Heinrich Lützen

(*) 29. Juli 1912 – (†) 08. April 1988

Biografische Eckdaten

Vorname
Heinrich
Nachname
Lützen
Geburtsdatum
29. Juli 1912
Geburtsort
Ordinationsdatum
15. Oktober 1939
Ordinationsort
Emeritierungsdatum
01. April 1976
Sterbedatum
08. April 1988
Kirchendienst

Kirchenpolitik

Kirchenpolitische Mitgliedschaften

Pfarramt

Predigten
  • Predigt über Luk. 9, 18-25, gehalten im Oktober 1939
    "Geführtwerden heisst Nachfolgen einer Persönlichkeit, heisst bedingungslose Ergebenheit ohne Zwang, aus tiefstem Vertrauen. Nachfolgen kann nur der, der von dem Muss zur Nachfolge ergriffen ist, der innerhalb des feurigen Kreises steht, der Führer und Geführte umschliesst, wo es kein Weichen, sondern nur die wechselseitige Einsatzbereitschaft gibt: du bist mein und ich bin dein. Haben wir nicht heute in einem geeinten Volk wieder ein tiefes Verständnis für dieses Verhältnis von Führung und Gefolgschaft, dieses Stehen in einer Front wechselseitigen Vertrauens bekommen? Aber jedes Verhältnis zu einer wirklichen Führung hat im Politischen wie im Religiösen eine Voraussetzung: Du bist der zur Führung Berufene. Ohne das Bekenntnis dieses Petrus aus dem Kreise der Jünger heraus: 'Du bist der Christus Gottes' gibt es in einem Christenleben keine Nachfolge. […] Und denken wir einmal an die Väter der Familien, die Söhne, Brüder und Freunde, die draussen an des Reiches Grenzen die Wacht für unser Volk halten mit einem festen Herzen und starken Händen. Ich las noch vor einigen Tagen einen Brief von der Westgrenze, in dem das feste Herz eines aufrechten deutschen Mannes schlug. Und doch, wenn es ganz ernst wird, wenn die erste Feuertaufe kommt, ist es da nicht so menschlich und verständliche, dass ein Grauen die Seele beschleicht, dass eine Furcht aufkommen will, die sich nicht unterdrücken lässt? Hat sich da nicht ein Kreuz auf die sonst so starken Schultern gelegt, das sich nicht wegleugnen lässt? Liebe Gemeinde, das sind Kreuzträgerstunden an der Front, deren sich kein Mann zu schämen braucht. Und kommt daheim nicht immer wieder die Sorge um unsere Lieben auf, trotz aller Ermahnung, stark zu sein, denn es geht ja um unser geliebtes Vaterland? Die ganze Front innerer Bereitschaft kann in einem solchen Augenblick jäh hervordringender Sorge aufgerollt werden, es gibt dann nur ein einziges Zurückfluten aller guten Vorsätze des Herzens, und aus der Tiefe der Not dringt der bange Ruf: Herr hilf mir, ich versinke. Liebe Gemeinde, das sind Kreuzträgerstunden in der Heimat, deren sich keine Mutter und keine Gattin zu schämen braucht. Der Herr aber spricht dazu: wirf dein Kreuz nicht weg, sondern nimm es auf dich 'täglich' und trage es, wie ich es getragen habe; und ihr werdet erkennen, dass unter dem Kreuz der Friede wohnt. […] Sprach nicht immer im Leiden unseres Volkes Gott gross mit uns, und wurden wir nicht immer gross, wenn wir die Schicksalsnot mit dem Blick auf den Ewigen kräftig trugen? Welche Kräfte zum Aufbau wurden nicht wach unter der Last des Kreuzes. Sollten wir darum nicht eher das Kreuz suchen als fliehen?"

Weiterführende Quellen und Literatur

Quellen
  • Landeskirchliches Archiv der Nordkirche (LKANK), 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 2190-2191
  • LKANK, 11.11.0 Mobilisierte Geistliche und deren Entnazifizierung (Schleswig-Holstein) Nr. 445
  • Landesarchiv Schleswig-Holstein, Abt. 460 Nr. 7266

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Datensatz
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Veröffentlicht am 8. Januar 2022
Zuletzt bearbeitet am 6. Februar 2022
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