mit der Anfechtung – und Gottes Wort. […] unsere Waffe: Gottes Wort und Gebet. […] Praktische Ausführungen […] Frage: Stellen wir uns vor, es ist Kriegszustand. Die beiden feindlichen Heere liegen im Stellungskampf und haben sich im Schützengraben verschanzt. Nun dürfen selbstverständlich die Mannschaften nicht machen, was sie wollen; sie dürfen nicht Feste feiern oder schlafen. Wer muss immer darauf achten, dass der Feind sie nicht überrascht, während die andern schlafen? / Antwort: Der Posten muss wachen, wenn die andern schlafen. / Frage: Wenn der Posten aber einschläft und nicht wacht, was kann dann geschehen? / Antwort: Dann kann der Feind einen Angriff auf die Stellung machen. / Frage: Warum muss der Posten also wachsam sein? / Antwort: Der Posten muss wachsam sein, damit die Gefahr erkannt wird. / Frage: Solche wachsamen Posten müssen wir Christen auch sein, damit der Feind, unser Feind, der Teufel, der umhergeht wie ein brüllender Löwe, uns nicht überrascht."

Weiterführende Quellen und Literatur

Quellen
  • Landeskirchliches Archiv der Nordkirche, 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 1778, 2365
  • Landesarchiv Schleswig-Holstein, Abt. 460 Nr. 7296

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Veröffentlicht am 8. Januar 2022
Zuletzt bearbeitet am 1. Oktober 2022
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