Hartwig Bünz

(*) 10. Juli 1909 – (†) 25. April 1984

Hartwig Bünz, 1930
Hartwig Bünz, 1930. Quelle: Landeskirchliches Archiv der Nordkirche, Kiel, 16.20.0, Nr. 2701

Biografische Eckdaten

Vorname
Hartwig
Nachname
Bünz
Geburtsdatum
10. Juli 1909
Geburtsort
Ordinationsdatum
13. Oktober 1935
Ordinationsort
Emeritierungsdatum
01. Oktober 1977
Sterbedatum
25. April 1984
Sterbeort
Kirchendienst
  • Provinzialvikar in Delve
    Ab 21. Oktober 1935
  • Pastor in Delve
    Ab 20. September 1936
  • Pastor in Rensefeld
    Ab 21. Oktober 1951

Kirchenpolitik

Kirchenpolitische Mitgliedschaften

Politik

NS-Mitgliedschaften
Rechtskonservative Mitgliedschaften

Pfarramt

Predigten
  • Predigt über Johs. 6, 24-29, gehalten 1935
    "Liebe Gemeinde! Die religiöse Lage unserer Zeit ist eine ganz ähnliche wie diejenige, die Jesus vorfand, als er den Galiläern gegenüber stand. So wie damals unter den Galiläern durchaus ein religiöser Wille lebte und von Gottesleugnung gar keine Rede war, so finden auch wir heute in unserem Volke ein große Aufgeschlossenheit für religiöse Dinge. Es ist doch aus dem Stillstand heraus gekommen, ist doch aufgebrochen, wenn auch von vielen verschiedenen Orten aus. Wenn auch seine Wege gerade heute stark verwirrt sind, es kommt doch an Wegweisern nicht vorbei, ohne sie überhaupt zu beachten. […] Unser Volk kommt jetzt an die Wegweiser heran und wartet auf Auskunft. Es ist doch so: Wenn ein Mensch auch nichts von dem wissen will, was uns Christen groß und heilig ist, kann er doch nicht seine Augen vor den Wundern des Lebens verschließen. Wir haben sie vorhin schon genannt. Es gibt auch noch andere Wunder: Es gibt ein Wunder, das Blut heißt, ein Wunder, das Rasse heißt, ein Wunder, das Volk heißt, ein Wunder, das Heimat heißt. Das sind die Wegweiser, an denen unser Volk, zu dem wir alle gehören, heute steht. […] Gefahr […]: Die Menschen kommen nur bis zu den Wegweisern, machen bei denen halt, die am prächtigsten sind und vergessen dann, daß sie noch lange nicht am Ziel sind. Sie sehen die Wunder, staunen darüber, ja geraten vielleicht in schwärmerische Begeisterung darüber. Aber allzu leicht ist dann schon diese Begeisterung die Endstation ihres religiösen Lebens."
Druckerzeugnisse
  • Essay von 1935, unveröffentlicht, zum Thema: "Welche besonderen Anforderungen stellt die heutige Zeit an den Seelsorger?"
    "Allen voran steht [in der heutigen Zeit] die bewußte und energische Ausrichtung aller Arbeit und allen Lebens auf das Volk. Darin liegt die Forderung der Gemeinschaft und die Zurückstellung der Interessen des Einzelnen oder auch einer Gruppe von Menschen. Diese Forderung hat ihre Ausprägung gefunden in dem Zusammenschluß der Stände und der Bildung der Formationen des Staates. Der Pastor darf diese Gemeinschaften nicht außer acht lassen. Er findet in einer Bauerngemeinde die Bauernschaft mit ihrem Ortsbauernführer vor, er findet in einer Industriegemeinde die Arbeitsfront, die Gemeinschaft der Arbeitsstelle, die Gefolgschaft mit ihrem Führer, er findet die Beamtenschaft zu einer Gemeinschaft zusammengeschlossen, er findet in jeder Gemeinde die Parteiorganisationen wie SA mit […] Frauenschaft, HJ und BDM, er findet vielleicht […] ein Arbeitslager vor. Alles ist von der neuen Zeit geprägt. Alle Menschen sind zu Gemeinschaften zusammengeschlossen und wollen so angesehen werden. An dieser Forderung kann der Seelsorger nicht vorbei. Er muss den einzelnen Bauern als Glied des Nährstandes sehen, den Arbeiter als Glied der Fabrikgefolgschaft, den Mann als SA-Mann, Arbeitsdienstnehmer oder Soldat, die Frau als Glied der Frauenschaft, den Jungen als Glied der HJ, das Mädchen als Glied des BDM. Die Ausrichtung auf das Volk wirkt sich in den Begleiterscheinungen der heutigen Zeit auch auf das religiöse Gebiet aus. […] Es sind Gruppen da, die das Anliegen des Volkes dahin übertreiben, dass auch die Religion ihren Anfang und ihr Ziel im Volk nehme. Man will eine arteigene Religion und glaubt darum das Christentum verändern oder ganz aufgeben zu müssen. Diese Anliegen treten in den Gemeinschaften des neuen Staates vielfach in seinem Namen auf und stellen es als seine Forderung hin. Gerade aus dieser Tatsache erwächst die Seelennot vieler Menschen unseres Volkes, sofern sie Christen sind. Sie wollen sich gerne unter die Forderungen des neuen Staates stellen, sind doch seine Grundanliegen wie Gemeinschaft, Überwindung der Ichsucht usw. auch ihre Anliegen. Aber sie kommen in schwere innere Konflikte, wenn ihnen diese Auswüchse der neuen Zeit als Forderung hingestellt werden."

Weiterführende Quellen und Literatur

Quellen
  • Landeskirchliches Archiv der Nordkirche, 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 2701-2702
  • Landesarchiv Schleswig-Holstein, Abt. 460 Nr. 7275

Metainformationen

Datensatz
JSON-Datensatz

Veröffentlicht am 4. Januar 2022
Zuletzt bearbeitet am 29. Juli 2022
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